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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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neuen Ehefrau Debbie hielt: »So jemanden muss man behalten. Vergeig’s nur ja nicht.« Er mochte sie. Über meinen neuen Beruf sagte er: »Wenn du deine Praxis eröffnest, bin ich dein erster Patient.« Da er erst zum Arzt ging, wenn er schon sterbenskrank war – was ihn am Ende ja auch das Leben gekostet hatte –, bedeutete mir das Vertrauen, das er in meine Fähigkeiten als Chiropraktiker setzte, sehr viel. Mein Vater hatte mich endlich akzeptiert, er respektierte mich und fand gut, was ich machte – genau so, wie ich es mir immer gewünscht hatte.
    Meine Mutter erzählte mir später, dass Dad traurig gewesen war, dass wir kein besseres Verhältnis gehabt hatten. Ich brachte es nicht fertig, ihr zu sagen, dass er früher ein Tyrann gewesen war. Er unterhielt sich nicht mit mir, baute kein Verhältnis zu mir auf. Ich weinte nicht so sehr um ihn, wie ich um Onkel Carroll geweint hatte. Als Kind konnte ich Onkel Carroll alle möglichen Fragen stellen: »Ist es normal, dass ich jeden Morgen mit einem steifen Pipimann aufwache? Bin ich krank?« Mein Onkel lachte: »Nein, mein Junge, das ist ganz normal.« Aber trotzdem: Mein Dad erzog mich so, wie er es kannte, und ich war traurig, als er starb.
    Eines Tages, ungefähr neun Monate später, fragte mich Blake aus heiterem Himmel: »Würdest du ihn eigentlich gerne mal kennenlernen?«
    »Wen?«, fragte ich.
    »Deinen echten Vater.«
    Mein leiblicher Vater hätte mir ihm Supermarkt begegnen können und ich hätte ihn nicht erkannt. »Ja, Blake, ich glaube schon.«
    Wir suchten nach ihm und fanden ihn auch. Ich rief ihn an. An Weihnachten besuchte ich dann Ben Wilbanks, meinen leiblichen Vater. Ben erzählte mir, dass meine Mutter uns Kinder einfach geschnappt hatte und mit Leon nach Georgia durchgebrannt war. Im Nachhinein erklärt Bens Geschichte, warum wir so schnell von Florida nach Georgia gezogen waren und warum Leon uns so schnell adoptiert hatte. Ich tendiere dazu, ihm zu glauben, da sich die Geschichten meiner Mutter und meiner Schwester widersprechen. Ben sagte, er habe jahrelang nach mir gesucht, mich jedoch nicht finden können. Er erwies sich als ein sehr netter und liebevoller Mann. Als er mich umarmte, wusste ich, dass er mich wirklich umarmte. Ben Wilbanks schien die Erklärung dafür zu sein, wo ich meine liebevolle Seite herhatte – meine Fähigkeit, Mitleid und echte Emotionen zu empfinden. Ben war Militärpolizist in der Army gewesen und hatte die meiste Zeit als Lkw-Fahrer gearbeitet. Das tut er auch heute noch.
    Blake und ich haben immer noch einen engen Kontakt zu meinem leiblichen Vater, Blakes Großvater. Was auch immer damals zwischen meiner Mutter und Ben vorgefallen ist: Sie hat ihm nie verziehen. Oder es vergessen. Ich weigere mich jedoch, ihnen ihre Entscheidungen, die sie in ihrer Jugend getroffen haben, zum Vorwurf zu machen, weil ich auch nicht will, dass man mir Entscheidungen aus meiner Jugend zum Vorwurf macht.
    Als ich mich auf meine Praxisprüfung vorbereitete, bekam ich eine Nachricht von Captain Bailey. Er hatte in der Praxis seines Chiropraktikers in einer Zeitschrift einen Artikel über mich gelesen. Er gratulierte mir per E-Mail und fragte mich, ob ich mich noch an die Kampfschwimmerausbildung erinnerte. Natürlich erinnerte ich mich an meinen Chef bei der Kampfschwimmerausbildung. Selbst auf dem Sterbebett würde ich mich daran erinnern, wie er uns aus der Höllenwoche gerettet hatte.
    Am 24. September 2009 schloss ich meine Ausbildung zum Chiropraktiker mit Auszeichnung ab. Man musste mir immer alles beweisen, deshalb weigerte ich mich lange, zu einem Chiropraktiker zu gehen. Doch mit Chemie waren meine Haltungsprobleme nicht zu lösen gewesen. Die chemischen Mittel unterdrückten meine Schmerzen nur. Ein Allgemeinarzt kann nicht alles für einen Patienten tun, genauso wie auch ein Chiropraktiker nicht alles für einen Patienten tun kann. Im Team können wir mehr erreichen, so hatte ich es mein ganzes Leben lang gelernt. Die Ärzte vor Ort überweisen Patienten zu mir und ich überweise ihnen ebenfalls Patienten. Die Patienten profitieren davon am meisten.
    Als ich meine ersten Patienten bekam, wusste ich, dass meine Entscheidung richtig gewesen war. Sie vertrauen mir, ich finde heraus, was ihnen fehlt, helfe ihnen und dafür lieben sie mich.
    Jetzt konzentriere ich mich ganz auf meinen neuen Beruf. Meine neue Praxis Absolute Precision Chiropractic war im April 2010 fertig. Seit dem Tag der Eröffnung bin ich mit viel
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