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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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er mich unbedingt rechtzeitig einholen und vor Devlin retten wollte. Den Rückweg hätten sie ohne Rast nicht geschafft.“
    „Beruhige dich“, murmelte er schuldbewusst. „Dann sehe ich dich schon lieber kompromittiert als mit gebrochenem Genick im Graben.“ Plötzlich schmunzelte er. „Dafür, dass du noch vor Kurzem kein gutes Wort über einen gewissen Herrn zu verlieren wusstest, legst du dich nun ganz schön für ihn ins Zeug.“
    Emily spürte, wie sie heiß errötete. „Aus gutem Grund! Und auch dir stünde das ganz gut zu Gesicht, denn wenn Mark nicht gekommen wäre, wäre ich vielleicht immer noch in Devlins Gewalt, und nur deinetwegen.“
    „Aber du kommst nicht drum herum“, verkündete Tarquin unvermittelt, „Hunter muss dich heiraten!“
    Emily lachte bitter auf, doch ehe sie antworten konnte, öffnete sich die Tür, und Millie steckte den Kopf herein. „Ein Herr möchte Sie sprechen, Miss“, sagte sie, sichtlich verwirrt, da es für Besucher noch ungehörig früh war. „Mr. Hunter wartet in der Halle.“
    Einen Moment stockte Emily der Atem, dann schaute sie Tarquin unentschlossen an. „Führ ihn herein, Millie“, sagte sie schwach. Beim Namen ihres Besuchers hatte ganz kurz ihr Herzschlag gestockt, um dann mit umso heftigerem Tempo wieder einzusetzen. Natürlich erwartete sie ihn, schon weil sie über das unheilvolle Zusammentreffen in dem Gasthof sprechen mussten, doch nicht zu so früher Stunde. Noch war sie nicht gewappnet, ihn zu empfangen.
    Verärgert rief sie sich ins Gedächtnis, dass sie weniger nervös wäre, wenn sie gestern, als sie müde und überdreht gewesen war, nicht diese dumme Äußerung getan hätte. Mark hatte die unüberlegte Bemerkung mit ernster Miene aufgenommen und unverwandt geradeaus geschaut, und den Rest des Weges hatten sie in unbeirrtem Schweigen zurückgelegt.
    Er konnte doch unmöglich glauben, dass sie ernstlich einen Antrag von ihm erwartete? Sie wusste, dass er eine andere Frau zu heiraten beabsichtigte. Mit ihr hatte er nur, weil es sich so ergab, geflirtet … wie sie ebenfalls wusste.
    „Er kommt, um deinen Ruf zu retten“, zischte Tarquin ihr zu.
    Emily tat, als hätte sie nichts gehört. Denn, so dachte sie, Mark Hunter wird nur gekommen sein, um mir so bald wie möglich klarzumachen, dass er nicht den Brunnen zudecken mag, wenn jemand anders das Kind hineingestoßen hat. Und konnte sie ihm das verübeln?
    Herzzerreißend gut aussehend und ein Bild der Gelassenheit, schlenderte er ins Zimmer. Schon sein eleganter, förmlicher Anzug sprach Bände darüber, wie wichtig und ernst er seinen Besuch empfand. Als sie ihn so makellos gekleidet sah, wurde ihr bewusst, dass sie selbst noch nicht förmlich Toilette gemacht hatte. Hastig schob sie ein paar vorwitzige Strähnen aus der Stirn zurück und glättete unauffällig ihr rosa Morgenkleid.
    Mark schaute ihr geradewegs ins Gesicht, und sie schenkte ihm ein, wie sie hoffte, beruhigendes Lächeln. Er war ein gütiger, anständiger Mann, das war ihr inzwischen klar, und sie würde ihn selbstverständlich nicht an sich binden, da er eine andere liebte. Als sie jedoch sah, dass er ihrem wortlosen Gruß nur mit einer leicht ironischen Verneigung begegnete, wurde sie ernst.
    Tarquin sprang auf und eilte seinem Freund mit ausgestreckter Hand entgegen. „Schön dich zu sehen, Hunter“, rief er, tiefe Dankbarkeit im Ton.
    Erst nach kurzem Zögern ergriff Mark die Hand. „Nimm es mir nicht übel, wenn ich dem nicht zustimme, denn weißt du, im Augenblick könnte ich gut darauf verzichten, dich überhaupt je wieder zu sehen.“
    Beschämt zog Tarquin den Kopf ein und nuschelte: „Ich weiß, hab ein bisschen Ärger gemacht …“
    „Wie gut du untertreiben kannst! – Was ist mit Jenny?“
    Stumm schüttelte Tarquin den Kopf.
    „Das tut mir leid“, sagte Mark leise und erklärte nach einer Pause: „Ich hätte deine Schwester gern unter vier Augen gesprochen.“
    „Ja … gewiss … ich verstehe“, murmelte Tarquin und ging zur Tür, wo er sich noch einmal umsah und Emily zublinzelte.
    „Ah, er versteht es wirklich“, sagte Mark trocken, kaum dass die Tür sich schloss.
    Innerlich fluchte Emily sehr undamenhaft über ihren Bruder, denn für Mark musste das nach einer Art Verschwörung ausgesehen haben. Ruhig erklärte sie jedoch: „Ich erzählte ihm eben von dem unglücklichen Zusammentreffen mit Mrs. Pearson.“
    Ohne darauf einzugehen, sagte Mark: „Ich muss mich für mein frühes Erscheinen
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