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Nachts sind alle Katzen geil.

Nachts sind alle Katzen geil.

Titel: Nachts sind alle Katzen geil.
Autoren: Sophie Andresky
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haben es nicht gesehen‹, dachte er
befriedigt. ›Ich bin eben zu clever‹ sonnte er sich in
zweifelhaftem Heldentum.
     
»Hast du den Ball gesehen?« Harry musterte das winzige
Mädchen vor ihm. Unbehaglich wand er sich unter dem
scheinbar wissenden Kinderblick. Er war nahe daran, sich zu
schämen, als er die Kleine anknurrte. »Dahinten irgendwo …«
Er machte eine vage Handbewegung in die Richtung, wo einige
Büsche so dicht standen, dass die Rotzgören eine Weile mit der
Suche beschäftigt wären.
     
»Ich hab’ gesehen, wie der Ball hergeflogen ist«, beharrte das
Balg nervtötend. Der gesamte Pulk scharrte sich allmählich um
ihn herum und glotzte fordernd.
     
Seine Faust drohte das bunte Gummi zu zerquetschen.
     
»Ich habe euren dämlichen Ball nicht gesehen.
Verschwindet!«
     
Unbekümmert marschierte er zur Dusche. Aus den
Augenwinkeln registrierte er höhnisch, wie die Brut sich
tatsächlich trollte. Er schleuderte der Badenixe ein massives
Lächeln hinüber. Sie aalte weiterhin verlockend in den Fluten,
forderte ihn schamlos zur Unzucht heraus. Seine Zähne glänzten
in makellosem persilweiß, als er am Rad der Dusche drehte. Das
heroische Lächeln blieb, wo es hingehörte, aber …
     
… Ein Indianer kennt keinen Schmerz …!! Ein Indianer kennt
keinen Schmerz …!! Ein Indianer …!!!
     
Seine Gesichtszüge drohten abzudriften. Besaß die Traumfee
eine Haut aus Stahl?? Ihn erklomm der Eindruck, klirrende
Eiswürfel klickerten an ihm herab, positionierten sich an der
empfindsamsten Stelle unter der Badehose und ließen auf
Minimum schrumpfen, was sein stolzes Selbstvertrauen
repräsentierte.
     
Ein Indianer kennt keinen ….
     
Er schraubte das Rad langsam zu. Bloß keine Regung, die das
unrühmliche Ausmaß der Pein erkennen lassen könnte. Er warf
sich in die Brust und mit dem letzten Quäntchen Haltung ins
Becken.
     
Nach dem Kälteschock siedete das Wasser nahezu und
provozierte seinen erlösten Geist – und nicht nur diesen – zum
Angriff.
     
Vivat!
     
Er legte sich mächtig ins Zeug. Doch zu seinem Unmut kraulte
die Trophäe aus der Zielbahn. Tat, als wäre er nicht vorhanden.
»Okay, Baby«, knirschte er grimmig »wenn das Spielchen so
läuft …« Er durchfurchte das Becken, bekundete Desinteresse
und begnügte sich mit bescheidenem Brustschwimmen. Würde
er sich auf dem Rücken fortbewegen, flöge die Tarnung des
Nichtregistrierens unverzüglich auf, da die Badehose ein
unförmiges Zelt bildete. Es sähe außerdem lächerlich aus, wenn
sein bestes Stück wie eine Haifischflosse durch das Wasser
pflügte. Aha! Sie zeigte wieder Neugier, trieb dezent näher.
Endlich konnte er den Joker ausspielen. Er warf den Ball in die
Luft, fing ihn auf und wiederholte das Spiel, bis sie in seinen
Radius geriet. Wenn sie das Spielzeug auffing, hatte er
gewonnen.
     
Harry atmete tief durch und schmetterte ihn fort.
     
Sie erhaschte ihn mit einer leichten Bewegung! Ihm war nach
Purzelbäumen und Siegesgebrüll. Gemächlich paddelte er zu ihr
hinüber.
     
»Verzeihung«, sagte er, »ich wollte Sie gewiss nicht
belästigen.«
     
»Gewiss nicht«, lächelte sie.
     
Entzückt lauschte er diesen beiden melodiösen Worten. Sie
warf den Ball zurück. Er fing ihn – konterte. Seite an Seite, Haut
an Haut, balgten sie sich nach einer Weile um diesen albernen
bunten Ball.
     
Probehalber griff er mehrfach daneben und streifte
›unbeabsichtigt‹ die prallen, grünumrandeten Brüste. Sie wich
nicht einen Millimeter zur Seite oder tat gar empört. Harry
freute sich wie ein kleiner Bub.
     
Doch die Zeit und das angespannte Zelt unter ihm drängten zur
echten Offensive. Er nötigte sie langsam in eine Ecke des
Beckens.
     
Sie spielte mit!
     
Als die Falle zuschnappte, sah er ihr tief in die Augen.
Beinahe unmerklich, für ihn jedoch bedeutsam wie eine
schriftliche Aufforderung mit drei Durchschlägen, nickte sie.
Verführerische Lippen teilten sich. Eine rosa Zungenspitze
schnellte vor und leckte keck einen unsichtbaren Tropfen auf.
Harry flehte innig, die Badehose möge den darin enthaltenen
Naturgewalten trotzen. Ein wachsames Äugen schräg nach oben
zur Terrasse hin – keine Menschenseele.
     
Yeaahh!! Die gammligen Schirme schienen ihm sogar
auffordernd zuzuwinken.
     
Eine kleine, keineswegs kraftlose Hand schob sich jäh,
unerwartet und hemmungslos zwischen den Stoff der Hose und
dem reizbaren Fleisch darunter! In wonnige Stromstöße hinein
durchzuckte es ihn fassungslos: ›Sie ändert
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