Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
Vom Netzwerk:
nicht näher.“
    „Es gibt nur eine Lösung, Emily, und das wissen Sie.“ Ungeduldig fuhr er sich mit allen zehn Fingern durch das dunkle Haar. „Wir sollten sofort eine Mitteilung an die Zeitungen schicken. Ehe es zu spät ist …“
    „Es ist schon zu spät“, flüsterte sie. „Mrs. Pearson hat an jenem Abend unverzüglich kehrtgemacht und ist bereits wieder in London – muss ich erwähnen, warum?“
    Mark verzog das Gesicht. „So war Ihnen nicht einmal eine kurze Frist vergönnt.“ „Ihnen auch nicht. Es tut mir leid.“ Sie trat ein wenig näher und schaute reuig zu ihm auf. „Hätte ich Sie nicht wegen Tarquin um Hilfe gebeten … und wäre ich nicht so dumm gewesen, mit Riley zu fahren … dann befänden Sie sich nun nicht in dieser grässlichen Lage.“
    Mark verschloss ihr sanft mit einem Finger die Lippen, und einen winzigen Moment schwelgte sie in dieser Berührung, ehe sie den Kopf abwandte. „Nein, lassen Sie mich ausreden … Ich muss Ihnen so vieles sagen. Ich habe Ihnen noch nicht einmal für Ihre Hilfe gedankt, und, weiß Gott, Sie verdienen meine Dankbarkeit.“
    „Ich will Ihre Dankbarkeit nicht“, sagte er heiser.
    „Das weiß ich. Obwohl Sie so zornig auf mich sind, weiß ich, Sie halfen mir gerne und täten es jederzeit wieder.“ Ihr fiel wieder ein, wie lange sie Mark Hunter schon kannte und wie schlecht sie ihn die ganze Zeit über behandelt hatte. Doch ihr Gerechtigkeitssinn sagte ihr, dass sie ihm, so schwer es ihr fiel, ihren Fehler eingestehen musste, also fuhr sie fort: „Nicht nur Dankbarkeit schulde ich Ihnen, sondern auch eine Entschuldigung. Sie taten damals recht daran, Tarquin in Schuldhaft nehmen zu lassen. Er war zügellos und unbelehrbar, und dass ich Ihnen dafür Vorwürfe machte, geschah aus falscher Loyalität meinem Bruder gegenüber. Tief drinnen wusste ich immer, dass Sie aus Güte, nicht aus Grausamkeit handelten. Verzeihen Sie mir mein Betragen, ich war im Unrecht.“ Nervös lugte sie durch einen Kranz langer dunkler Wimpern zu ihm auf. „Tarquin kann sich glücklich schätzen, dass Sie immer noch sein Freund sind – und dass Sie sich auch jetzt so für ihn eingesetzt haben.“
    „Das tat ich nicht für ihn.“
    Fragend sah sie ihn an.
    „Ich tat es für Sie; sicher wussten Sie das?“, sagte er schroff.
    Emily sah ihm forschend in die Augen, fand darin jedoch nicht Ironie, sondern beseligende Wärme und die drängende Frage, wie sie seine Worte aufnehmen würde. Schließlich flüsterte sie: „Weil Sie mich begehren?“
    „Weil ich Sie liebe, Emily Beaumont“, sagte er und ergänzte mit rauer Stimme: „Was ich Ihnen beweisen möchte – natürlich auch im Bett.“ Zielstrebig kam er näher, schmiegte zärtlich seine Hände um ihr Gesicht und flüsterte: „Genau genommen möchte ich es dir auf der Stelle beweisen.“
    „Sie … Sie lieben mich, obwohl Sie wissen, dass ich mich Nichols Devlin hingab?“, fragte sie zaghaft.
    „Nicht, dass ich es gern hörte“, sagte er schroff, „und ich muss zugeben, dass ich mich, seit ich es weiß, wie ein schmollender Jüngling benommen habe. So heuchlerisch! Dabei habe ich Heuchler stets verachtet.“ Liebevoll streichelte er ihre samtigen Wangen. „ Ich muss dich um Verzeihung bitten. Wie kann ich dir vorwerfen, dass Devlin dich mit seinen Versprechungen und Lügen verführen konnte? Du warst sehr jung und ehrlich in ihn verliebt, und er ist ein Meister der Täuschung.“ Er hielt ihren Blick gefangen. „Natürlich schmerzt es mich zu wissen, dass du ihm gabst, was dir kostbar war, und dass du ihn heiraten wolltest. Aber vielleicht gefällt es dir ebenso wenig, dass ich in meinen jungen Jahren Barbara Emerson liebte und sie zur Gattin wollte.“
    Glitzernde Tränen in den Augen schaute Emily zu ihm auf. „Es gefällt mir überhaupt nicht, und auch nicht die Gerüchte von eurer baldigen Heirat. Und dass sie überhaupt noch Ihre … deine Mätresse ist.“ Die letzten Worte klangen indigniert und ein wenig schrill.
    „Ist sie gar nicht … nicht mehr“, sagte er besänftigend. „Ich habe Sie heute aufgesucht und ihr gesagt, dass es vorbei ist.“ Von dem Geständnis, dass er sie schon nicht mehr heiraten wollte, seit er einundzwanzig war, wurde er ungestüm abgehalten, denn Emily warf ihm die Arme um den Nacken und umschlang ihn so fest, dass er kaum noch Luft bekam.
    „Ich dachte, du liebst sie und hättest ihr die Ehe versprochen. Ich dachte, du würdest mich hassen, weil du die Frau, die du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher