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Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Titel: Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)
Autoren: Vanessa Farmer
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versuchte mit der anderen Hand, den Helikopter in der Waage zu halten.
    »Er bringt den Kristall weg«, flüsterte Rita.
    Peter packte sie an der Schulter und zerrte sie zurück.
    Das alles dauerte nur zwei Sekunden, aber ihr kam es vor, als wären Stunden vergangen. Wie in Zeitlupe rollte die graue Wand auf sie zu - und wurde langsamer, immer langsamer, wirbelte Schnee auf, schob Holzsplitter und Felsen vor sich her, sank in sich zusammen und kam nur fünf Meter vor Rita und Peter zum Stillstand.
     
     
    Die Ruhe war überwältigend.
     
     
     
    Die Landschaft hatte sich verändert. Der Platz und die Höhle waren unter Schnee begraben und würden es für Jahrtausende bleiben. Menschen waren unter dem Schnee begraben. Bald würde es hier vor Rettungshubschraubern und Sondereinheiten wimmeln.
    Und über ihnen machte sich Dragus, der Irrsinnige, davon.
    Peter drückte Rita fest an sich. »Er hat den Kristall bei sich«, sagte er. »Der Kristall wurde aus dem ewigen Eis geschlagen. Licitus hat mich einmal gefragt, ob ich mir vorstellen kann, warum Dragus den Kristall nie vom Gletscher wegbrachte.«
    »Warum nicht?« Rita blickte zu ihm hoch.
    Der Helikopter senkte seine Nase und die Nachmittagssonne spiegelte sich auf dem Glas der Kanzel, die nun glühend leuchtete und dies immer noch tat, als der Helikopter aus der Sonne flog. Das Licht in der Kanzel pulsierte , und für einen Moment wirkte die untersetzte Gestalt des Sektenführers durchscheinend. Eine ohrenbetäubende Explosion zerfetzte den Helikopter , und es regnete Metall und Glas.
    Rita und Peter warfen sich der Länge nach in den Schnee und verbargen ihre Köpfe unter den Armen.
    Hinter ihnen trudelte die Maschine zu Boden, wo sie in den Schnee krachte und eine neuerliche Explosion das Wrack zerriss.
    Links und rechts von Rita klatschten Wrackteile zu Boden, dann war es still , und lediglich das Knistern des brennenden Hubschraubers war zu hören.
    Sie drehte ihren Kopf zur Seite und spuckte Schnee aus. Neben ihr lag Peter und ... grinste. Er stemmte sich hoch und hockte sich auf die Knie. Er schüttelte den Kopf. »Warum hat er das gemacht?«
    »Was?« Rita kroch zu ihm hin.
    »Warum hat er den Kristall mitgenommen? Dachte er , stärker zu sein als die Macht des Kristalls?«
    »Ich begreife nicht ...«
    »Gerüchte besagen, der Kristall hätte nur hier oben auf dem Gletscher funktioniert. Als Dragus ihn mit sich nahm, wehrte der Kristall sich dagegen und explodierte.« Peter schaute über seine Schulter zurück. Schnee war geschmolzen , und der brennende Helikopter glühte. »Dragus ist tot - si e sind alle tot! Es ist vorbei.
     
     
     
    Rita stand auf und wischte sich den Schnee vom Kleid. Eisiger Wind schnitt ihr messerscharf in die Haut, ihre Zähne klapperten und die Schulterwunde schmerzte. »He, Peter - du könntest mich mal heilen.«
    »Es tut mir leid, aber ich glaube das ist nicht mehr möglich.«
    Rita bibberte und ihre Muskeln schmerzten. »Warum nicht?«
    »Ich spüre, dass es vorbei ist - und du spürst es auch. Der Kristall ist explodiert. Damit ist die Macht gebrochen. Meine Gabe ist nicht mehr da, so wie es vermutlich derzeit jeder Jünger oder Oberen auf der Welt erlebt. Der Kristall war die Quelle und Dragus war sein Füllhorn. Beide existieren nicht mehr!«
    »Also ... darum ... fühle ich mich ... plötzlich ... so schwach«, zitterte Rita.
    Peter nickte, trat ihr entgegen und nahm sie fest in seine Arme. »Ich werde dir eine ganze Menge erklären müssen, Ri ta. Ich hatte leider keine Gelegenheit, dich vorher zu informieren und hätte ich es getan, wäre der Plan gescheitert, da du ...« Er seufzte. »da dein Seelenzustand klar sein musste! Deine Angst hat dich geklärt. Verrückt, nicht wahr? Alleine hätte ich es nie geschafft. Es tut mir unsagbar leid, dass du so viel Angst ausstehen musstest, aber nur durch dich ist es uns gelungen, dem Spuk ein Ende zu bereiten, auch wenn alles ein wenig anders geplant war. Ich kannte Dragus sehr gut und ich ahnte, dass er mir die Aufgabe, dich zu töten, überlassen würde. So konnte ich meine und die Macht der Anderen auf dich übertragen, ohne das Dragus es merkte, um danach gemeinsam mit dir gegen ihn und Licitus zu kämpfen. Mit der Lawine konnte niemand rechnen und auch nicht damit, dass du mich heilen würdest. Nun ist es zu Ende.«
    »Apropos Ende.« Rita machte sich von Peter los. »Ich stehe auch nicht mehr unter deinem Einfluss, nicht wahr?«
    »Richtig. Jetzt verfügst du wieder über
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