Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mystery Thriller Band 224

Mystery Thriller Band 224

Titel: Mystery Thriller Band 224
Autoren: Dana Kilborne
Vom Netzwerk:
zu sein, Daphne.
    Nun, vielleicht nimmt sie ja doch noch Vernunft an und macht einen Rückzieher. Sieht ein, dass das Ganze hier nichts für sie ist und fährt nach Hause.
    Und wenn nicht – dann gnade ihr Gott!

3. KAPITEL
    Schon aus der Ferne hatte Dedmon House etwas Unheimliches an sich. Mitten in dem Wald, der sich am westlichen Stadtrand von Dedmon’s Landing erstreckte, führte nur eine schmale, schlecht befestigte Straße zum ehemaligen Mädchenpensionat hinunter. Und auch die war nur deshalb nicht vollkommen überwuchert, weil sie zu einer lauschigen Lichtung führte, die bei den jungen Pärchen im Ort beliebt war, weil man dort ungestörte Zweisamkeit genießen konnte.
    Daphne verstand nicht viel von Architektur, doch das Gebäude sah aus, wie man sich ein klassisches Geisterhaus vorstellte, mit zahlreichen Giebeln und Erkern, schief in den Rahmen hängenden Türen und Fenstern und abblätterndem Fassadenputz, dessen ursprüngliche Farbe auch mit viel Fantasie nicht mehr zu erraten war.
    Das Anwesen stand schon seit mehreren Jahren für eine symbolische Summe von einem Dollar zum Verkauf, verknüpft mit der Bedingung, dass der neue Besitzer die bestehende Bausubstanz erhalten musste. Vor einer Weile wäre die Gemeinde Dedmon House dann tatsächlich beinahe losgeworden. Doch der potenzielle Käufer – ein Börsenmakler – ging pleite, und wieder breitete sich der Mantel des Vergessens über das ehemalige Mädchenpensionat.
    Bis zu dem Tag, an dem Daphnes Freunde zum Jux mit ihr hier herausgefahren waren.
    Daphne hatte das Potenzial dieses Ortes sofort erkannt. Der Kaufpreis wäre natürlich zu keinem Zeitpunkt für sie ein Problem gewesen, doch die Restaurierungsarbeiten konnte sie sich nur dank des Erbes ihrer Eltern leisten. Anfangs hatte sie geglaubt, alles würde mindestens ein halbes Jahr dauern, doch die von ihr beauftragten Handwerker hatten ihr diese Sorge schnell nehmen können. Da sie in der Umgebung zurzeit so gut wie keine anderen Aufträge hatten, konnten sie Vollgas geben.
    Damit, was Daphne jetzt zu sehen bekam, hätte sie nicht gerechnet. Wie es aussah, würde es wirklich nicht mehr lange dauern, bis die wichtigsten Arbeiten erledigt waren.
    „Na, was sagst du?“ Erwartungsvoll schaute Amber sie an. „Wir haben darauf geachtet, dass von außen möglichst alles genau so blieb, wie es war. Innen hat der Bautrupp so gut wie alles entkernt und anschließend renoviert.“
    Daphne nickte zufrieden. Insgeheim hatte sie befürchtet, dass Mr Johnson, der Chef des Bautrupps, seine eigenen Vorstellungen durchsetzen und Dedmon House ein richtiges Facelifting verpassen würde. Sie war schließlich nicht zugegen gewesen, um den Eifer des Handwerksmeisters zu bremsen. Was das betraf, hatte sie sich voll auf Amber und Jack verlassen müssen. Was ihr nicht leichtgefallen war, denn sie gehörte nicht zu den Menschen, die gern Verantwortung aus der Hand gaben.
    Zum Glück hatte sich Johnson genau an ihre Absprachen gehalten. Trotzdem entdeckte sie schon auf Anhieb ein paar Dinge, die ihr nicht zusagten und die sie mit ihm klären wollte.
    „Kommt mit, schauen wir mal, wie’s drinnen aussieht.“
    Sie wollte gerade losgehen, als sich zwei Fahrradfahrer dem Haus näherten. Daphne kniff die Augen zusammen und erkannte, dass es sich um die zwei Mädchen handelte, die sie vorhin im Diner kennengelernt hatte: Emma und Nina.
    „Nanu“, sagte Amber überrascht. „Ich dachte, die wollten längst hier sein?“ Sie schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Daphne zu. „Den beiden bist du ja vorhin schon begegnet“, erklärte sie. „Und wir können wirklich froh sein, dass wir sie als Freiwillige für unser Projekt gewinnen konnten. Sie haben viel geleistet in den vergangenen Wochen. Vor allem die bisherige Innendekoration haben wir ihnen zu verdanken.“
    „Wer sind die beiden überhaupt?“, erkundigte sich Daphne, während die beiden Mädchen sich weiter näherten.
    „Emma ist die Tochter von Jacks Tante Pat, und Nina eine Freundin von ihr. Du wirst sie mögen, da bin ich mir sicher.“
    „Wo wart ihr denn?“, fragte Amber, als Emma und Nina das Haus erreichten und von ihren Fahrrädern stiegen. „Ich dachte, ihr wolltet sofort hier herausfahren?“
    „Nina musste noch was für ihre Tante erledigen, bei der sie wohnt, solange sie in Deadman’s ist“, erklärte Emma. „Tut uns leid, dass wir uns verspätet haben.“
    „Jetzt seid ihr ja da“, kommentierte Daphne und ging voraus ins Haus.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher