Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss

My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss

Titel: My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss
Autoren: Lore
Vom Netzwerk:
genügend Leute da, die sich um mich kümmern können.“
    Innerlich zuckte sie zusammen. „Es tut mir leid, wenn Sie meine Anwesenheit als störend empfinden“, erwiderte sie leise.
    „Als störend?“ wiederholte er und schaute sie überrascht an. „Du lieber Himmel, ganz im Gegenteil! Ich bin immer erfreut, Sie um mich zu haben, meine liebe Olivia. Es gibt keinen Grund, warum wir nicht wie früher Freunde sein könnten.

    Aber eines wüßte ich gern. Hatten Sie stets die Absicht, meinen Heiratsantrag zurückzuweisen, auch dann schon, bevor Sie von Lady Laybournes Rolle in meinem Leben wußten?“
    Olivia meinte, ihren Ohren nicht trauen zu können. „Ich… ich verstehe nicht…
    warum glauben Sie… wie können Sie annehmen… Sie haben mich ja nie gefragt, ich meine, bevor Sie abreisten…“ stammelte sie.
    „Nein“, gab er zu. „Ich war mir Ihrer so sicher, daß ich glaubte, Ihre Antwort zu kennen. Als ich dann hören mußte, daß Sie wollten, ich solle Lady Laybourne heiraten, kam ich zu der Schlußfolgerung, ich sei auch nur einer in der Reihe der von Ihnen abgewiesenen Verehrer.“
    „Ich wollte nicht, daß Sie Lady Laybourne heiraten“, widersprach Olivia verwirrt.
    „Ich war nur der Meinung, es sei Ihre Pflicht, sie zur Frau zu nehmen. Ach, es ist so schwierig, Ihnen das zu erklären. Als ich zum ersten Male von ihr hörte, war es für jeden eine gegebene Tatsache, daß Sie sie heiraten würden. Natürlich machte der Gedanke mich unglücklich, doch einen Ausweg für Sie habe ich nicht gesehen. Erst nachdem ich erfahren hatte, daß Sie Lady Laybourne nicht heiraten wollten, bekam ich das Gefühl, mich Ihnen innerlich zu entfremden. Ich war der Meinung, ich hätte mich in einen Mann verliebt, der meiner Zuneigung nicht wert war. Ich wollte nicht, daß Lady Laybourne Zeit ihres Lebens Schmach und Schande ausgesetzt war. Daher erschien es mir unabdingbar, daß sie Ihre Gemahlin wurde. Es war kurzsichtig und ungerecht von mir, an Ihrer Integrität zu zweifeln. Inzwischen weiß ich, wie hilfsbereit, großherzig und anständig Sie sind, auch wenn es in Ihrem Leben einige Unregelmäßigkeiten gibt.“
    „Als was bezeichnen Sie meinen früheren Lebenswandel? Meine liebe Olivia, haben etwa auch Sie einen Schlag auf den Kopf bekommen?“
    „Ach, machen Sie sich nicht über mich lustig, Tom!“ erwiderte Olivia mit halberstickter Stimme, weil sie sich den Tränen nahe fühlte.
    „Ich amüsiere mich nicht über Sie. Ganz und gar nicht!“ Er beugte sich zu ihr und ergriff ihre Hand. „Nachdem wir Vergangenes geklärt haben, sollten wir uns der Zukunft zuwenden. Ehe wir jedoch darüber sprechen, möchte ich wissen, ob Sie mir vertrauen. Ich verspreche, Ihnen treu zu sein und alles zu tun, um Sie glücklich zu machen. Ich würde indes begreifen, wenn Sie mir nach allem, was vorgefallen ist, nicht glauben, obwohl ich es von Herzen hoffe.“ Bewegt drückte er ihr die Hand.
    Olivia stand auf, setzte sich zu ihm auf das Sofa und sah, daß er gepeinigt die Lippen verzog, als er sich straffte und ihr den Arm um die Schultern legte. „Es tut mir leid, daß Sie Schmerzen haben, Tom“, murmelte sie bekümmert.
    „Vergiß meinen Fuß“, erwiderte er, zog sie an sich und küßte sie, zunächst weich und zögernd, dann stürmisch und besitzergreifend. „Willst du mich heiraten, liebste Olivia?“ fragte erweich.
    „Oh, Tom!“ hauchte sie hingerissen.
    „Hoffentlich bedeutet das ja“, sagte er lächelnd. „Ich liebe dich von ganzem Herzen und kann ohne dich nicht sein.“
    „Ich auch nicht.“
    Sie küßten sich wieder, hielten hin und wieder inne, schauten sich zärtlich an und raunten sich Koseworte ins Ohr.
    „Deine Tante wird nicht begeistert sein“, sagte Tom schmunzelnd, „wenn sie hört, daß wir uns verlobt haben, nicht wahr? Ich habe mir nie erklären können, warum sie und dein Onkel so davon überzeugt waren, daß ich deine Cousine Hetty heiraten würde.“
    Olivia fand selbst in diesem Moment, daß es nicht richtig gewesen wäre, Tom von Hettys übersteigerten Gefühlen für ihn zu erzählen. Aber sie konnte sich nicht enthalten zu fragen: „Was hast du getan, um Hetty so von dir einzunehmen?
    Hast du sie je geküßt?“
    „Nein, natürlich nicht“, antwortete er mit gespielter Entrüstung. „Ich küsse niemals unverheiratete junge Damen.“
    „Du hast mich geküßt. Ich meine nicht den Kuß am Strand, sondern den, welchen du mir an dem Tag gabst, als ich im Park von Rosamond's Bower
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher