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Nele im Zeltlager

Nele im Zeltlager

Titel: Nele im Zeltlager
Autoren: Usch Luhn
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Gespenster mit der Post verschicken?, fragte sie sich kauend.
    Diese Frage musste sie zu Schulbeginn unbedingt Direktor Zucker stellen. Schließlich war er Spezialist für Geister und hatte sogar ein richtig dickes Buch über Graf Kuckuck geschrieben.
    Gerade als sie überlegte, wie sie Graf Kuckuck an Henry ausleihen konnte, hörte sie lautes Bellen auf dem Hof.
    In der nächsten Sekunde wirbelten Neles Hund Sammy und Tannes Hund Otto in die Küche und landeten links und rechts von Nele auf der Eckbank. Erwartungsvoll lugten die zwei über die Tischkante. »Hallo, meine Süßen!«, lachte Nele und kraulte die zwei Rabauken hinter den Ohren. »Was habt ihr denn vor?« Sie sah Adelheid fragend an. »Ist Tanne auch hier oder ist Otto von zu Hause ausgebüchst?«
    »Jawoll. Tanne ist hier!«, kicherte Tanne und steckte ihren Kopf zur Tür herein.
    »… und Lukas auch!«, rief Lukas und drängelte sich an Tanne vorbei in die Küche. »Tante Adelheid hat uns nämlich zum Eierkuchen-Essen eingeladen.«
    Nele begann zu strahlen. »Das ist ja mal ’ne super Idee.«
    Großtante Adelheid füllte einen Napf mit Hundefutter und lockte Sammy und Otto hinaus auf den Flur. »So. Dann setzt euch schnell zu Nele an den Tisch«, ordnete sie an und verteilte die heißen Eierkuchen auf die Teller. »Mit Apfelmus oder Marmelade?«
    »Apfelmus!«, sagte Tanne.

    »Marmelade«, antwortete Lukas.
    »Vergiss die Schokostreusel nicht, Tante Adelheid«, rief Nele vergnügt.
    In den nächsten Minuten hörte man nichts außer wohligem Schmatzen. Auch Sammy und Otto schlugen sich in Windeseile den Bauch voll und schlichen auf leisen Pfoten in die Küche zurück. Sie sicherten sich ein gemütliches Plätzchen auf den Füßen der Kinder und verhielten sich mucksmäuschenstill.
    Nele kicherte. Ottos Schnurrbarthaare kitzelten sie an den Zehen. Aber sie verriet die Vierbeiner nicht.
    »Satt!«, stöhnte Tanne als Erste und schob ihren leeren Teller weg.
    »Durst!«, keuchte Nele. »Kann ich bitte ein Glas Apfelsaft haben?«
    Großtante Adelheid mischte drei Apfelsaftschorle. Für sich selber brühte sie einen starken schwarzen Kaffee.
    »So«, sagte sie und nahm einen tiefen Schluck. »Alle satt geworden?«
    Nele, Tanne und Lukas nickten eifrig.
    »Dann seid ihr also bereit für eine weitere Überraschung?«, fragte Großtante Adelheid geheimnisvoll.
    »Überraschung? Was denn für eine Überraschung?«, wiederholte Nele gespannt. Wie auf Kommando nahmen sich die drei Freunde ganz fest an die Hand. Wenn Großtante Adelheid dieses Wort aussprach, konnte man sich auf etwas ganz Besonderes gefasst machen. Denn sie war eine echte Abenteurerin und schon zweimal um die ganze Welt gereist. Burg Kuckuckstein war auch so eine Überraschung gewesen.

    Großtante Adelheid grinste. Sie zauberte einen großen Zettel hervor und sagte: »Seit Henry weg ist, habe ich nach einem kleinen Trostpflaster für Nele gesucht. Es tut ihr nämlich ganz schön leid, dass er plötzlich wieder fort ist. Stimmt’s, Nele?« Nele nickte heftig und wurde gleichzeitig knallrot. Tanne und Lukas kicherten vielsagend.
    »Wer kann einen besser ablenken als die besten Freunde, dachte ich mir«, fuhr Großtante Adelheid fort. »Aber bei diesem gruseligen Wetter ist das gar nicht so einfach. Freibad macht keinen Spaß, und um mit einem Fesselballon zu fliegen, ist es zu windig. Der Abenteuerpark ist auch nicht lustig, weil es zum Klettern viel zu nass ist. Von zu viel Schokolade kriegt man Bauchweh … also was tun?« Sie machte eine Pause und guckte in die gespannten Gesichter.
    »Und? Was ist jetzt die Überraschung? Rück schon raus damit«, rief Nele ruppiger als beabsichtigt. Überraschungen machten sie immer schrecklich ungeduldig.
    »Zum Glück gibt es noch ein paar Gegenden mit richtig schönem Wetter. Und deshalb spendiere ich euch eine Woche Zeltlager am See. Das Motto des Zeltlagers lautet …«, sie guckte auf ihren Spickzettel, »… Hexen und Zauberer !«
    »Jippieeh! Juchuh! Juchuh!!!«, brüllten die drei Freunde aus Leibeskräften los. Sammy und Otto schossen bellend unter dem Küchentisch hervor und türmten aus der Küche. Nele sprang mit den Füßen auf die Eckbank und trampelte wie verrückt.
    »Cool! Cool! Cool!«, kreischte sie. Ohne Rücksicht auf die Teller zu nehmen, krabbelte sie über den Tisch und fiel ihrer Großtante um den Hals. Stürmisch knutschte sie Adelheid ab.
    »Igitt, küsst du nass«, japste Großtante Adelheid und versuchte sich aus Neles wilder
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