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Nacht im Kerker

Nacht im Kerker

Titel: Nacht im Kerker
Autoren: Ulf Blanck
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gratis noch jeder eine Kugel Eis. Einverstanden?« Die drei nickten. Peter und Bob ahnten, was Justus vorhatte.
    Wenig später standen die drei ??? vor dem Polizeirevier und trugen jeder drei Becher Eis in den Händen. Es war ungewöhnlich, denn als sie die Wache betraten, stand keiner der Beamten im Eingangsbereich. Aus einem der vielen Räume hörten sie die Stimme von Marvin Thompson. Etwas zögerlich gingen sie den langen Flur entlang. Justus zog die Augenbrauen hoch. »Wartet mal! Nicht so schnell. Ich will hören, was Thompson sagt. Pst, leise!«
    Durch einen Spalt in einer der Türen konnten die drei den Stellvertreter von Kommissar Reynolds erspähen. Es handelte sich anscheinend um den Besprechungsraum, denn sämtliche Polizisten der Wache hatten sich hier versammelt. Thompson stand vor der Gruppe und sprach mit ruhiger Stimme: »Ja, liebe Kollegen, unser Beruf gibt uns jeden Tag neue Rätsel auf. Ich weiß nicht, was in Samuel Reynolds gefahren ist, aber das Gold muss ihn geblendet haben. Ich kann nur hoffen, dass sich alles aufklären lässt. Aber dennoch: Wir müssen weiterarbeiten. Wir tragen die Verantwortung für Rocky Beach. Ich werde als sein Stellvertreter einige Dinge ändern. Was genau, teile ich euch in den nächsten Tagen mit. Und da heute der erste Tag ist, an dem ich die Leitung der Polizeiwache übernommen habe, möchte ich dies mit einer kleinen Überraschung feiern.« Dann blickte er auf seine Uhr. »Seltsam, die Überraschung müsste schon längst da sein.«
    Dies war das Stichwort für Justus. Er räusperte sich und klopfte zaghaft an die Tür. »Äh, sind wir hier richtig für das bestellte Eis?« Thompson war etwas verwirrt, alser die drei ??? erblickte. »Nanu? Seit wann arbeitet ihr im Eiscafé?« Doch Justus ließ sich nichts anmerken und stellte seine drei Becher auf einen der Tische. »Ach, das ist nur ein kleiner Auftrag von Giovanni. Wir suchen immer nach Jobs.« Dann nahm er einen der Becher wieder in die Hand. »Sollen wir Kommissar Reynolds auch ein Eis bringen?«, fragte er mit Unschuldsmiene. Marvin Thompsons Stimme wurde jetzt unfreundlicher. »Nein! Und nun stört bitte nicht weiter unsere Besprechung! Vielen Dank für das Eis.« Kurz darauf standen die drei wieder im Flur, und Thompson verschloss diesmal die Tür. Peter ballte die Faust. »Niemand will, dasswir mit Reynolds reden. Was passiert hier eigentlich?« Bob Andrews sah sich neugierig um. »Ich möchte mal wissen, wohin die Treppe da vorn führt.« Die Antwort gab er sich aber gleich selbst. »Ich wette, dort geht es direkt zu den Räumen mit den vergitterten Fenstern. Ihr wisst schon, die Zellen für die Untersuchungshaft.« Peter ahnte, was sein Freund vorhatte. »Moment, wir können doch hier nicht einfach durch die Polizeiwache marschieren?« Justus zuckte mit den Achseln. »Wieso denn nicht? Das hier ist ein öffentliches Gebäude. Und wen hätten wir fragen sollen? Die sitzen doch alle im Besprechungsraum und essen Erdbeereis. Los, kommt mit! Das ist unsere Chance, mit dem Kommissar zu sprechen.«

Gefängnisbesucher
    Auf dem Polizeirevier war es sehr still. Nur aus dem Besprechungsraum drangen unverständliche Worte durch die geschlossene Tür. Justus ging vorweg und erklomm die Treppenstufen nach oben. Bob und Peter folgten ihm. Im ersten Stock der Polizeiwache gelangten sie wieder in einen langen Flur. Links und rechts gingen viele Türen ab. Vier davon hatten in der Mitte ein kleines vergittertes Fenster. Bob guckte durch eins hindurch. »Hier ist niemand drin. Das sieht aber aus wie eine Gefängniszelle. Reynolds muss in einer anderen stecken.«
    Erst bei der letzten Zelle hatten sie Glück. Der Kommissar lag auf einer schmalen Pritsche und schien zu schlafen. Seine Jacke hatte er über einen schäbigen Holzstuhl gehängt. Justus rüttelte zaghaft an der Tür. »Hallo! Wachen Sie auf!« Der Kommissar hörte kurz auf zu schnarchen und drehte sich dann auf die andere Seite. Justus rief jetzt etwas lauter. »Kommissar Reynolds! Wir sind’s.«

    Plötzlich stand Marvin Thompson hinter ihnen. »Was soll das? Was habt ihr hier zu suchen? Wer hat euch erlaubt, hier oben herumzulaufen?« Peter stolperte vor Schreck ein paar Schritte zurück und presste sich mit dem Rücken gegen die Wand. »Was ist? Hat eseuch die Sprache verschlagen?« Justus holte tief Luft. »Wir, wir haben den Ausgang nicht gefunden«, versuchte er, sich herauszureden.
    »Soso, und dann seid ihr einfach mal die Treppe hochgelaufen? Ich
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