Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht der Sünde

Nacht der Sünde

Titel: Nacht der Sünde
Autoren: ANNE OLIVER
Vom Netzwerk:
Recht verabscheute. Ein egozentrischer Abenteurer, der drauf und dran war, ihr den Preis für sieben lange Jahre Knochenarbeit zu entreißen.
    Warum schmolz sie dann bei seinem Anblick trotzdem auf der Stelle dahin? Warum konnte sie nicht einfach vergessen, was am Samstag passiert war? Der Mann, der heute hier das Kommando übernommen hatte, war nicht der fantastische Liebhaber von Samstagnacht. Sie musste strikt trennen zwischen ihrem Arbeits- und ihren Privatleben, auch wenn sich beides gerade hoffnungslos verhedderte.
    Von Damon Gillespie konnte man halten, was man wollte, auf den Kopf gefallen war er bestimmt nicht. Wie lange mochte es wohl noch dauern, bis ihm dämmerte, wer da vor ihm stand?

3. KAPITEL
    Gerade als Kate beschlossen hatte, sich zum Abendessen in der Mikrowelle den Rest Hühnersuppe vom Vortag aufzuwärmen, klingelte ihr Telefon.
    „Kate.“
    „Ja …“ Mehr bekam sie nicht heraus, weil ihr beim Klang seiner Stimme das Herz in den Hals sprang. Es war, als ob er direkt neben ihr stünde. Sie glaubte fast, seinen heißen Atem auf ihrer Haut zu spüren. Was wollte er nur? Stimmt … die Teilnehmerliste von der Beerdigung. Er hatte seinen Anruf ja angekündigt.
    „Was macht die Erkältung?“
    „Es geht mir schon besser.“ Nachdem sie ein Grippemittel genommen und zwei Stunden geschlafen hatte, fühlte sie sich tatsächlich wohler. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr und bemerkte vorwurfsvoll: „Aber es ist halb neun, Mr. Gillespie. Ich habe längst Feierabend.“
    „Ja, tut mir leid, eigentlich wollte ich mich schon früher melden. Ich hoffe, Sie sind hungrig.“
    Ihr Magen knurrte. Was sollte die Frage? Sie schaute an sich herunter, auf die ausgeleierte schwarze Jogginghose, die sie unter dem orangefarbenen Nachthemd trug, und die alten rosa Plüschlatschen, die sie schon letzten Winter hatte ausrangieren wollen. „Nein, überhaupt nicht. Ich vermute, Sie rufen wegen der Beerdigungsgäste an“, fuhr sie hastig fort. „Ich bringe die Liste morgen mit ins B…“
    „Sie müssen anständig essen, Kate. Haben Sie denn etwas zu Mittag gegessen?“
    „Nein, ich …“ Es klopfte an ihrer Wohnungstür. Kate atmete auf. Gerettet . „Verzeihung, aber ich muss Schluss machen, ich bekomme Besuch. Ich melde mich später noch einmal.“ Dann würde es hoffentlich zu spät sein, um ihn noch zurückzurufen …
    Sie legte auf und ging eilig durchs Wohnzimmer zur Tür. „Oh …“
    Vor ihr stand Damon Gillespie – immer noch mit dem Handy am Ohr. Heute Abend trug er wieder Khakihosen und diesmal ein weißes T-Shirt. In seiner freien Hand balancierte er einen Pizzakarton und eine kleine Tüte. Ohne sie aus den Augen zu lassen, schaltete er sein Telefon aus und verstaute es in seiner Hosentasche. „Hallo.“
    Als er auf ihre Hausschuhe sah, krümmte sie vor Verlegenheit die Zehen. Und unter dem orangefarbenen Nachthemd trug sie keinen BH. Dieselben Brüste, die er so geschickt gestreichelt hatte, reckten sich ihm entgegen. „Ich habe niemanden erwartet“, murmelte sie.
    Seine Augen funkelten belustigt. „Das klang aber eben nicht so.“
    „Na ja … ich dachte, es wäre meine Schwester …“ Dabei wusste sie, dass er sie durchschaute. „Kommen Sie rein.“ Sie wandte sich ab und ging in die Küche. „Aber essen kann ich wirklich nichts.“
    „Auch keine Gourmetpizza von Dominic Amigo?“
    Überrascht hob sie die Augenbrauen. „Ich dachte, Sie sind eben erst in der Stadt angekommen.“
    „Das war ein Tipp von Sandy. Sie sagte, Sie seien irgendwann mit einem Kunden dort gewesen.“
    „Erinnern Sie mich morgen daran, dass ich mich ganz herzlich bei ihr bedanke“, murmelte sie, während sie Teller aus dem Schrank nahm und nach einem Steakwender Ausschau hielt. Obwohl sie versuchte, die köstlich duftende Pizza zu ignorieren, weigerte sich ihr Magen zu kooperieren. Er knurrte und gurgelte laut.
    „Hm, gar nicht hungrig, was?“ Lächelnd stellte Damon die Schachtel auf dem kleinen Tisch ab und zog sich einen Stuhl heraus.
    Dieses Lächeln hatte sie seit Samstagabend nicht mehr gesehen. Und da war sie so hingerissen gewesen, dass sie nicht mehr gewusst hatte, was sie tat.
    Sie riss ihren Blick von ihm los und musterte die Tüte, die er ebenfalls mitgebracht hatte. „Und was ist da drin?“
    „Frischer Ingwer und zwei ätherische Öle – Pfefferminz- und Teebaumöl. Grandmas Hausmittel, wenn Bry und ich erkältet waren. Ich habe die Gebrauchsanweisung notiert, sie liegt bei.“
    Er hatte ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher