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Nachtwelt

Nachtwelt

Titel: Nachtwelt
Autoren: Theres Buechner
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gläsern und erinnern an geschliffenen Bergkristall.
    Tatsächlich, wie Eis, denkt Mimi.
     
    Alle starren die Männer an. Diese lächeln,
als Br∆∂ sagt: „Unsere Körper sehen nicht nur aus wie Eis, sie sind
auch genauso kalt und hart. Wir werden euch von unserem Volk erzählen, aber
jetzt müssen wir weiter, um uns mit den Wassergehern zu treffen.“ Theo grinst
und sagt zu Petra:„Na klar, die Wassergeher. Wusste ich es doch. Pass auf, wir
treffen bestimmt auch noch die Feuerläufer und die Aus Wind geborenen .“
    „Nein, leider nicht“, sagt
Br∆∂. „Wir konnten sie in der Kürze der Zeit nicht finden.“
    Tröstend legt Petra Theo die Hand auf die
Schulter, als sie sagt: „Eigentlich war dein Gag gar nicht sooo schlecht“.
     
    Die Gemeinschaft lässt sich von den Aus
Eis geborenen führen. Nach ein paar Stunden erreichen sie die Gestade eines
riesigen Sees. Man kann die gegenüberliegende Uferseite kaum erkennen, so weit
ist sie entfernt. „Wenn wir den See umrunden, werden wir mindestens zwei
weitere Tage unterwegs sein“, sagt Michi. Sie klingt verzweifelt.
    An die Aus Eis geborenen gewandt
fragt Petra: „Gibt es keine Boote, mit denen wir über den See setzen können?!“
    „Nein. Und wir werden auch keine Boote
benötigen“, antwortet ihr Br∆∂ und zeigt in eine Richtung am
Seeufers.
     
    Etwa hundert Meter entfernt erkennt die
Gemeinschaft eine Bewegung. Schillernde Farben kommen näher. Beinahe könnte man
glauben, ein Regenbogen würde auf sie zukommen. „Die Wassergeher ?“, will
Theo wissen. Br∆∂ nickt.
     
    Nur schemenhaft sind ihre Konturen zu
erkennen. Die Wasserläufer sind große, schlanke Männer. Sie alle tragen
eine Glatze und ihre Haut schimmert in allen erdenklichen Farben. Mit jedem
Herzschlag, der das Blut durch die Adern der Wassergeher pumpt, wechselt
die Farbe ihrer Haut. Die Begrüßung der beiden Völker ist herzlich und
vertraut. Dann verbeugen sich die zehn Wassergeher vor der Gemeinschaft:
„Wir freuen uns, euch in der Schlacht zur Seite stehen zu können. Aber nun
werden wir euch erst einmal über den See geleiten.“
     
    Einer der Aus Eis geborenen stellt
sich dicht an das Ufer. Ihm folgt ein Wassergeher . Als würde er auf
festem Untergrund laufen geht dieser ein Stück auf den See hinaus. Nur so weit,
dass er und dem am Ufer verbliebenen Eisgeborenem die Hand reichen kann.
    Ein Knistern und Knacken ist zu vernehmen.
Ungläubig beobachten die Freunde das Geschehen. Das Wasser zwischen Eisgeborenem und Wassergeher ist zu einer dicken Eisschicht gefroren.
Br∆∂ zwinkert den Freunden zu. Dann läuft er über die Eisfläche,
nimmt die Hand des Wassergehers und geht noch knapp zwei Meter weiter.
Mit jedem Schritt den er tut, gefriert unter seinen Füßen das Wasser zu Eis.
    Dieses Vorgehen wird wiederholt, bis die zwanzig
Männer eine lange Kette gebildet haben. Dann sagt der am Ufer stehende Eisgeborene zu den Freunden: „Geht nun, bis ihr den ersten der Kette erreicht.“
     
    Als sich alle auf der Eisplatte befinden,
verlässt der Eisgeborene seinen Platz am Ufer und folgt der
Gemeinschaft. Nach und nach wird die Kette aufgelöst, um sich nach vorne hin
wieder zu verbinden. Der Eissteg, auf dem die Gemeinschaft läuft, schwimmt nun
wie eine Insel auf dem See. Nach etwa 1 ½ Stunden erreichen sie die andere
Uferseite.
     
    „Heute Nacht wollen wir hier rasten. Im
Morgengrauen werden wir über das Gebirge ziehen und auf der anderen Seite auf
die ANDEREN treffen. Dort werdet ihr euch in der Schlacht bewähren müssen. Wenn
das Feuer brennt, werde ich euch meine Gefährten und die Wassergeher vorstellen“,
sagt Br∆∂ und zeigt auf die Männer, die schweigend hinter ihm
stehen. „Wir werden euch von der Nachtwelt erzählen und keine eurer Fragen soll
unbeantwortet bleiben.“
     
    In dieser Nacht sieht man keinen einzigen
der funkelnden Sterne am Firmament. Das große Feuer ist die einzige
Lichtquelle. Br∆∂ erhebt sich von seinem Platz und sagt: „Wie
versprochen stelle ich euch nun meine Gefährten vor.“ Nacheinander zeigt er auf
die Aus Eis geborenen , die der Gemeinschaft freundlich zunicken, sobald
ihr Name genannt wird. „Jetzt wird euch T¤LƏ die Wassergeher vorstellen.“
    Nach deren Vorstellung, verneigen sich die
Freunde vor den Verbündeten und nennen ihre Namen.
     
    „Erzählt uns von euren Völkern“, bittet
Petra. Br∆∂ überlegt einen Moment. Dann zieht seine wunderschöne
Stimme alle in ihren Bann:
     
    „Es waren
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