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Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)

Titel: Naked - Hemmungslose Spiele (German Edition)
Autoren: Megan Hart
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Heuschrecken, die er seine Familie nennt, über alles herfällt.“
    Und sie nahm einfach so meinen Ellbogen und führte mich zurück zum Haus.
    „Mach dir keine Sorgen um Alex. Er wird bei James sein“, erklärte sie. Irgendwie klang sie zärtlich, aber resigniert. „Wenn die beiden zusammen sind, ist es wie eine Naturgewalt. Das Beste ist, wenn man ihnen nicht ins Gehege kommt.“
    In der Küche nahm sie zwei eisgekühlte Flaschen Cola aus dem Kühlschrank und gab mir eine. Sie öffnete ihre und trank sie mit wenigen Schlucken aus. Ich brauchte mit meiner etwas länger und nippte nur daran. Bisher hatte ich nicht besonders viel gesagt.
    „Es war nett von Alex, dich mitzubringen“, sagte Anne leise.
    Draußen spielte die Musik, und die Party war in vollem Gange. Gäste lachten. Ich hörte das Heulen eines Motors und das Weinen eines Babys. Ich schaute aus dem Fenster und sah die Terrasse und dahinter den See. Alex und Jamie standen nebeneinander am Geländer. Beide hielten eine Flasche Bier in der Hand. Der Wind blies Alex die Haare aus dem Gesicht. Er lachte. Hatte ich ihn schon mal so fröhlich erlebt? Hatte er schon mal so locker dagestanden? Hatte ich überhaupt schon mal erlebt, wie er sich einer anderen Person so zuwandte, wie er sichsonst eigentlich immer nur mir zuwandte?
    „Sie sind … schon lange befreundet?“, fragte ich schließlich.
    „Oh ja. Seit der Highschool.“ Anne verschränkte die Arme vor dem Bauch. Die Hände umfassten ihre Ellbogen. Sie schaute ebenfalls aus dem Fenster. „Sie sind sehr, sehr gute Freunde.“
    Ehe ich mehr sagen konnte – und ich wusste gar nicht, ob ich überhaupt noch was sagen wollte –, ging die Hintertür auf, und eine jüngere Frau stolperte herein. Sie hielt Annes Sohn in den Armen, der sich nach Kräften wehrte. „Mama, dieser kleine Stinker braucht neue Klamotten.“
    „Danke, Claire. Meine Schwester“, sagte Anne. Claire warf sich den kleinen Jungen über die Schulter und tätschelte zärtlich seinen Windelpopo. „Claire, kennst du schon Olivia? Sie ist Alex’ Verlobte.“
    „Scheiße, ist das wahr?“, sagte Claire.
    „Scheißewaa!“, krähte eine kleine Stimme von ihrer Schulter.
    Anne seufzte. „Claire.“
    „Tut mir leid.“ Ihre Schwester grinste und setzte den Jungen auf ihre Hüfte. „Oh Mann, zieh diesen Kleinen endlich um! Er stinkt zum Himmel. Hallo, Olivia.“
    Sie hielt mir die Hand hin, und ich schüttelte sie. Dann musterte sie mich eingehend von oben bis unten. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihrem prüfenden Blick standhielt, bis sie leise pfiff und den Kopf schüttelte.
    „Du heiratest Alex?“
    „Das haben wir vor“, sagte ich so leichthin wie möglich.
    „Claire!“ Anne klang verzweifelt.
    Ein schelmisches Gesichtchen schaute mich an. Der kleine Cam hatte die blonden Haare seines Daddys und die helle Haut seiner Mutter. Und er hatte große graue Augen. Ich schaute ihn sehr lange an.
    „Was ist denn?“ Claire zuckte mit den Schultern und warf ihrer Schwester einen entnervten Blick zu. „Hallo! Ich sag doch gar nichts. Außerdem nimmt Olivia mir das garantiert nichtkrumm. Jede Frau, die bereit ist, diesen Mann zu heiraten, muss einen ausgeprägten Sinn für Humor haben.“
    Ich lachte. Nein, ich konnte es ihr wirklich nicht krummnehmen. Sie machte nicht den Eindruck, als bewertete sie mein Handeln. Sie war einfach nur geradeheraus. „Ich geb mir Mühe.“
    „Siehst du?“ Claire streckte Anne die Zunge raus und ließ den Jungen auf ihrer Hüfte reiten, bis er kicherte. „Ich nehm unseren kleinen Herrn Stinkepopo mal mit und mache ihn sauber, okay? Vergibst du mir dann meinen kleinen Fox Pass?“
    „Fox Pass!“, krähte der kleine Junge und lachte sich kaputt.
    „Fauxpas“, murmelte Anne. Sie verdrehte die Augen. „Ja, bitte zieh Cam eine neue Windel an. Danke.“
    „Hat mich gefreut, dich kennenzulernen, Olivia. Lass dich von niemandem hier einschüchtern, hörst du? Wir sind eigentlich gar nicht so schlimm.“
    „Ich bin auch gar nicht eingeschüchtert“, beteuerte ich.
    Claire nahm Cam mit ins Hausinnere, und ich konnte ihr Lachen auch jetzt noch bis in die Küche hören. Anne riss ein Stück Küchenpapier von der Rolle und wischte ein paar Krümel auf, die mir gar nicht aufgefallen wären. Sie warf das Küchenpapier in den Mülleimer und trank den letzten Schluck ihrer Cola.
    „Wie alt ist dein Sohn?“
    „Cam ist jetzt fast drei.“
    Draußen waren Alex und Jamie von der Terrasse
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