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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer
Autoren: Martha Wells
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über Fallier Bescheid.«
    »Ich weiß jetzt alles.«
    »Nicht ganz.«
    »Fallier hat Ihnen auch erzählt, dass ich ihn heute darum gebeten habe, die Hüter dieses Hauses lahmzulegen, damit ich unbehelligt einbrechen kann.«
    Das Lächeln auf den Lippen des Count erstarb. Er machte keinen Versuch, die Anschuldigungen abzustreiten. »Und Sie sind trotzdem gekommen? Warum? Was wollen Sie denn damit erreichen?«
    »Es war die einzige Möglichkeit.«
    Montesq wurde allmählich bewusst, dass die Stimme seines Gastes eine ungewöhnliche Färbung hatte und dass in seinen dunklen Augen etwas merkwürdig Stumpfes lag. »Wie enttäuschend. Ich hatte gehofft, dass Sie nicht verrückt sind.«
    »Zugegeben, es ist ein bisschen billig.« Nicholas fixierte ihn mit einer seltsamen Intensität. »Dass es so endet, meine ich. Aber eins wollte ich Sie noch fragen.«
    »Ja?«
    »Sie wussten doch, dass Ihnen Edouard die Wahrheit gesagt hat. Die Kugeln haben nicht bei jedem funktioniert, sie
mussten von einem Zauberer gehandhabt werden oder von jemandem mit einem gewissen Talent zur Magie.«
    Montesq zögerte. Doch einem Mann, der so gut wie tot war, brauchte man nichts zu verschweigen. »Das wurde mir erst klar, nachdem ich die Frau getötet hatte.«
    Nicholas nickte zufrieden. »Freut mich, dass Sie das gesagt haben.«
    Montesq lächelte, eine Augenbraue fragend hochgezogen. »Sie glauben nicht, dass ich Sie erschieße?«
    »Doch, doch«, erwiderte Nicholas ruhig, »ich rechne fest damit.«
    Plötzlich hörten beide ein Krachen und einen überraschten Aufschrei, als unten eine Tür aufgestoßen wurde. Unwillkürlich warf Montesq den Kopf herum, und Nicholas sprang auf ihn zu, um nach der Pistole zu greifen. Montesq taumelte zurück, und als bereits schwere Schritte die Treppe hinaufpolterten, feuerte er.
    Zwei kräftige Konstabler stürmten ins Zimmer, dicht gefolgt von Ronsarde.
    Schwer atmend und mit rotem Gesicht blieb der Inspektor in der Tür stehen. Die Konstabler hatten Montesq überwältigt und ihm die Waffe entrissen.
    Beim Anblick des Mannes, der vor dem Kamin auf dem Teppich lag, fiel die vorübergehende Lähmung von Ronsarde plötzlich ab. Rasch eilte er hinüber und kniete sich hin, um am Hals des Hingestreckten nach dem Puls zu fühlen. Doch sogleich riss er die Hand zurück, als hätte er sich verbrannt.
    Nachdem er das Gesicht genau gemustert hatte, stand Ronsarde langsam auf und wandte sich Montesq zu.
    Ihre Blicke trafen sich. Montesqs Verblüffung schlug in
blanke Wut um. »Scheißkerl«, presste er zähneknirschend hervor.
    Ein Konstabler erstattete Meldung. »Als wir eingetroffen sind, hat er mit der Pistole über ihm gestanden, Sir.«
    »Ja.« Ronsarde nickte. »Das kann ich mir gut vorstellen.«
    Nun erschien auch Dr. Halle und mit ihm weitere Konstabler. Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, stürzte Halle mit einem Aufschrei auf die Gestalt am Boden zu. Hastig zerrte er seinen Arztkoffer auf. Doch als er das Gesicht des Toten sah, erstarrte er.
    Die Konstabler an der Tür machten Platz für Lord Albier, gefolgt von seinem Sekretär Viarn und Captain Defanse. Mit einem schnellen Blick erfasste Albier die Situation und befahl Defanse, das Haus zu sichern und sämtliche Diener zu verhaften.
    Mit bestürzter Miene wandte sich Halle an den Inspektor. »Das ist nicht … Der Tod dieses Mannes ist vor …«
    Ronsarde starrte Halle scharf an. »Ja?«
    Nach kurzem Stocken räusperte sich Halle und vollendete seinen Satz. »… wenigen Augenblicken eingetreten.« Er hob seinen Koffer auf und zog sich in eine Ecke zurück, um sich ein wenig zu sammeln.
    Albier trat weiter ins Zimmer und bedachte Ronsarde mit einem kleinlauten Blick. »Nun, wo Sie recht haben, haben Sie recht.«
    Um Ronsardes Lippen zuckte es. »Oder umgekehrt«, murmelte er unhörbar.
    Inzwischen hatte sich auch Montesq wieder gefangen. »Dieser Mann hat mich angegriffen …«
    Ronsarde schnitt ihm das Wort ab. »Er ist unbewaffnet.«
Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Leiche zu durchsuchen, war sich seiner Sache aber völlig sicher.
    Albier nickte Viarn zu, der sich daran machte, die Taschen des Toten zu durchforsten. »Es dürfte Ihnen nicht leicht fallen, dafür eine Erklärung zu finden, Sir«, sagte Albier mit leichter Genugtuung zu Montesq. »Das war kein Einbruch. Es ist früher Abend, die Lampen brennen, Ihre Diener sind überall. Sie müssen den Mann hereingebeten haben.«
    Montesq fletschte fast die Zähne vor Wut. »Er ist ohne mein
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