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Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung

Titel: Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung
Autoren: Nalini Singh
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Freundin.
    Trotzdem musste sie immer wieder an Marks unerwarteten Anruf denken, an das, was er gesagt hatte. Sie schluckte und rief sich ins Gedächtnis, dass er betrunken gewesen war. Er hatte es nicht ernst gemeint. Rein gar nichts . Sie konnte es sich nicht leisten, etwas anderes zu glauben.
    „Wie kommt es, dass du abgenommen hast?“ Gabriels harsche Frage durchschnitt das Schweigen wie ein Messer.
    „Es ist einfach passiert.“ Eine Kombination aus Kummer, Schock und dem Stress der ersten Monate in einer fremden Stadt. „Ich dachte, du würdest dich freuen.“ Seine Geliebten waren immer langbeinige, schlanke Schönheiten gewesen. Sie dagegen war nicht besonders groß und auch jetzt nicht gerade gertenschlank.
    „Ich heirate dich nicht deines Körpers wegen.“
    Jessica biss sich auf die Unterlippe. „Nein.“ Trotz des atemberaubenden Kusses hatte sie keinen Zweifel daran, dass der wohlhabende, erfolgreiche und unglaublich attraktive Gabriel Dumont sie nicht ihres Körpers wegen heiratete. Und auch nicht ihres Verstandes wegen oder wegen ihrer fundierten Kenntnisse des Lebens auf einer Farm. Nein, Gabriel heiratete sie aus einem einfachen, praktischen Grund: Im Gegensatz zu jeder anderen Frau, die bisher seinen Weg gekreuzt hatte, machte sie sich keine romantischen Illusionen über ihn.
    Sie erwartete nicht, dass er sie liebte, nicht jetzt, nicht irgendwann. Daher war sie eine ausgesprochen geeignete Heiratskandidatin für einen Mann, der unfähig war zu lieben und nicht von einer Frau behelligt werden wollte, die sein Leben mit Träumen von Romantik aus dem Tritt brachte.
    „Ich habe mir in L. A. ein Kleid gekauft. Für die Hochzeit“, sagte sie.
    „Nicht das kleinste bisschen unschlüssig?“
    „Du hast mir ein Jahr Zeit gegeben. Ich bin jetzt bereit.“
    Gabriel erinnerte sich nur allzu genau an ihre verzweifelte Bitte an dem Abend, an dem sie beschlossen hatten zu heiraten. Ich muss herausfinden, wer ich bin, ehe ich Mrs. Dumont werde, hatte sie gesagt. Ich habe nie gelernt, für mich selbst verantwortlich zu sein und bei dir werde ich das können müssen. Andernfalls wirst du mich zerstören, ohne es zu wollen.
    Sie hatte den Mut gehabt, ihm ins Gesicht zu sagen, was viele nicht gewagt hätten –, dass er durchaus einen sanften, weniger starken Menschen mit seiner schroffen nüchternen Art zu zerstören vermochte.
    Die Frau neben ihm hörte sich nicht mehr an wie das verzweifelte Mädchen von vor zwölf Monaten, doch sie war noch genauso mutig. „Gut“, sagte er, war sich aber gar nicht sicher, ob ihm ihre Stärke gefiel. Er hatte Jessica gewählt, weil er gewusst hatte, dass sie absolut nichts von ihm verlangen würde. Ihr lag lediglich daran, die Randall-Farm zu behalten.
    „Du hast … du hast keine andere Frau gefunden?“
    „Ich will, dass du meine Frau wirst, Jessie. Ich will, dass du auf der Angel-Farm lebst, meinen Namen trägst und meine Kinder bekommst.“ Er ließ keinen Zweifel daran, dass er fest entschlossen war. Er hatte seine Wahl getroffen, und er würde dabei bleiben.
    Dass sie nichts für ihn empfand, störte ihn nicht im Mindesten. Er hatte vor langer Zeit beschlossen, dass Liebe in seiner Ehe, falls er einmal heiraten sollte, keine Rolle spielen würde. „Im Gegensatz zu Mark habe ich meine Hosen anbehalten, seit wir verlobt sind.“
    „Wirst du seinen Namen bei jeder Unterhaltung, die wir führen, aufs Tapet bringen?“
    Auf diesen unerwarteten Tadel hin warf er ihr einen Seitenblick zu. Sie hatte die Augen zusammengekniffen und die Arme verschränkt. Ihre Haltung amüsierte ihn. Sie mochte ein wenig erwachsener geworden sein, doch sie war immer noch ein Leichtgewicht verglichen mit ihm. „Wen möchtest du zur Hochzeit einladen?“
    Frustriert aufseufzend strich sie durch ihr rotbraunes Haar. Er merkte, dass er den Blick auf ihren Locken verweilen ließ. Das war ein Merkmal Jessicas, das sich nicht geändert hatte – ihre unbändige, seidige Lockenpracht, die so gar nicht zu ihrem stillen, anspruchslosen Charakter passen wollte.
    „Ich würde eine Hochzeit im kleinen Rahmen vorziehen, denn wenn wir einige Leute aus Kowhai“, das war die nächste Stadt, „einladen und andere nicht, wird es Gerede geben. Wie wär’s, wenn wir uns auf die Mitarbeiter der Farm beschränken?“
    „Sonst niemand?“
    „Nein.“ Jessica fragte sich, ob sie sich seinen neuerlichen scharfen Unterton bloß einbildete. „Wissen die Leute …?“
    „Einige vermuten es, seit sie gehört
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