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Nachtwelt (German Edition)

Nachtwelt (German Edition)

Titel: Nachtwelt (German Edition)
Autoren: Theres Büchner
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beantworten. Seine Augen haben Mimi komplett in ihren Bann gezogen. Ganz leise, als wollte sie es ihm zuflüstern, sagt sie: „Darragh.“
    „Das ist sein Name“, bestätigt ihr Michi, ohne sie dabei anzuschauen.
     
    Jetzt ist Mimi neugierig und würde gern ein paar Fragen stellen. Doch bevor sie dazu kommt, steht ein Mann von einem der Feuer auf. Darragh geht zurück zu seinem Rudel und als er seine Honigaugen schließt, beginnt der Mann zu sprechen: „Mimi, wir warten schon so lange auf dich. Wir haben all unsere Kraft und Energie darauf verwandt, dich in dieser Nacht zu uns zu wünschen. Wir können dich nicht an diesem Ort halten, da uns ansonsten keine Kraft bleibt diese Welt zu schützen. Du musst den Weg hierher allein finden. Die Zeit drängt. Eine große Schlacht liegt vor uns. Nur wenn die Gemeinschaft vollzählig ist, können wir vielleicht siegreich sein.“
     
    Es ist nur noch ein Flüstern, das Mimi vernimmt: „Du musst daran glauben, dann wirst du den Weg finden. Komm zu uns, wir brauchen dich. Wenn wir den bevorstehenden Kampf verlieren, wird diese Welt in Dunkelheit versinken.“
    Ein immer lauter werdender Piepton ist zu vernehmen. Nach ein paar Sekunden der Orientierungslosigkeit schlägt Mimi genervt auf ihren Wecker.
    Durch die schnelle Bewegung fallen ihr die Haare ins Gesicht und sie bildet sich ein, dass diese nach dem Rauch eines offenen Feuers riechen.

D er Wahnsinn reicht ihr die Hand
    Mimi ist völlig orientierungslos. Mit geschlossenen Augen versucht sie zu verstehen wo sie sich befindet.
    Ihr ist, als hätte jemand ihren Kopf in beide Hände genommen und ihn kräftig geschüttelt. Alles ist durcheinander und nichts passt mehr zusammen. Mimi fühlt sich zerrissen. Ein Teil ihres Gehirns versucht krampfhaft Ordnung zu schaffen, der andere Teil hängt noch irgendwo im Traum fest. Langsam öffnet sie ihre Augen und setzt sich auf. Allmählich erkennt sie ihr Schlafzimmer und begreift, dass alles nur ein Traum gewesen ist. Wie schade!
     
    Bevor Mimi sich endgültig aus dem Bett wälzt, fällt sie noch einmal zurück in die Kissen, schließt die Augen und kann alles wieder genau sehen. Nichts von dem wunderbaren Traum ist verloren gegangen, nicht ein winziges Detail. Das ist ungewöhnlich. Wenn sie sich überhaupt an einen Traum erinnern kann, sind es nur Bruchstücke - zusammenhanglose Bilder, die spätestens beim Frühstück wieder vergessen sind. Dieser Traum aber hat sich tief in ihr Gedächtnis gebrannt.
     
    In der Küche angekommen macht Mimi erst die Kaffeemaschine Start klar, dann das Radio an:
    ……….wird heute der erste richtige Frühlingstag des Jahres. An der Westküste erwarten wir bis zu 16°, im Binnenland bis zu 20°. Niederschlagswahrscheinlichkeit unter zehn Prozent.
    Wir möchten von Ihnen wissen, was Sie bei dem tollen Frühlingswetter an diesem Samstag machen. Fangen Sie mit der Gartenarbeit an oder gehen Sie mit Freunden in die Stadt, setzen sich in ein Kaffee und probieren, ob Ihnen die Sonnenbrille noch passt?
    Rufen Sie uns an oder schicken Sie eine Mail an NDR2…...
     
    Was, was, WAS?! Hat er gerade Samstag gesagt? Jetzt ist Mimi wieder auf Kurs. Natürlich, heute ist Samstag und die nächste Woche hat sie Urlaub. Wie konnte sie vergessen den blöden Wecker auszuschalten.
     
    Während im Radio „ Krieger des Lichts“ gespielt wird, muss sie lächeln. Sie denkt an Petra und an die Inschrift auf deren Köcher. Als Mimi wieder der Traum in den Kopf kommt, ärgert sie sich. Hätte sie den Wecker ausgestellt, könnte sie jetzt noch schlafen und träumen. Vielleicht hätte dieser flüsternde Mann noch etwas zu sagen gehabt. Nicht, dass sie verstanden hätte, was er ihr anscheinend mitteilen wollte, aber sie fand ihn spannend.
     
    Mimi fällt auf, dass sie nicht schlecht gelaunt ist. Sie ist total fit und ausgeschlafen. Das ist ein guter Grund nicht wieder ins Bett zu gehen, sondern einen entspannten ersten Frühlingstag, mit langem Frühstück, zu machen.
    Sie bringt einen kleinen Beistelltisch zu ihrer Bank im Garten. Auf den kalten Stein legt sie eine Wolldecke.
     
    Zurück in der Küche bereitet sie sich ein leckeres Frühstück. Toastbrote mit selbst gemachter Marmelade und Nutella. Dazu ein Frühstücksei. Es gibt einen Obstsalat aus Apfel, Banane, Kiwi und Grapefruit.
     
    Mimi hat alles Essbare, zusammen mit der Thermoskanne Kaffee, auf ein Tablett gequetscht. Es sieht gut und vor allem gesund aus. Zu gesund. Aus der Küchenschublade holt sie die
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