Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtraeglich ins Glueck

Nachtraeglich ins Glueck

Titel: Nachtraeglich ins Glueck
Autoren: Poppy J. Anderson
Vom Netzwerk:
Arbeit zu machen.
    Sie öffnete eine Kiste und fischte Fotoalben heraus, die sie in ein Regal stellte, während ihre Mutter weiterhin auf sie einredete.
    Leider waren die angeblichen Sorgen ihrer Mutter ziemlich eigennützig, da sie einfach nicht allein sein wollte, wie Sam sehr wohl wusste. Es hatte bereits eine längere Debatte gegeben, als Sam in ein Stadtapartment gezogen war, anstatt im Haus ihrer Mutter, einem großangelegten Gemäuer am Stadtrand Chicagos, wohnen zu bleiben.
    „ Du vergeudest dein Talent, wenn du in der Provinz Kinderärztin spielst.“ Ihre Mutter seufzte ärgerlich. „Samantha, ich will nicht, dass du dein Leben wegwirfst. Warum nimmst du nicht das Angebot meines Bekannten an und gehst in die Forschung? Er betreibt in Chicago ein Labor und forscht zu Erbkrankheiten.“
    „Weil ich mit Menschen arbeiten möchte. Mom, zum letzten Mal, lass mich meine Entscheidungen alleine treffen.“
    „Das hast du damals auch gesag t – und was hat es dir gebracht?“
    „ Mom, bitte“, rief Sam beinahe verzweifelt und schluckte hart gegen den Kloß in ihrem Hals an. „Darüber möchte ich nicht sprechen.“
    „Gut“, ertönte die patzige Stimme ihrer Mutter.
    „Danke.“
    Es vergingen noch einige Minuten, in denen ihre Mutter ständig versuchte, ihr den Job madig zu machen, bis sie endlich auflegte. Sam war völlig genervt und schob eine Platte von den Beatles ein, bevor sie einige der Fotoalben durchsah und in ein Regal stellte. Bloß ein Fotoalbum sah sie nicht durch und stellte es in das unterste Regal. Für heute hatte sie wirklich genug Aufregung gehabt. Sich jetzt auch noch an Drew zu erinnern, wäre zu viel gewesen.
     
     
     
    2. Kapitel
     
    „Sie müssen die neue Kinderärztin sein, richtig?“
    Sam schaute von den einladend aussehenden Gebäckstücken in der Auslage auf und begegnete den neugierigen Augen einer älteren Dame, die hinter der Theke stand und eine blütenweiße Schürze trug.
    „Ja, das bin ich. Mein Name ist Sam Richards.“
    „Schön, Sie kennenzulernen, Schätzchen “, die ältere Dame kam um die Theke herum auf sie zu und nahm Sams Hände in ihre.
    Überrascht zog Sam beide Augenbrauen in die Höhe, doch das schien die andere Frau nicht einmal zu bemerken.
    „Ich bin Bessie und ich freue mich, dass wir endlich eine neue Kinderärztin in Hailsboro haben. Wissen Sie, meine Enkelin Kate hat drei kleine Kinder und musste in den letzten Monaten immer in eine andere Stadt fahren, wenn einer der Mäuse krank war ...“
    Bevor Sam wusste, wie ihr geschah, hatte Bessie sie zu einem Tischchen geführt und auf einen Stuhl gedrückt, bevor sie ihr eine Tasse Kaffee sowie einen Teller voller Gebäckstücke reichte und sie mit einem Pulk älterer Damen bekannt machte, die alle an den kleinen Tischen saßen und sie neugierig musterten. Eigentlich hatte Sam in der süßen Bäckerei nur schnell einen Kaffee kaufen wollen, doch nun stand sie im Mittelpunkt der älteren Damen, die sie fröhlich in ein Gespräch verwickelten.
    „Also, Sam, wo kommen Sie denn her, meine Liebe?“
    „Aus Chicago“, erklärte sie, nachdem sie einen Schluck Kaffee hastig hinuntergeschluckt hatte.
    „Und wie gefällt es Ihnen hier?“, wollte eine stämmige Frau wissen, deren Haarpracht unnatürlich hell wirkte.
    „Sehr gut“, erwiderte Sam höflich. „Natürlich habe ich noch nicht viel gesehen, aber bislang finde ich es sehr schön hier.“
    Ihre Gastgeberin tätschelte ihr die Schulter, bevor sie einen weiteren Teller mit Schokoladenkeksen auf den Tisch stellte. Angesichts der flinken Hände, die sich sofort die Kekse griffen, vermutete Sam, dass die Stadt wohl eher einen guten Diabetologen benötigte als einen Kinderarzt, aber sie schwieg lieber und lächelte höflich.
    „Sie haben sich die perfekte Jahreszeit für einen Umzug ausgesucht, Sam. Der heiße Sommer ist gerade vorbei und jetzt beginnt das angenehme Wetter. Wir veranstalten sehr viele Barbecues, Picknicks und Stadtfeste ...“
    „In fünf Wochen feiern wir das Gründungsfest unserer Stadt ...“
    „ Bessie wird natürlich die Kuchen dafür backen ...“
    „Na ja, Hatty, in diesem Jahr wird Kate die meiste Arbeit haben und ...“
    „Aber Kate hat drei kleine Kinder, Bessie! Sicherlich wirst du ihr helfen ...“
    „ Bessie, du musst unbedingt diese vorzüglichen Aprikosentörtchen machen, die du zu Mindys Geburtstag gemacht hast!“
    „Apropos Mindy, habt ihr gehört, dass ihr Neffe von der Uni geworfen wurde?“
    „Meinst du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher