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Mythor - 044 - Piraten der Wüste

Mythor - 044 - Piraten der Wüste

Titel: Mythor - 044 - Piraten der Wüste
Autoren: Werner K. Giesa
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leichten Wandungen, zertrümmerten sie. Der Segler brach auseinander, während die Vogelreiter aus kurzen Bögen ihre Pfeile verschickten oder einfach zusahen, wie die Diromo-Schnäbel nicht nur gegen das Schiff hackten, sondern auch gegen jene, die die Reste des Wracks zu verteidigen suchten. Ein Diromo beugte sich weit vor, hieb zu, und der Mast fiel, stürzte gegen einen zweiten, zu dicht vorbeifegenden Segler, der sofort auseinanderbrach. Wütende Schreie von Männern vermischten sich mit den schrillen Lauten der Vögel, dem Kreischen der Kufen über die Salzebene und dem Klirren von Waffen. Ein paar Segler schleuderten eine Gruppe Orhaken durcheinander. Und dazwischen befand sich Kommandant Sadhy und versuchte Ordnung in das Durcheinander zu bringen.
    Wieder griffen Diromen an, fegten in geschlossener Phalanx einen größeren Segler vor sich her und drängten ihn gegen zwei andere Schiffe. Ein anderer Segler ging aus unklaren Gründen in Flammen auf. Männer stürmten wild durcheinander und kämpften wie die Berserker. Innerhalb kurzer Zeit wurde die ganze Szenerie zu einem unübersichtlichen Durcheinander.
    Hrobon hielt sich zurück. Er versuchte die Lage zu überblicken. Aber gerade das war ein fast unmögliches Unterfangen. Das Chaos war undurchschaubar. Überall kollidierten flüchtende Segler. Eine kleine Gruppe hatte sich bereits abgesetzt und wurde jetzt von einem Trupp Diatro-Reiter verfolgt. Von Bord der Schiffe erging ein wahrer Pfeilhagel, konnte die Verfolger aber nicht sonderlich hemmen. Das Schlachtfeld weitete sich aus. Schon nach kurzer Zeit war der Vorteil des Hinterhalts dahin.
    Hrobon suchte nach dem Flaggschiff der Piraten. Wo befand sich die Tashans Ehre? Auf ihr befand sich auch Mythor. Und in dem Durcheinander würde es nicht einmal auffallen, wenn Hrobon sich um seinen Feind kümmerte. Der galt ja auch als Pirat. Aber Hrobon konnte das große Kampfschiff nicht ausfindig machen. Vielleicht befanden sich bereits zu viele kämpfende Gruppen dazwischen.
    Er trieb Kusswind an. Ein Stellungswechsel konnte einiges einbringen. Wo war Mythor? Er ritt an einem am Boden kauernden Mann vorbei, der vielleicht von einem Schiff geschleudert worden war. Denn je mehr der Piratensegler zu Bruch gingen, desto mehr Männer eilten zu Fuß zwischen den einzelnen Kampfplätzen hin und her. Erst als er an ihm vorbei war, glaubte er sich daran zu erinnern, um wen es sich handelte. Doch da war es schon zu spät.
    Der Mann schnellte sich hoch, sprang förmlich an dem langsam trabenden Orhako empor. Kusswind machte noch eine reflexartige Drehung, aber da hing Tashan bereits am Sattel!
    *
    Steinmann Sadagar turnte am Decksaufbau empor. Dort lag No-Ango reglos auf der leichten Dachbespannung. Sadagar rollte ihn herum. Er stellte fest, dass der Rafher nur bewusstlos war und eine Platzwunde am Kopf davongetragen hatte. Er würde die Sache überstehen, vielleicht schon bald wieder zu Bewusstsein kommen. Sadagar selbst blieb geduckt. Das Balancierpendel schwenkte hin und her.
    Der Steinmann griff in Ermangelung einer anderen Waffe nach der Pfeil Schleuder No-Angos, die dieser ebenso schnell und treffsicher einzusetzen vermochte wie Sadagar seine Messer. Doch Sadagar verließ sich nicht darauf, mit der Pfeilschleuder ebenso gekonnt umgehen zu können. Er nahm sie als Schlagwaffe. Die knorpelartige Verdickung am Ende, in deren Aushöhlung No-Ango seine Obsidiansplitter einzulegen pflegte, eignete sich hervorragend, engen Kontakt mit harten Piratenschädeln zu schließen.
    Sadagar kroch zum Rand des Decksaufbaus und ließ sich hinabgleiten. Bestürzt erkannte er, dass Jassam Mythor bereits zur Bordwand gedrängt hatte. Mythor konnte sich nur mit Mühe der Angriffe des Piraten erwehren, der die leichten Schwankungen des ständig den Kurs wechselnden Seglers auf den Fußballen wippend ausglich. Sadagar glitt hinter ihn, holte mit der Pfeilschleuder aus und schlug zu. Blitzartig brach Jassam zusammen.
    »Auf einem Bein kann man schlecht stehen«, sagte Sadagar, der Jassam bereits in Horai einmal niedergeschlagen hatte.
    »Danke dir«, brummte Mythor. »Aber wir sind noch nicht fertig!«
    Eine Gruppe Diatro-Reiter hetzte an ihnen vorbei, sie jagten ein anderes Wüstenschiff, was sie nicht daran hinderte, ein paar Pfeile abzuschießen. Die drei Piraten, die mit der Lenkung des Balancemastes und dem Drehen des Segels mehr als beschäftigt waren, sanken fast gleichzeitig auf die Planken. Die Tashans Ehre war steuerlos.
    Mit einem
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