Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224
Autoren: Dana Kilborne
Vom Netzwerk:
bei Tante Edna einzurichten und der alten Dame alles über ihre Pläne zu erzählen – ein aussichtsloses Unterfangen, denn Tante Edna verstand von all dem eigentlich nur Bahnhof. Solch „neumodischer Kram“ wie LARPs war einfach nicht ihre Welt.
    Doch die Tatsache, dass Daphne immer und immer wieder alles von Neuem erklären musste, machte ihr nichts aus, im Gegenteil: Sie verstand sich blendend mit ihrer Großtante, weshalb sie sich ja auch entschlossen hatte, bei ihr einzuziehen. Tante Edna wohnte in einem kleinen Haus am Rande der Mainstreet, das für ihre Zwecke aber dennoch viel zu groß war. Ihr Mann war schon vor vielen Jahren verstorben, und einen Untermieter hatte sie nie gewollt. Fremde Leute waren nichts für sie, aber dass jetzt ihre Großnichte bei ihr wohnte, machte die alte Dame stolz.
    Daphne hatte die ganze obere Etage für sich und so auch immer ihre Ruhe, wenn sie sie brauchte. Vielleicht würde sie später, wenn Dedmon House fertig renoviert war, dort einziehen, aber das würde sicher noch dauern. Das alte Mädchenpensionat sollte, wenn es nach Daphne ging, schon bald zum angesagtesten LARP-Treffpunkt der gesamten Ostküste werden.
    Doch bis dahin lag noch ein gutes Stück Arbeit vor ihr und ihren Mitstreitern. Sie hatte längst eine Handwerkerfirma mit der Renovierung beauftragt, und wie sie von Amber und Jack bereits per Mail erfahren hatte, gingen die Arbeiten auch ganz gut voran. Daphne ließ sich ja das Unterfangen auch einiges kosten. Dennoch – die Handwerker kümmerten sich nun mal nur um die allgemeinen Renovierungsarbeiten. Danach aus dem Gebäude einen Ort für Liverollenspiel zu machen, wie Daphne ihn sich vorstellte – diese Arbeit würden sie selbst erledigen.
    Die Sonne schien hoch vom Himmel, als Daphne am nächsten Tag ihren Kombi auf der Mainstreet vor dem Diner abstellte und ausstieg. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie schon von draußen Musik und ausgelassenes Gelächter vernahm. Das war genau das, was sie im Augenblick gebrauchen konnte. Es würde sich fast wie eine kleine Willkommensparty anfühlen.
    Durch die breite Eingangstür trat sie ins Innere des Diners. Ein paar Leute nickten ihr freundlich zu – sie war in Deadman’s schon lange keine Unbekannte mehr. Suchend blickte sie sich nach ihren Freunden um, doch die waren nirgends zu entdecken. Sie trat an den Tresen, um die Bedienung nach Jack und Amber zu fragen.
    Da baute sich plötzlich bulliger ein Typ vor ihr auf. Feindselig funkelte er sie an. „Du bist Daphne Burnette, stimmt’s?“
    „Schon möglich“, erwiderte Daphne und reckte herausfordernd das Kinn. „Kommt ganz darauf an, wer das wissen will.“
    Sie hatte den jungen Mann – er war vielleicht ein oder zwei Jahre älter als sie – noch nie in Deadman’s gesehen, und er war ihr auch nicht sonderlich sympathisch.
    „Du willst meinen Namen?“ Er stemmte sich die Fäuste in die Seite. „Den kannst du haben: Tom Levin. Und jetzt rate ich dir, dich wieder in deinen Wagen zu setzen und mit Vollgas dorthin zu verschwinden, wo du hergekommen bist.“
    In diesem Moment verklang gerade der letzte Ton des Songs aus der Jukebox, und mit einem Mal waren alle Blicke auf Daphne und Tom Levin gerichtet.
    Es war jetzt so still im Burger Shack, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Daphne schluckte. Die ganze Situation war ihr unangenehm – vor allem, da sie nicht wusste, was hier eigentlich los war. Warum verhielt sich dieser Tom ihr gegenüber so feindselig? Sie kannte ihn nicht einmal! Er hingegen schien genau zu wissen, mit wem er es zu tun hatte. Bloß woher?
    „Hör mal, ich will mich nicht mit dir streiten“, versuchte Daphne, ihn zu beschwichtigen. „Was hältst du davon, wenn ich dich auf ein Bier einlade, und wir besprechen dann alles ganz in Ruhe?“
    Doch Levin war ganz offenbar nicht daran interessiert, die Sache zivilisiert zu klären. „Da gibt es nichts zu besprechen“, tönte er. „Verschwinde einfach von hier, und wir haben alle unseren Frieden – tust du es nicht …“
    Der Satz hing wie eine unausgesprochene Drohung in der Luft. Daphne verstand immer weniger, was das alles sollte. Sie war doch gerade erst in Dedmon’s Landing angekommen! Warum bereitete man ihr einen so frostigen Empfang?
    Sie war so überrumpelt, dass sie nach ihrem Versöhnungsversuch nichts mehr über die Lippen brachte – und das war für sie total untypisch. Normalerweise war sie nämlich nicht auf den Mund gefallen und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher