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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller
Autoren: Kelley Armstrong
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Hope Adams. Ich habe ihr einen einwöchigen Arbeitsauftrag angeboten – sie soll sich eine ortsansässige Gang ansehen – und sie hat angenommen.«
    Er sprach weiter, erklärte die genauen Umstände in sehr viel mehr Details, als notwendig waren, sorgte dafür, dass die eigentliche Botschaft ankam: Er wolle nichts vor mir verbergen, was höchstwahrscheinlich bedeutete, dass er es tat.
    »Hat dies etwas mit dem Gefallen zu tun, den Hope und Karl dir schulden?«, erkundigte ich mich.
    »Sie schulden mir absolut nichts, Lucas. Ich habe das schon einmal gesagt. Dies ist ein eigenständiges Projekt.«
    »Und Hope fühlt sich in keiner Weise verpflichtet oder unter Druck gesetzt?«
    »Nicht im Geringsten. Sie sitzt mit mir hier im Flugzeug. Wenn du möchtest, kannst du gern mit ihr reden.«
    Ich schnippte eine vereinzelte Büroklammer auf den Haufen zurück. »Das Ganze klingt sehr plötzlich. Ich habe gar nichts von Rebellionsversuchen unabhängiger Gangs gehört.«
    »Es ist bisher eine kleine Organisation, aber sie sind da, und dies ist ein Problem, das man am besten im Keim erstickt.«
    »Vor allem dann, wenn dieses Im-Keim-Ersticken zugleich eine Gelegenheit darstellt, eine junge Expisco-Halbdämonin unter die Lupe zu nehmen, ihre Kräfte kennenzulernen und ihr die Vorteile einer Kabalenanstellung nahezubringen?«
    Er lachte. »Ich werde jetzt nicht behaupten, dass ich Hope nicht liebend gern einstellen würde. Aber ich werde mich hüten, sie dem Rat abspenstig machen zu wollen.«
    »Vielleicht solltest du dann besser mit Paige reden. Sie ist die Delegierte, also ist sie auch diejenige, die in diesem Fall informiert werden …«
    »Das ist genau das, was du hoffentlich tun wirst.«
    Es gab keinen Grund, dies über mich zu erledigen – sein Verhältnis zu Paige war sogar sehr gut. Was wollte er also wirklich?
    »Machst du dir Sorgen wegen diesem Job, Lucas?«, fragte er nach einer kurzen Pause.
    »Ehrlich gesagt, ja. Hope ist eine fähige junge Frau, aber dies könnte sich zu einer gefährlichen Situation auswachsen, vor allem wenn sie ohne Karls Rückhalt arbeitet.«
    »Karl dabeizuhaben wäre natürlich ideal gewesen, aber er ist nicht greifbar, also …« Er machte eine Pause. »Ich weiß. Warum kommt ihr nicht einfach nach Miami, Paige und du? Erledigt das, was ihr heute zu erledigen habt, und ich schicke euch heute Abend den Jet. Dann könnt ihr Hope unterstützen und direkt ein Auge auf die Dinge haben.«
    Ich rieb mir den Nasenrücken und schob zugleich die Brille nach oben. Ich war geradewegs hineingelaufen.
    Mein Vater hatte derlei schon bei früheren Gelegenheiten getan – angerufen und mir einen Fall präsentiert, dem meine Beteiligung hätte »zugutekommen« können. Und wenn ich mich darauf einließ, würde er mich während meines Aufenthalts in Miami pausenlos drängen, an Vorstandssitzungen teilzunehmen, ihn zu Abendessen mit Geschäftspartnern zu begleiten, meine Meinung über die neuesten Änderungen in der Organisationsstruktur abzugeben … alles, um mich in das Kabalendasein zu integrieren.
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte ich. »Du wirst ihr ja sicherlich einen direkten Zugang zur Sicherheitsabteilung der Kabale geben. Ich kann ihre Arbeit auch von hier aus verfolgen.«
    »Für den Fall, dass du es dir noch anders überlegst …«
    »Sage ich dir Bescheid. Und wenn du mir einen Moment geben könntest, damit ich Paige dazuholen kann – wir würden wirklich gern mit Hope reden.«

[home]
Hope
    Troll-Romeo
    W enn Lucas die Situation beunruhigend fand, hörte ich in seiner Stimme jedenfalls keinen Hinweis darauf. Er war ganz der Lucas, den ich kannte: ruhig und ernst, so sorgfältig in der Wortwahl, als spräche er vor Gericht.
    Lucas bestätigte alles, was sein Vater mir bereits über die Gangs erzählt hatte. Er versicherte mir, dass ich eine geeignete Kandidatin sei, wenn man eine davon infiltrieren wolle, und sah nichts Verdächtiges am Vorschlag seines Vaters. Er werde die Entwicklungen von Portland aus verfolgen, und wenn ich ein Anliegen oder eine Frage hatte, brauchte ich ihn nur anzurufen.
    Dann hatte ich Paige am Telefon, und der Ton änderte sich. Fühlte ich mich wohl mit dem Auftrag? Wie stand ich selbst zu der ganzen Angelegenheit? Hatte ich den Eindruck, dass alles in Ordnung war? Wenn ich mit dem Job zu irgendeinem Zeitpunkt ein Problem haben sollte, selbst wenn es nur das Gefühl war, dass irgendetwas nicht stimmte, dann konnte ich sie anrufen – Tag und Nacht, zu
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