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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
Autoren: Megan Hart
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verschwunden.
    „Ich bin am Verhungern“, erklärte sie. „Komm, wir gehen nach draußen und sehen zu, ob wir was zu essen finden, okay? Und ich bin mir sicher, irgendwer hat schon das Rasendarts aufgebaut oder ist kurz davor, Karaoke zu singen.“
    Mein Magen knurrte auch, und ich dachte, wenn ich was äße, hatte ich wenigstens was zu tun, wenn mein Freund mich schon allein ließ. „Was zu essen wäre prima.“
    „Komm“, sagte Anne. „Ich zeig dir, was es alles gibt.“Ich habe schon Partys besucht, auf denen ich jeden kannte und es schrecklich war. Und ich war auf Partys, wo ich keine Menschenseele kannte und trotzdem einen Mordsspaß hatte. Diese Party war eine Mischung aus beidem. Ich war nun wahrlich keine Frau, die ununterbrochen an ihrem Freund klebte, aber auf diesem Fest verbrachte ich mehr Zeit damit, ihm quer durch den Garten zuzuwinken und ihm dabei zuzusehen, wie er Rasendarts spielte und ein Bier nach dem anderen trank, als mit ihm zu reden. Er ignorierte mich nicht etwa – ich bemerkte mehrmals, wie er sich nach mir umschaute, und einmal pro Stunde kam er auch kurz vorbei. Aber er war nicht an meiner Seite.
    Er war bei Jamie, den alle anderen nur James nannten.
    Die anderen Leute auf der Party waren wirklich sehr nett. Sie ließen mich an ihren Gesprächen teilhaben, als würden sie mich seit Jahren kennen. Mit einigen spielte ich begeistert eine Runde Balderdash, eines meiner Lieblingsbrettspiele, und wir amüsierten uns prächtig. Claire und ihr Mann Dean nahmen mich auf dem kleinen Segelboot mit nach draußen aufs Wasser, während ihre kleine Tochter Penny mit Annes Eltern am Ufer blieb. Wir aßen viel, tanzten ein bisschen und sangen sogar eine Runde Karaoke.
    Als es dunkel wurde, entzündete jemand Petroleumfackeln entlang des Seeufers. Ein paar Papierlaternen wurden über der Terrasse aufgehängt. Gäste mit kleinen Kindern verabschiedeten sich langsam. Die Leute vom Partyservice kamen und bauten den Grill ab, und ich half Anne in der Küche, die Reste zu verpacken. Wir arbeiteten gut zusammen, Seite an Seite, ohne besonders viel zu sagen. Es gab auch nicht viel zu sagen, wenn ich ehrlich bin.
    Und schließlich waren Alex und ich die einzigen Gäste, die noch da waren. Anne hatte Cam vor einer Stunde ins Bett gesteckt, und in der Küche waren wir inzwischen auch fertig. Sie hatte gerade den Fernseher eingeschaltet, und ich war ihr dafür echt dankbar. Wir konnten nebenher irgendwas Dämliches gucken und mussten nicht unbedingt miteinander reden. Sie gabmir ein Glas Eistee und schenkte sich auch gerade eines ein, als Alex und Jamie endlich von draußen ins Wohnzimmer gestolpert kamen.
    „Baby“, sagte Alex.
    Ich hatte ihn noch nie betrunken erlebt. Seine Augen schimmerten verdächtig, und seine Wangen waren gerötet. Sein Mund wirkte weich und feucht. Er hatte sein Hemd fast bis zum Nabel aufgeknöpft, und irgendwann im Laufe des Nachmittags hatte er seine Schuhe verloren. Jamie sah nicht viel besser aus. Seine Haare klebten verschwitzt an seiner Stirn, und sein Hemd hatte Grasflecke.
    „Was um alles in der Welt habt ihr da draußen gemacht?“, wollte Anne wissen. „Habt ihr miteinander gerungen?“
    „Der Scheißer hat versucht, mich um das letzte Bier zu bringen“, sagte Jamie. „Da musste ich ihm ordentlich in den Arsch treten.“
    „Fick dich, Scheißer“, sagte Alex und unterstrich seine Worte mit dem doppelten Stinkefinger. „Du hast mir das letzte Brötchen geklaut.“
    „Wir haben noch mehr Brötchen“, bemerkte Anne trocken. Sie zog die Füße an und legte sie unter ihren Po aufs Sofa. „Sie sind im Kühlschrank. Bedient euch einfach.“
    Alex legte theatralisch die Hand aufs Herz. „Anne, du bist eine Göttin.“ Er schaute mich an. „Baby … Wo warst du denn den ganzen Tag, Baby? Ich hab dich vermisst.“
    Er stolperte auf den beiden Stufen, die zu dem etwas niedriger liegenden Wohnzimmer führten, und landete mit dem Hintern voran auf dem Zweisitzer neben mir. Er lachte und legte den Kopf an meine Schulter. Aus großen grauen Augen schaute er zu mir auf. „Hallo, Süße.“
    Ich berührte sein Gesicht. Seine Haut fühlte sich heiß an. Er küsste meine Handinnenfläche, und ich zog meine Hand weg. Irgendwie war mir diese plötzliche Zuneigungsbekundung in Gegenwart seiner Freunde unangenehm. „Hallo.“
    Alex setzte sich auf. Jamie war in der Küche verschwunden und kramte im Kühlschrank. Ich fing Annes Blick auf, die ihrem Mann nachschaute. Sie wirkte
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