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Nackt schlafen ist bio

Nackt schlafen ist bio

Titel: Nackt schlafen ist bio
Autoren: Vanessa Farquharson
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Stenografie gelernt. Meine Kampagne mit den »Aus Bäumen gemacht«-Aufklebern ist ein bisschen eingeschlafen, aber vor allem deshalb, weil mittlerweile die Handtücher in den Toiletten sämtlicher Kinos von Toronto aus ungebleichtem Recycling-Papier sind.
    Doch um noch mal auf die Zahlen zurückzukommen: Was mich dieses ganze Jahr über dauernd geärgert hat, war, dass ich nie genau wusste, wie viele Bäume durch meine Öko-Anstrengungen gerettet wurden oder um wie viel CO 2 ich die Atmosphäre entlastete. Also wandte ich mich an die Leute von Zerofootprint, einer lokalen Organisation für die Entwicklung und Prüfung von Nachhaltigkeitskriterien – sie sollten meine Öko-Schritte bewerten und herausfinden, ob sich solide Daten daraus ableiten ließen. Als sie sich vor kurzem wieder mit mir in Verbindung setzten, meinten sie, es sei zwar unmöglich, so etwas wie die Anmeldung bei Freecycle oder die Benutzung organischen Shampoos in konkreten Zahlen auszudrücken, aber sie könnten immerhin 95 meiner Maßnahmen bewerten (das sind etwa 26 Prozent), und diese addierten sich auf 11,02 Tonnen eingespartes CO 2. Nicht schlecht.
    Was mein Öko-Blog und meine Kolumne bei der Post betrifft, so muss ich gestehen, dass die Einträge bei Green as a Thistle ein bisschen sporadisch geworden sind. Doch ich schreibe jetzt eine wöchentliche Kolumne namens Sense & Sustainability (Sinn & Nachhaltigkeit) für die Zeitung, was bedeutet, dass ich mich während meiner Arbeitszeit darüber schlaumachen kann, was für wunderbare ökologische Neuerungen es überall auf der Welt gibt, etwa dass ein paar junge Briten einen Permakulturbauernhof in Palästina bauen, die Leitung eines Krankenhauses in Toronto Solaranlagen installieren und den medizinischen Abfall drastisch verringern will und eine kalifornische Künstlergruppe mit »Wildfrüchtekarten« dokumentiert, wo überall auf öffentlichem Grund Obstbäume und Beerensträucher wachsen, deren Früchte man kostenlos ernten kann. Solche Sachen machen mich glücklich.
    Apropos Glück: Da ist auch noch Jacob.
    Anfang April trafen wir uns in Spanien. Im Gedränge der schmuddeligen Ankunftshalle des Flughafens von Málaga haben wir uns zum ersten Mal geküsst, und es war perfekt – keine Spur von Peinlichkeit. Wir fuhren mit einem energiesparenden Kleinwagen zu einer bezaubernden Villa auf dem andalusischen Land und verbrachten die Woche mit Gesprächen, Ins-Schwärmen-Geraten, leckerem Essen, Gelächter und Kuscheln. Ich malte ihm ein Bild von den Lavendelbüschen am Pool, er schrieb unterdessen meinen Namen auf Arabisch; später sang er mir ein Schlaflied, während ich sein Ohr betrachtete. Allabendlich saßen wir am Feuer und lauschten auf das Glöckchengeklingel einer fernen Ziegenherde. Und die ganze Zeit lag ein dümmlich verklärtes Grinsen auf unseren Gesichtern.
    Lassen Sie mich nur so viel dazu sagen: Sich in einen seiner besten Freunde zu verlieben ist unvergleichlich.
    Jacob arbeitet noch immer in der West Bank, wird aber in ein paar Monaten nach Toronto zurückkehren und bei mir einziehen. Das heißt, dass ich an mindestens zwei meiner grünen Veränderungen auch weiterhin festhalten werde: Wohnraum gemeinsam nutzen und nackt schlafen.

DANKSAGUNG
    Es gibt zu viele Menschen, denen ich Dank schulde, aber ich will es kurz machen, also danke ich
      1. meiner Familie
      2. meinen pseudoanonymen Leserinnen und Lesern, die mir mit so viel klugem Rat zur Seite standen
      3. Meghan, die mich bei diesem Abenteuer vom ersten Moment an unterstützt und mich mit Bio-Linsen aufgepäppelt hat, als es mir schlecht ging
      4. all meinen Freunden, die meine Extrawürste – wie vegetarische Restaurants und Wein aus Ontario – ertragen haben
      5. meinen Vorgesetzten bei der Post , Ben und Maryam, die mich trotz zahlreicher Fehltage, an denen ich dieses Buch schrieb und mich in ökologischer Korrektheit übte, nicht von der Gehaltsliste strichen
      6. meinem Agenten Sam Hiyate für Martinis und Selbstbestätigung
      7. meinen Lektoren Robert und Lisa bei Wiley beziehungsweise bei Houghton Mifflin Harcourt, die mir glaubten, als ich sagte, dies könnte ein Öko-Buch werden, das die Menschen wirklich lesen wollen
      8. meiner Highschool-Lehrerin Ms. Carrier, die mir nicht nur eine Auszeichnung für besonders gutes Englisch verlieh, sondern mein schriftstellerisches Selbstvertrauen stärkte
      9. Sarah K., die Margaret Atwood von mir erzählte und
    10. Jacob, weil er
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