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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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verheiratet habe, habe ich einen guten Klebstoff verwendet.«
    Autos zu verkaufen füllte mich nicht aus, obwohl die guten Leute aus Wayne County gerne bei mir kauften und mir zeigten, dass sie mich mochten und schätzten. Sie kannten mich von klein auf und waren dankbar, dass ich im Militär gedient hatte. Ich hatte darüber nachgedacht, Chiropraktiker zu werden. Ich versuchte, in einer Chemiefabrik zu arbeiten. Condor, mein alter Freund von der CIA, erzählte mir von einem Job in einer brasilianischen Sicherheitsfirma. Vermutlich wäre ich den Rest meines Lebens im Sicherheitsgeschäft geblieben. Wie andere Teammitglieder, die aus der Marine austreten. Sicherheitsjobs, bis ich zu alt oder zu tot bin.
    Im Oktober 2004 sprachen Debbie und ich mit meinem Kriegsveteranenvertreter. Das Kriegsveteranenministerium würde meine Studiengebühren übernehmen, damit ich mich zum Chiropraktiker ausbilden lassen konnte. Mit Debbie sah ich mir die Universität an, doch auf dem Heimweg fielen mir alle möglichen Gründe ein, die dagegen sprachen. »Ich kann nicht Vollzeit arbeiten und Vollzeit studieren. Wir müssen uns finanziell einschränken. Es dauert zu lange. Ich muss in der Nähe der Uni wohnen, bis ich fertig bin. Ich muss dauernd pendeln …«
    Debbie redete mir ins Gewissen: »Du kannst so weitermachen und für den Rest deines Lebens unglücklich sein – niemals ein erfülltes Leben führen, niemals einen Job finden, der dir Spaß macht – oder du kannst Chiropraktiker werden. Je schneller du anfängst, umso schneller hast du es auch hinter dir, und du hast endlich wieder einen Beruf, der dir Spaß macht. Wenn du es nicht machst, denkst du dir in vier Jahren: › Wenn ich zur Uni gegangen wäre, wäre ich jetzt fertig. ‹ « Ich hatte die richtige Frau geheiratet.
    Im Januar 2005 begann ich an der Life University in Marietta/Georgia mit der Ausbildung zum Chiropraktiker. Mein Studium machte mir zwar Spaß, doch einige meiner Kommilitonen waren durchgeknallte Hippies, die gegen Schulmediziner, Spritzen und Medikamente waren. Selbst einer meiner Professoren sagte: »Ich belebe keinen Sterbenden wieder oder gebe ihm Mund-zu-Mund-Beatmung.« Er würde dem Sterbenden eine chiropraktische Adjustierung geben, sonst nichts. An dieser Schule hatte sich ein Paar kennengelernt und geheiratet, beide waren Chiropraktiker. Drei Jahre nach ihrem Abschluss starb die Frau an einer Ohrenentzündung, weil die beiden die ärztliche Behandlung abgelehnt hatten – dabei hätte ihr ein einfaches Antibiotikum das Leben retten können. Sie glaubten, dass nur Chiropraktiker Menschen wirklich heilen konnten. Ihr Mantra war: »Wir haben alles in uns, was wir brauchen.« Sie erinnerten mich an den Medizinmann, der dem Jungen in Somalia nicht helfen konnte. Die meisten meiner Kommilitonen und Professoren dachten jedoch nicht so, und auch die meisten Chiropraktiker sind anders. Doch ein paar Durchgeknallte sind genug, um die ganze Chiropraktik in Verruf zu bringen.
    In meinem letzten Studienjahr hatte mein Vater ein Aortenaneurysma im Unterleib. Seine Bauchaorta blähte sich auf wie ein Luftballon.
     
17.

Heilung
     
    Ich fuhr 431 Kilometer, um meinen Vater in Savannah im Krankenhaus zu besuchen, doch es schien gar nicht so ernst. Er war wach und riss Witze mit meinen Schwestern. Der Chirurg sagte: »Ihr Vater wird wieder gesund. Er erholt sich bestens.« Also fuhr ich wieder nach Hause, um für die Abschlussprüfung an der Life University zu lernen.
    Als ich einige Stunden später wieder zu Hause war, rief mich meine jüngste Schwester Sue Ann an. Unser Vater hatte einen Herzinfarkt gehabt. Eine Stunde später, um Mitternacht, erfuhr ich von meinem Cousin Greg, dass Vater gestorben war. Damit hatte niemand gerechnet.
    Ich versuchte trotzdem, meine Prüfungen abzulegen. Bei meiner ersten Prüfung sagte Dr. Marni Capes zu mir: »Howard, Sie müssen jetzt sofort gehen.«
    »Nein, nein. Ich schaffe das schon. Ich schaffe es.«
    Ich musste feststellen, dass ich doch nicht so hart war, wie ich gedacht hatte. Ich war nicht bei der Sache. Nachdem ich ein SEAL geworden war, dachte ich nicht mehr daran, wie Dad mich verprügelt hatte. Unser Verhältnis war besser geworden. Nach Somalia sagte ich ihm zum ersten Mal, dass ich ihn liebe – und danach sagte ich es ihm jedes Mal, wenn ich ihn sah. Wir umarmten uns auch. Er war im Laufe der Zeit auch sanfter geworden. Bei einem Familientreffen kurz vor seinem Tod sagte er mir, wie viel er von meiner
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