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Mut - Wagen und gewinnen

Mut - Wagen und gewinnen

Titel: Mut - Wagen und gewinnen
Autoren: Nadja Raslan , Franz Hoelzl
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    Aufgabe
    Nutzen Sie eigene emotionale Anreize, um mutiger zu werden. Überlegen Sie sich eine berufliche Situation, in welcher Sie sich mehr Mut wünschen. Formulieren Sie drei positive Anreize und drei negative Konsequenzen, die für mutiges Handeln sprechen.
    Vom Opfer zum Lenker
    Beispiel
    Kurt Schlack bereitet die Präsentation akribisch vor. Das ganze Wochenende verbringt er im Büro, um alle Daten und Fakten, die den Kunden interessieren könnten, einzubauen. Seine Enttäuschung, als der Kunde ihm lapidar Bescheid gibt: „Wir haben uns für einen anderen Anbieter entschieden“, war riesig. Schnell hatte er die Ursachen für sich geklärt und seinem Chef mitgeteilt: „Die Vorbereitungszeit war zu knapp, die Kundenanforderungen nicht erfüllbar und die Kollegen haben mich nicht unterstützt.“
    Wie hätte Herr Schlack wohl im Erfolgsfall argumentiert? Sicher hätte er die volle Verantwortung übernommen und den Abschluss auf seine Präsentation zurückgeführt. Kurt Schlack gestaltet sich in diesem Fall eine „Opfer-Geschichte“. Bei Misserfolgen geben wir die Verantwortung gerne ab. In der Opferrolle funktioniert das besonders gut: Die Umstände, die anderen oder gar das Schicksal sind für das Misslingen verantwortlich. Das mindert kurzzeitig unseren Druck und erleichtert uns. Das Fatale daran: Die Ursachen bleiben und der nächste Misserfolg wird kommen!
    Wichtig
    Geben wir die Verantwortung für Misserfolge ab, so hilft uns das nur kurzfristig – wir entlasten unser Gewissen. Die langfristig schlechte Seite daran: Wir geben Selbstverantwortung ab, Ursachen für Misserfolge bleiben bestehen und wir sind abhängig von anderen.
    Opfer-Geschichten für wenig Mut könnten sein:
Wenn die Aussichten am Arbeitsmarkt besser wären, dann …
Wenn mein Chef toleranter und einsichtiger wäre …
Ich hatte nie die Chance …
Mir blieb gar nichts anderes übrig, als …
Eigentlich wollte ich, aber dann …
Wenn die Kollegen nicht so stur wären …
    Hinter all diesen Opfer-Geschichten steht dieselbe Aussage: „Ich kann nichts dafür!“
    Übung
    Welche Gründe haben Sie fürs Nicht-mutig-Sein? Analysieren Sie Ihre Opfer-Situationen. Welche Geschichten dienen nur der eigenen Entlastung und wann sind Sie wirklich Opfer der Umstände?
    Situationen, in denen ich nicht mutig bin, aber auch nicht verantwortlich:
Gründe, warum ich Opfer der Umstände bin:
    Reflektieren Sie die Situationen erneut. Mit etwas Abstand gelingt es Ihnen, den eigenen Handlungsspielraum zu erweitern. Schlüpfen Sie in die Rolle des Lenkers! Was können Sie selbst tun, um die Situation zu meistern?
    Entscheiden Sie sich mutig
    Beispiel
    Nach seinem Wirtschaftsstudium hat Fabian Hütta zwei Jobangebote vorliegen. Das eine verspricht bei guter Bezahlung und exzellenten Aufstiegsmöglichkeiten große berufliche Herausforderungen. Alternativ könnte er in einer staatlichen Behörde anfangen. Dort erwarten ihn geregelte Arbeitszeiten und die Möglichkeit, später verbeamtet zu werden. Fabian Hütta fehlt der Mut, sich für das eine oder das andere Angebot zu entscheiden. Am liebsten wäre ihm ein Angebot, das sämtliche Vorteile vereint und die Nachteile ausklammert.
    Jede Entscheidung bringt Vor- und Nachteile mit sich. Im Idealfall wägen wir die Vor- und Nachteile ab und entscheiden uns für die insgesamt vorteilhaftere Bilanz. Das ist nicht immer möglich, zum Beispiel wenn ich nicht alle Vor- und Nachteile kenne. Dann verursachen Entscheidungssituationen Stress. Um mutig zu entscheiden, wie es im Berufsleben gefordert ist, hilft es, sich die Rahmenbedingungen für menschliches Entscheiden näher anzuschauen.
    Fünf Rahmenbedingungen des Entscheidens
    Das menschliche Gehirn ist nicht auf „Multitasking“ ausgelegt. Es strebt nach einfachen, klaren Entscheidungen. Überfordern Sie sich und Ihr Gehirn nicht. Es gelingt uns nicht, alle Fakten, Daten und Konsequenzen für eine perfekte Entscheidung zu erfassen und zu verarbeiten.
Jeder Mensch ist abhängig von der Bewertung durch andere. Er will gefallen, bewundert werden und dazugehören. Das beeinflusst Entscheidungen stärker als Sie denken. Wie abhängig sind Sie vom Urteil anderer? Machen Sie sich Ihre Beweggründe klar. Rein objektive Entscheidungen gibt es nicht. Analysieren Sie die subjektiven Einflüsse.
Schnelle Entscheider werden oft als kompetent wahrgenommen. Kreativität und eine genaue Analyse kommen unter Zeitdruck zu kurz. Setzen Sie sich bei Entscheidungen nicht unter
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