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Mr. Shivers

Mr. Shivers

Titel: Mr. Shivers
Autoren: Robert Jackson Bennett
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sechs«, erwiderte Connelly. »Ein paar Gewehre, ein oder zwei Pistolen. Eine Schrotflinte, wenn ich richtig gehört habe.«
    Hammond lachte rau und ging hinter einem Felsen in Deckung. »Gottverdammte Städter.«
    Ein Schuss jaulte vorbei, und Connelly spürte Hitze an der Schulter. Er ignorierte sie, bis Hammond sagte: »Du bist getroffen.«
    »Was?«
    »Sie haben dich getroffen.«
    Er warf einen Blick auf die Schulter und den sich ausbreitenden roten Fleck. Er schob den aufgerissenen Stoff beiseite und sah eine ungefähr einen Zoll lange Schramme. Er schnalzte mit der Zunge und rollte den Ärmel auf, um die Blutung zu stoppen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Hammond.
    »Ja.«
    Als sie Pikes Rückzug deckten, waren sie weit oben auf dem Hügel. Etwa eine Viertelmeile entfernt nahm der Berg erst seinen richtigen Anfang. Connelly und Pike kletterten über einen hervorspringenden Felsen, und Connelly rief Hammond zu, sich zu beeilen. Hammond leerte den Revolver, drehte sich um und folgte ihnen, zog sich an Steinen in die Höhe.
    Hinter ihm brachen die Städter aus der Deckung hervor und verfolgten sie. Pike hob die Waffe und gab drei Schüsse ab, traf einen der Männer in den Hals. Der Verwundete drückte die Hand auf das Schlüsselbein, während sich sein Partner auf ein Knie herabließ und schoss.
    Unter ihnen schrie Hammond auf. Connelly schaute zurück. Hammond hing an einem Felsen, direkt neben seinem Rückgrat breitete sich ein dunkelroter Fleck aus. Vergeblich versuchte er danach zu greifen, konnte aber die Schulter nicht mehr bewegen. Jemand stieß einen Freudenschrei aus, und Pike schoss seinen Revolver leer und fing an nachzuladen.
    »Getroffen!«, schrie Hammond. »Ich bin getroffen! Gottverdammt … die gottverdammten Städter haben mich getroffen.« Ein Schluchzen entrang sich seiner Kehle, er rollte sich herum, um die Wunde sehen zu können. »Connelly?«
    »Ich bin hier.«
    »Ich bin getroffen.«
    »Ich weiß.«
    »Direkt in den Rücken.«
    »Ich weiß.«
    Pike fing wieder an zu schießen, ohne zu zielen. Die Kugeln regneten auf die Wiese, und eine landete im Schädel des toten Bullen.
    »Du musst aufstehen, Hammond«, sagte Connelly. »Du musst aufstehen und nach oben steigen.«
    »Mein Gott, Connelly! Ich kann meine Innereien sehen! Ich kann sie sehen!«
    »Du musst aufstehen und zu uns hochklettern, Hammond! Steh einfach auf, dann helfen wir dir!«
    Unten ertönten rasselnde Atemzüge. Pike feuerte den nächsten Schuss ab, und jemand kreischte auf.
    »Hammond?«, rief Connelly.
    »Ich … ich versuche es!«
    Connelly rollte sich herum, um einen Blick in die Tiefe zu werfen. Hammond streckte eine totenblasse Hand nach einer Baumwurzel aus. Seine Finger griffen danach, konnten sich aber nicht daran festhalten. »Ich versuche es«, sagte er leise. »Ich ziehe mich hoch. Ziehe mich hoch. Soweit ich kann.«
    »Komm schon, Hammond.«
    Sein Kopf senkte sich auf den Oberarm. Er hustete. Eine Kugel prallte von einem Stein über ihm ab.
    »Connelly?«
    »Ja.«
    »Ich sterbe.«
    »Ich weiß.«
    »Ich sterbe hier, Connelly.«
    »Ich weiß, Hammond.«
    »Das … das hier ist ein schrecklicher Ort dafür.«
    »Ja.« Connelly starrte auf den jungen Mann hinunter. Wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. »Wir schnappen ihn für dich, Hammond«, rief er nach unten.
    »Wen?«
    »Shivers. Wir schnappen ihn.«
    »Oh«, sagte Hammond schwach.
    »Es ist seine Schuld. Der Schweinehund zieht den Tod hinter sich her, und … und …« Connelly verstummte. Im Angesicht des Schweigens des jungen Mannes, der dort unten starb, klangen alle rechtfertigenden Worte bloß erbärmlich.
    »Connelly?«
    »Ja?«
    »Ich will nach Hause.«
    Connelly antwortete nicht.
    »Ich will nach Hause, Connelly«, wimmerte Hammond. Seine Stimme klang nun schrecklich leise. »Ich hätte niemals herkommen sollen.« Er hustete wieder. »Ich will nach Hause gehen«, sagte er lauter. Dann schrie er: »Ich will nach Hause! Ich will … ich will …«
    Seine Stimme versagte. Connelly sah hinunter. Hammond rieb die Wunde, seine Augen waren starr und fast völlig dunkel. »Connelly?«, flüsterte er. »Da … da ist …« Dann hörten die Bewegungen auf, und er lag still da.
    »Nicht«, sagte Pike.
    »Was nicht?«
    »Holen Sie sich nicht die Waffe.«
    »Was … was, zum Teufel, meinen Sie?«
    »Ich sage, Sie sollen sie nicht holen. Das ist viel zu gefährlich. Das ist es nicht wert.«
    »Das hatte ich auch nicht vor.«
    »Sie
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