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Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung

Titel: Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung
Autoren: Nalini Singh
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sich eingeredet, ihre Ehe würde eine ruhige, geschäftsmäßige Angelegenheit werden. Sie hatte nicht einmal darüber nachgedacht, was es bedeuten könnte, wirklich Gabriels Frau zu sein –, von ihm berührt und in Besitz genommen zu werden.
    Ihr Herz klopfte heftig, als Gabriel neben ihr den Platz des Piloten einnahm, die Kontrolle übernahm. Ihr Verlobter war ein Mann, der genau wusste, was er wollte. Man konnte ihn unmöglich ignorieren.
    Gabriel Dumont war hochgewachsen, muskulös und schlank und wirkte geschmeidig. Seine Art sich zu bewegen erinnerte an einen jungen wilden Hengst, prachtvoll und stolz. Sie wusste von früher, dass die verblassten Brandnarben auf seinem linken Arm und auf seinem Rücken diese Wirkung nicht schmälerten – womöglich unterstrichen sie seine überwältigende Ausstrahlung sogar noch. Seine klaren grünen Augen und sein in der Sonne schimmerndes Haar ließen ihn perfekt wirken. Es war fast, als wäre er in dem Jahr ihrer Abwesenheit noch attraktiver geworden … noch unpassender für sie.
    Bei Gabriels Anblick verschlug es den Frauen in der Regel den Atem. Man fühlte sich unweigerlich an die Schönheit eines Tigers erinnert – gefährlich und unberührbar. Nicht zum ersten Mal zweifelte Jessica an der Richtigkeit ihrer Entscheidung, einen Mann zu heiraten, von dem sie so wenig wusste, obwohl sie auf benachbarten Farmen aufgewachsen war.
    „Und, was hast du in L. A. gelernt?“, fragte Gabriel, nachdem sie sicher abgehoben hatten.
    Noch immer nervös von der Wirkung seines Kusses auf sie, bemühte Jessica sich, ruhig zu klingen. „Dass ich malen kann.“ Sie hatte bei Genevieve Legraux, einer bekannten Malerin, studiert.
    „Das wussten wir beide vorher, Jessica. Deshalb bist du ja nach Amerika gegangen.“
    „Stimmt. Ich meine, ich habe herausgefunden, dass ich auf einem Niveau malen kann, das zum Profi reichen könnte.“ Diese Entdeckung hatte sie überrascht, denn sie hatte als Kind und Jugendliche auf der kleinen Schaffarm ihrer Eltern nur gelegentlich Zeit für ihre Kunst gehabt.
    „Genevieve hat mich ermutigt, meine Bilder zum Verkauf anzubieten. Sie will einige sogar an Richard Dusevic schicken, einem angesehenen Galeristen in Auckland.“
    „Davon hast du bei unseren Telefonaten gar nichts erzählt.“
    Achselzuckend dachte Jessica an die wöchentlichen Telefonate zurück. Sie hatten immer höchstens ein paar Minuten gedauert, doch sie hatte sich danach jedes Mal verloren und verwirrt gefühlt. „Ich wollte dir die Bilder zeigen.“ Gabriel glaubte nur, was er sah. „Sie sollten in Kürze ankommen. Ich habe sie als Schiffsfracht aufgegeben.“
    „Wirst du Los Angeles vermissen?“
    „Nein.“ Jessica warf einen Blick aus dem Fenster. Sie flogen gerade über die Canterbury Plains, die einem Flickenteppich glichen. Bald würden sie das Mackenzie Country erreichen, ein atemberaubendes Paradies im Schatten der Southern Alps Neuseelands und die einzige Gegend, in der sie sich zu Hause fühlte. „Ich musste für eine Weile weg von hier, doch jetzt komme ich zurück, um zu bleiben.“
    „Wirklich?“
    Sein scharfer Ton ließ Jessica sich Gabriel zuwenden. „Was für eine Frage ist denn das? Wir werden heiraten – oder hast du deine Meinung geändert?“ Vielleicht hatte er sich ja inzwischen in eine dieser sinnlichen, selbstsicheren Frauen verliebt, mit denen er in schöner Regelmäßigkeit das Bett teilte. Bei dem Gedanken ballte sie die Hände zu Fäusten.
    „Ich bin bereit.“ Gabriel korrigierte ein wenig den Kurs. „Deinetwegen mache ich mir Sorgen.“
    „Ich habe versprochen, dass ich zurückkomme, um zu heiraten. Und ich bin zurückgekommen.“ Traumatisiert von zwei Schicksalsschlägen, den Tod ihres Vaters und der Kündigung der Hypothek, mit der die Randall-Farm belastet war, hatte sie vor zwölf Monaten nicht die Kraft gehabt, jemandes Frau zu werden, schon gar nicht die eines Mannes wie Gabriel.
    „Mark und Kayla haben sich getrennt.“
    „Wie bitte? Aber du hast doch gesagt, Kayla sei schwanger.“
    „Hochschwanger. Dein Freund hat sie vor drei Monaten verlassen.“
    Das klang wie eine verbale Ohrfeige. „Mark ist ein guter Freund, mehr nicht.“
    „Egal, wie sehr du dir etwas anderes wünschst?“
    Gabriel sah sie an, und sein Blick war so kalt, dass Jessica nichts darin entdeckte als ihr eigenes Spiegelbild.
    „Ja. Egal, wie sehr ich mir etwas anderes wünsche“, räumte sie ein, obwohl sie sich gedemütigt fühlte. „Er hat mich nie
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