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Nachtjaeger

Nachtjaeger

Titel: Nachtjaeger
Autoren: J. T. Geissinger
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ja«, erwiderte er noch immer völlig gelassen, während er seine Augenbrauen hochzog. »Wer glaubst du wohl wäre in der Lage, das Gesetz zu ändern, wenn nicht die Königin?«
    Sie brauchte eine halbe Minute, bis sie ihn verstanden hatte. Das Blut begann in ihren Ohren wie ein reißender Strom zu rauschen.
    »Aha. Veränderungen. Ja. Verstehe.« Sie räusperte sich. »Ich habe gedacht, das Gesetz wäre viel zu strikt für so etwas. Despotisch.«
    Er nickte ernst. »Archaisch.«
    »Ja, genau. Es müssen dringend ein paar … Erneuerungen her.«
    »Angleichungen«, stimmte er zu.
    »Hm. Ja, das Gesetz muss dringend umstrukturiert werden. Und wenn nur die Königin diese Art von Veränderungen veranlassen kann …« Sie richtete sich auf.
    Leander beobachtete, wie sie die Lippen schürzte, die wie reife Kirschen auf ihrer milchig weißen Haut schimmerten.
    »Du solltest es als Gelegenheit sehen, die Fehler eines unvollkommenen Systems auszumerzen«, flüsterte er. »Den Unterdrückten die Freiheit zu geben. Du könntest das Gesetz der Ikati ins einundzwanzigste Jahrhundert bringen.«
    Ihre gesenkten Wimpern warfen einen seidig dunklen Schatten auf ihren Wangen. »Ich habe mich eigentlich nie als jemand gesehen, der sich für Veränderungen starkmacht …« Ein winziges Lächeln spielte um ihre Lippen. »Obwohl ich zugeben muss, dass mir Freiheit doch besonders am Herzen liegt.«
    »Ganz abgesehen von dem Brechen von Regeln und deinen aufrührerischen Tendenzen«, fügte er hinzu. Sie blickte zu ihm auf. Sein Gesicht wirkte gelassen, doch seine Augen funkelten belustigt.
    »Und vergiss nicht die Klunker«, sagte sie.
    Sein Lächeln wurde breiter, während seine Hand ihren Arm bis zu ihrer Schulter hochwanderte. Zärtlich streichelte er ihre nackte Haut. Er legte seine Finger um ihren Nacken und vergrub sie dann in der kühlen Masse ihrer Haare. »Große Klunker, wenn ich mich recht erinnere«, sagte er heiser.
    Seine Augen begannen heller und intensiver zu leuchten, als er ihren Kopf zu sich heranzog.
    Sanft strich er mit den Lippen über ihren Wangenknochen und ihre Schläfe. Er strich ihre Haare zur Seite und knabberte an ihrem Hals. »Und natürlich der so geliebte Kniefall«, sagte sie atemlos.
    Er lachte leise in ihr Ohr und legte dann seine Arme um sie, damit er sie enger an sich ziehen konnte. Auch sie schlang ihre Arme um seine Schultern. »Dazu wollte ich gerade kommen«, murmelte er und drückte sie fester an sich. Ein spöttischer Seufzer kam ihm über die Lippen. »Wie viel einfacher mein Leben doch wäre, wenn ich nicht in eine so willensstarke, fordernde Frau verliebt wäre. Ich glaube, du wirst meinem Bluthochdruck gar nicht guttun.«
    »Stimmt«, entgegnete sie und legte den Kopf an den seinen. »Ich befürchte, ich werde eine sehr schwierige Ehefrau werden. Sehr wartungsintensiv, könnte man wohl sagen.«
    Ehefrau. Sein Herz begann in seiner Brust anzuschwellen und schien so groß zu werden, dass er befürchtete, es könnte zerreißen.
    »Ein richtiger Teufelsbraten«, murmelte er und drückte die Lippen auf ihren Mundwinkel. Er spürte, wie sie lächelte, als er sie berührte.
    »Für dich immer noch Königin Teufelsbraten, Liebster«, hauchte sie und legte sich auf die Kissen zurück. Sie streckte die Arme nach ihm aus, und er beugte sich über sie und strahlte sie an. Diesmal war sein Lächeln offen und ohne Zwischentöne.
    »Ja, mein Gott«, flüsterte er. Er beugte den Kopf herab, um die zarte Haut ihres Halses zu küssen. Seine Lippen wanderten zu ihren Brüsten hinab, die einladend oberhalb des Ausschnitts ihres Kleides herausspitzten. »Sag es noch einmal.« Seine Finger entdeckten die feinen Perlenknöpfe ihres leichten Sommerkleids, und er öffnete die ersten.
    »Königin …« Sie brach ab, als er mit der Zunge die Haut erkundete, die sich unter den geöffneten Knöpfen zeigte. Ihre Finger vergruben sich in seinen Haaren, ihre Lippen näherten sich seinem Nacken. »Königin Teufelsbraten?«
    »Nein, das andere«, murmelte er leise lachend, ohne mit dem Küssen ihres Dekolletés inne zu halten. Dann hob er den Kopf und sah ihr tief in die Augen, während eine Hand ihr Gesicht umfasste.
    »Oh, warte mal.« Sie tat so, als ob sie nachdenken müsste. Ihr Blick wanderte zur Decke, und sie runzelte die Stirn. »Ich bin etwas müde. Mein Gedächtnis funktioniert nicht mehr ganz so gut …«
    »Liebster«, sagte er und sah sie finster an. »Du hast Liebster gesagt. Und ich will es noch einmal
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