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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford
Autoren: Veronica Stallwood
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heißen?«, fragte sie Jon.
    »Deine Mutter liebt es, in Rätseln zu sprechen. Und sie hat Freude daran, dich aufzuziehen, weil du jedes Mal wieder darauf reinfällst.«
    »Vielleicht hast du recht. Aber …«
    »Du kannst absolut nichts tun, bis sie selbst wieder Kontakt zu dir aufnimmt. Vergiss es einfach!«
    Als Jon jedoch zur Arbeit gegangen war, starrte Kate noch immer auf die Karte, auf der sich blaue Atlantikwellen an einer schwarzen Felsenküste brachen.

Kapitel 31
     
    Es war unvermeidlich, dass Blake eines Tages bei Kate auftauchte, als Jon zu Hause war.
    Zunächst hatte Kate den Schlüssel im Schloss gehört. Jon rief: »Bin wieder da!« Als er ihr gerade erzählt hatte, dass sein früher Feierabend der Ausgleich für die langen Überstunden war, die er in letzter Zeit hatte machen müssen, klingelte es erneut. Kate öffnete. Vor der Tür stand Blake.
    Ehe Kate etwas sagen konnte, ging er bereits in die Küche voraus und berichtete: »Ich habe heute einen Anruf von dem Mann bekommen, von dem ich Ihnen neulich erzählt habe: Joe Greenham.«
    »Tut mir leid, ich weiß nicht, von wem Sie reden.«
    »Der Mann vom Pharmakonzern, der unsere Ergebnisse überprüft hat.«
    »Ach ja!«
    »Er hat mich ausdrücklich gewarnt. Ich dachte, Sie sollten es wissen.«
    An der offenen Küchentür blieb er stehen und blickte sich nach Kate um. »Könnte ich vielleicht eine Tasse Tee bekommen?«
    Jon antwortete. »Kein Problem. Das Wasser im Kessel hat gerade erst gekocht, und normalerweise hat Kate für besondere Gäste auch irgendwo ein paar Schokoladenkekse versteckt.«
    Blake stand in der Küche und sah leicht unbehaglich aus. Kate öffnete den Küchenschrank und fand, wonach sie suchte.
    »Hier sind die Schokokekse«, sagte sie und stellte den Teller auf den Tisch. »Was für eine Art von Tee möchten Sie, Blake?«
    »Ganz normaler Schwarztee wäre schön«, antwortete Blake. Kate war noch nie aufgefallen, dass er einen Akzent aus dem Norden hatte, aber vielleicht übertrieb er es auch nur wegen Jon.
    »Ihr kennt euch noch nicht, oder?«, sagte sie dann.
    »Sie müssen Jon sein.« Blake streckte die Hand aus. »Ich bin ein Freund von Sam Dolby. Mein Name ist Blake Parker.«
    »Ah«, sagte Jon, der sich insgeheim wunderte, wieso Blake sich so gut in der Küche auszukennen schien.
    Kate setzte sich an den Tisch und nahm sich einen Schokokeks. »Erzählen Sie von Greenhams Warnung.«
    »Es ging um Susannah Browne«, erklärte Blake.
    »Susannah Browne?«, fragte Jon.
    »Richtig. Um es kurz zu machen: Joe rief an, um mich zu warnen, dass man ihr nicht trauen könne und ich mich in Acht nehmen solle.«
    »Aber ich kenne diese Frau seit Jahren. Sie ist eine gute Freundin, und ich kann mir nicht vorstellen, dass man jemanden vor ihr warnen muss. Wer ist dieser Joe Greenham?«
    Gleich wird Jon ihn zum Duell im Morgengrauen auffordern, dachte Kate. »Hier ist der Tee«, sagte sie. »Nehmen Sie Zucker, Blake?«
    »Nein danke. Und Joe ist jemand, den ich seit Jahren kenne und dem ich vertraue.«
    »Ging es um etwas Bestimmtes, oder wollte er nur über eine Kollegin herziehen?«, fragte Kate.
    »Es ging um etwas Bestimmtes. Sie müssen verstehen, Jon, dass ich nichts Persönliches gegen Ihre Bekannte habe. Ich kenne Susie Browne erst seit Kurzem und finde sie äußerst charmant, aber es ist nicht alltäglich, dass Joe mich so aus heiterem Himmel anruft. Wir sind keine engen Freunde. Wir haben uns immer nur über unsere Arbeit unterhalten. Noch nie habe ich bei ihm erlebt, dass er über seine Kollegen bei "versal">LDPharma schlecht geredet hätte. Er würde sicher nicht anrufen, wenn er sich einfach nur beschweren wollte.«
    »Aber er schwärzt Susie hinterrücks an«, brummte Jon. »Reden Sie weiter.«
    »Weil Sie mit der Dame befreundet sind, lasse ich einige der farbigen Adjektive fort, mit denen er Mrs Browne bedachte. Der allgemeine Vorwurf lief darauf hinaus, dass sie entschlossen ist, viel Geld zu verdienen, und dabei rücksichtslos über Leichen geht. Wenn ich oder das Labor über die Klinge springen würde, kümmerte sie das einen ›feuchten Kehricht‹ – so sagte Greenham wörtlich.«
    »Machte er Anspielungen, dass sie auch illegale Methoden anwendet?«
    »Er hat diese Möglichkeit nicht explizit ausgeschlossen.« Blake konnte ebenso aufgeblasen reden wie Jon.
    »Und Sie reden von Geld für sie persönlich, nicht etwa für die Firma?«
    »Natürlich.«
    »Ich kann nicht verstehen, wie sie an das Geld herankommen
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