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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden
Autoren: Robert Silverberg
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Na­tur des mensch­li­chen Le­bens her­bei­führ­ten. Üb­ri­gens nicht nur des mensch­li­chen. Die Ge­dan­ken­ver­stär­ker funk­tio­nie­ren bei al­len or­ga­ni­schen Le­bens­for­men, und so­mit kön­nen zum ers­ten­mal auch Ali­ens am TP-Netz teil­ha­ben. Al­lein auf Mirt la­gern ge­nug Ver­stär­ker, um da­mit die Be­völ­ke­run­gen von ei­nem Dut­zend Pla­ne­ten zu ver­sor­gen.
    Mor­gen ver­las­sen wir Mirt. Viel­leicht keh­ren wir nie zu­rück. Viel­leicht wird das, was wir be­gon­nen ha­ben, von an­de­ren zu En­de ge­führt, wäh­rend wir uns um an­de­re Fund­stel­len küm­mern. Wir ha­ben Mirt nur be­sich­tigt; et­was an­de­res zu be­haup­ten wä­re Un­sinn.
    Wir müs­sen fort von hier. Wir müs­sen ei­ne Be­stands­auf­nah­me ma­chen, um einen Über­blick dar­über zu be­kom­men, was wir bis­her al­les ent­deckt ha­ben. Erst dann kön­nen wir uns an die wirk­li­che Ent­schleie­rung der Ge­heim­nis­se der Mirt-Korp-Ahm-Zi­vi­li­sa­ti­on ma­chen. Al­les ist viel zu schnell ge­gan­gen; wir müs­sen un­ser Gleich­ge­wicht wie­der­fin­den.
    Heu­te nach­mit­tag wer­den Jan und ich ei­ne trau­ri­ge klei­ne Wall­fahrt un­ter­neh­men. Es war ih­re Idee. „Wir müs­sen ih­nen dan­ken“, sag­te sie.
    „Wie sol­len wir das be­werk­stel­li­gen? Sie ha­ben al­le Ver­stän­di­gungs­mög­lich­kei­ten ab­ge­streift.“
    „Das spielt kei­ne Rol­le. Wir ver­dan­ken ih­nen so­viel, Tom.“
    „Gut, dann kom­me ich mit. Nach dem Mit­tages­sen?“
    „Nach dem Mit­tages­sen, ja.“
    Jan wird gleich hier sein. Dann wer­den wir in die Tie­fen von Mirt hin­ab­stei­gen. Sie hat recht: Wir ver­dan­ken ih­nen so­viel. Die­se Ver­schmel­zung des Be­wußt­seins, mei­ne neue Fä­hig­keit, mich zu Lo­rie hin­aus­zu­tas­ten … so­viel. Ein letz­ter Be­such al­so, um den Mirt Korp Ahm Le­be­wohl zu sa­gen und zu ver­su­chen, ih­nen für das zu dan­ken, was sie uns hin­ter­las­sen ha­ben. Wir wer­den vor ei­ner Kris­tall­wand ste­hen und auf einen un­faß­bar al­ten Er­ha­be­nen bli­cken, der sich in den Träu­men ei­nes Zeit­al­ters von Grö­ße und Ruhm ver­lo­ren hat. Und wir wer­den ihm sa­gen, daß wir sei­ne Nach­fol­ger sind, je­ne, die das Uni­ver­sum mit Le­ben er­fül­len, das sie einst be­sa­ßen, wir eif­ri­gen klei­nen Su­cher. Und ich glau­be, ich wer­de ihn bit­ten, für uns zu be­ten – wenn die Er­ha­be­nen über­haupt zu ir­gend et­was be­te­ten. Denn ich ha­be das Ge­fühl, wir wer­den ei­ne Men­ge Feh­ler ma­chen, be­vor wir mit je­nen Kräf­ten um­zu­ge­hen ge­lernt ha­ben, die uns auf so son­der­ba­re Art und Wei­se ge­schenkt wur­den.
     
    Jan ist jetzt hier. Wir ge­hen hin­un­ter zu den Er­ha­be­nen.
    Dies ist das En­de des Wür­fels. Und da­mit en­det noch weitaus mehr: ein gan­zes Zeit­al­ter. Wir set­zen un­se­re Ver­stär­ker auf. Wir um­ar­men uns mit un­se­rem Be­wußt­sein. Ich spü­re die Nä­he von Lo­rie und be­grü­ße sie. Sie ant­wor­tet mir herz­lich.
    Bleib in Ver­bin­dung mit uns, sa­ge ich. Wir zei­gen dir et­was, das glei­cher­ma­ßen in­ter­essant und un­heim­lich ist. Wir zei­gen dir die äl­tes­ten le­ben­den Ge­schöp­fe des Uni­ver­sums – je­ne, die un­se­re Wohl­tä­ter sind und es doch nie er­fah­ren wer­den.
    Wir ge­hen hin­un­ter, um den Mirt Korp Ahm auf Wie­der­se­hen zu sa­gen.

 
Nach­wort
     
    Ro­bert Sil­ver­berg wur­de 1934 in New York ge­bo­ren, stu­dier­te Eng­lisch an der Co­lum­bia Uni­ver­si­ty und er­warb dort den aka­de­mi­schen Grad des Ba­che­lor of Arts. Als Ju­gend­li­cher schon für Science Fic­ti­on be­geis­tert, be­gann er mit dem Schrei­ben von SF-Sto­ries in den frü­hen fünf­zi­ger Jah­ren. 1954 ge­lang es ihm, die ers­te Kurz­ge­schich­te zu ver­kau­fen, und schon 1955 be­gann er ei­ne Kar­rie­re als Fließ­band­schrei­ber für bil­li­ge ame­ri­ka­ni­sche SF-Ma­ga­zi­ne. Spä­ter ge­lang ihm der Ab­sprung zum Gen­re der po­pu­lär­wis­sen­schaft­li­chen Sach­bü­cher.
    Zehn Jah­re lang blieb er den Sach­bü­chern treu, er­warb sich Re­pu­ta­ti­on da­mit und er­lang­te zu­dem wirt­schaft­li­che Un­ab­hän­gig­keit. Es war ein neu­er
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