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Nachtraeglich ins Glueck

Nachtraeglich ins Glueck

Titel: Nachtraeglich ins Glueck
Autoren: Poppy J. Anderson
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zugesetzt.“
    „Ihre Grandma ist sehr nett ...“
    „Sie müssen nicht um den heißen Brei herumreden“, lachte Kate ehrlich und stellte Sam eine Tasse hin. „Ich liebe Bessie, aber manchmal sitze ich morgens in meinem Auto und überlege, ob ich überhaupt aussteigen und mir einen Tag inmitten der schlimmsten Klatschweibern der Stadt antun möchte.“
    „Also halten die Damen öfter eine Veranstaltung in der Bäckerei ab?“, erkundigte sich Sam scherzhaft und setzte sich auf einen Hocker.
    „Es ist eher so, als würden sie Hof halten“, kunstvoll verdrehte sie die Augen. „Und es ist so, dass sie schrecklich neugierig sind. Wenn Sie irgendeine Information brauchen, müssen Sie nur in die Bäckerei kommen und die Ladys fragen. Die wissen alles.“
    Sam konnte nicht anders und gluckste fröhlich auf. „Das ist mir schon aufgefallen.“
    „Ich hoffe wirklich, dass Sie nicht schamlos ausgequetscht wurden, Sam.“
    „Alles gut“, sie hielt ihrer Gastgeberin die Tasse hin, als diese den dampfenden Kaffee eingoss. „Eigentlich bin ich ja wegen der freundlichen Kleinstadtmentalität nach Hailsboro gezogen. Daher darf ich mich auch nicht beschweren.“
    „Dann werden Sie sich ganz sicher bei uns wohlfühlen. Anfangs muss man sich ein wenig daran gewöhnen, dass man nicht mitten in der Nacht eine Pizza bestellen kann, aber auch das legt sich.“
    Überrascht sah Sam auf. „Das klingt, als hätten Sie nicht immer hier gewohnt.“
    „Stimmt“, lächelnd setzte sich nun auch Kate auf einen Hocker und nippte kurz an ihrem Becher. „Nach dem College habe ich für einige Jahre in Los Angeles gelebt, bevor ich wieder zurück nach Hailsboro gezogen bin. Daher weiß ich, wie es Ihnen gehen muss.“
    „Ehrlich gesagt vermisse ich die Großstadt nicht wirklich“, sie lächelte knapp. „Zudem ist es viel netter, in einer kleinen Praxis anstatt in einem Krankenhaus zu arbeiten.“
    „Ich habe schon von vielen gehört, dass wir eine neue Kinderärztin in Preston haben. Mattie war ja ganz begeistert, nachdem Sie ihn versorgt haben. Wir sind alle froh, wieder eine Kinderärztin hier zu haben. Mattie ganz besonders“, erwiderte sie mit einem amüsierten Seufzen.
    „ Mattie war auch ein sehr genügsamer Patient. Die meisten benehmen sich anders.“
    Kate gluckste. „Mattie kennt sich mit Ärzten aus. Er holt sich ständig Kratzer oder Beulen.“
    „ Mhh“, Sam schaute auf ihren Kaffeebecher. „Dabei scheint er gar nicht sehr tollpatschig zu sein.“
    „Ist er auch nicht“, Kate schob ihr einen Teller mit Keksen hin. „Manchmal ist er etwas ungestüm. Aber welcher Junge ist das nicht?“
    Sam schwieg lieber. Sie wollte sich irgendwann ein genaues Bild von Matties Vater machen und dann entscheiden, ob sie das Amt verständigen sollte. Während ihrer Ausbildung hatte sie mehr Fälle von Kindesmisshandlung en gesehen, als ihr lieb war, deshalb war sie sehr vorsichtig bei solchen Fällen geworden.
    „Sind Sie verheiratet, Sam?“
    Der abrupte Themenwechsel verwirrte sie, daher schaute sie auf und begegnete dem amüsierten Blick der anderen Frau.
    „Ich?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich lebe allein – also nur mit Bugs.“
    „Haben Sie einen festen Freund?“
    Wieder schüttelte sie nur den Kopf.
    „Entschuldigen Sie bitte, wenn ich so aufdringlich bin, aber das macht das Kleinstadtleben.“
    „ Kein Problem.“
    Beinahe beiläufig erwähnte Kate: „Ich kenne da ein paar sehr nette Singles aus der Gegend, die sicher gerne mit Ihnen ausgehen würden.“
    „Danke, aber ich verzichte lieber“, gluckste Sam rasch und nahm einen hastigen Schluck.
    „Wirklich? Das ist aber schade ...“
    Sam schüttelte den Kopf und bemühte sich, sich ni cht am heißen Kaffee zu verbrühen.
    „ In der Gegend gibt es tatsächlich einige nette Männer. Glücklicherweise sind es keine Großstadtfreaks, die von einer Frau verlangen, Hundehalsbänder zu tragen.“
    „Hundehalsbänder?“ Prompt verschluckte sie sich an ihrem Kaffee.
    „Zum Beispiel“, Kate lächelte wissend. „Aus dem Kindergarten kenne ich drei alleinerziehende Männer.“
    „So wie Matties Vater?“
    Kate seufzte. „Ja, aber er will sich nicht verkuppeln lassen.“
    „Ehrlich?“
    „Leider, er hat schon gedroht, mir die Freundschaft zu kündigen, wenn ich den Versuch wagen sollte, ihm eine Freundin zu suchen.“
    Sam war mittlerweile auf Matties Vater neugierig geworden und sie wollte sich den Mann einmal genauer anschauen. Seine bisherigen
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