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Naechte der Leidenschaft

Naechte der Leidenschaft

Titel: Naechte der Leidenschaft
Autoren: Maureen Child
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Fragte er sie das, was sie glaubte, dass er sie das fragte? Offerierte er nicht nur ein Fastfood-Abendessen und Arbeit, sondern eine richtige Verabredung? Vielleicht ein Kinobesuch oder etwas ähnlich Unpassendes in Anbetracht der Tatsache, dass sie zusammen arbeiteten? In Anbetracht der Tatsache, dass ihre Großmütter das al es arrangiert hatten? In Anbetracht der Tatsache, dass sie gar nicht vorhatte, sich im Moment mit einem Mann einzulassen?
    Himmel, ihr Magen kribbelte nervös. “Warum?”
    “Ich habe ein paar Termine.”
    Okay, keine Verabredung. Arbeit.
    “Das ist Pech für dich”, sagte sie und machte einen Schritt auf die Tür zu.
    “Ich brauche eine Sekretärin.”
    Niemals. Sie hatte schon zwei Wochen Urlaub in den Sand gesetzt. Sie würde nicht auch noch ihr Wochenende opfern. “Rick …”
    “Ein Termin ist morgen am späten Vormittag, ein paar sind über den ganzen Samstag verteilt. Vielleicht noch einer am Sonntagmorgen.”
    “Aber ich …”
    “Ich bezahle dir auch die Überstunden.”
    Sie umklammerte ihre Handtasche. “Darum geht es nicht.”
    “Worum dann?” fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust, die sie sich in den letzten Tagen schon zu häufig nackt vorgestel t hatte. “Hast du Angst, mit mir wegzufahren?”
    Sie lachte kurz verächtlich und hoffte, dass es überzeugend klang. “Ja, das wird es sein – wegfahren? Wohin?”
    “Nach Temecula.”
    “Im Riverside Distrikt?”
    “Gibt es noch ein anderes Temecula?”
    “Nein, aber …”
    Rick ging zum Fenster und starrte einen Moment lang hinaus, bevor er sich wieder zu ihr umdrehte. “Edward Harrington war mein erster Kunde, als ich meine Firma gegründet habe.” Rick zuckte mit den Schultern. “Er hat mir eine Chance gegeben.
    Zwei Mal im Jahr fahre ich zu ihm, um mir sein Portfolio anzuschauen und mit ihm über seine Anlagen zu sprechen.”
    “Du fährst zu ihm?”
    Rick lächelte. “Die meisten unabhängigen Berater fahren zu ihren Kunden.”
    “Trotzdem. Ein einziger Kunde, und dafür veranschlagst du das ganze Wochenende?”
    “Nein, aber Edward hat mich einigen seiner Golffreunde empfohlen, und die besuche ich al e, wenn ich da bin. Der Termin mit Edward ist morgen, die anderen habe ich auf den Samstag gelegt.”
    “Also arbeitest du die ganze Woche durch und sogar noch am Wochenende.”
    Er nickte und betrachtete sie eine Weile nachdenklich, bevor er abwinkte. “Weißt du was? Es ist egal. Du hast Recht.”
    Misstrauisch sah Eileen ihn an. Es war nicht seine Art, so abrupt die Taktik zu ändern. “Womit habe ich Recht?”
    “Ich kann dich nicht bitten mitzukommen.”
    “Das hast du schon.”
    “Ich nehme es zurück.”
    “Was?” sagte sie.
    Rick drehte sich um und ging wieder in sein Büro. Sie folgte ihm dicht auf den Fersen. Er lächelte insgeheim über ihre eiligen Schritte, als sie versuchte, ihn einzuholen.
    “Du nimmst es zurück?” wiederholte sie. “Wo sind wir hier, in der dritten Klasse?”
    “Nein.” Er nahm hinter seinem Schreibtisch Platz und wühlte in einem Aktenstapel, ohne Eileen anzusehen. In dem Moment, als er sie gebeten hatte mitzukommen, hatte er gewusst, dass sie sich weigern würde. Und viel eicht hätte er es lieber dabei belassen sollen. Es wäre ganz sicher vernünftiger gewesen. Aber verflixt, er wollte sie dabeihaben. Wollte sie … Verdammt!
    “Ich bin nur logisch”, erklärte er. “Ich kann es auch ohne dich schaffen. Und du würdest es ohnehin hassen, was ich dir nicht einmal verübeln kann. Du würdest dich langweilen.”
    “Langweilen?”
    “Sicher.” Er warf ihr einen kurzen Blick zu. Ihre Augen funkelten. Es klappte. Sie hatte sich wirklich nicht verändert. Einen winzigen Augenblick lang wünschte er, er hätte sich getäuscht und sie hätte einfach gesagt: “O kay, in Ordnung. Bis dann.” Dann war das Gefühl verschwunden, und er fuhr, sie aus der Reserve zu locken. “Außerdem, wie ich schon sagte, schaffe ich es auch allein. Ich nehme den Laptop mit und tippe meine Notizen gleich ein.”
    Sie schnaubte.
    “Ich brauche nicht unbedingt eine Sekretärin”, fuhr er fort und erwärmte sich immer mehr für das Thema. Eileen reagierte genau so, wie er es erwartet hatte. Wenn man ihr sagte, sie solle etwas nicht tun, gab es nichts, was sie davon abhalten konnte. So wie damals als Zehnjährige, als ihre Großmutter ihr verboten hatte, sich auf ihrem Skateboard an die Stoßstange eines Autos zu hängen. Natürlich hatte sie es trotzdem getan, der
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