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Mr. Sex

Mr. Sex

Titel: Mr. Sex
Autoren: Carolin Mueller
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Sie reden seit Wochen von nichts anderem mehr.“
„Ja, klar“, sagte ich leicht deprimiert, „kann ich verstehen.“
„Nicht traurig sein.“
    Wigald blickte mich mit seinen grünen Augen zärtlich an, „es gibt Schlimmeres.“
    Er deutete mit seinem Kopf in Richtung Esstisch, an dem der arme Josh in sich zusammen gekauert und leichenblass saß.
„Wann kommst du wieder?“
„Donnerstagabend gegen 22.00 Uhr.“
    "Ich freu mich auf dich."
    "Und ich erst", antwortete Wigald und küsste mich sanft.

- 17 -
    Der Plan

Es war Dienstagmorgen. Lisa hatte sich bis jetzt noch nicht gemeldet und Josh wohnte immer noch bei uns. Kemal hatte ihm Klamotten und einige andere Dinge aus seiner Wohnung geholt, da Josh nicht vorhatte jemals wieder zurück zu gehen!

Franki und ich saßen im Büro und sprachen über die Hochzeit. Auch er war immer noch geschockt, obwohl er zwischendurch - er konnte einfach nicht anders – immer wieder dumme Sprüche machte:
    „ Die süße Lisa, die kleine, geile Lesbe, hätte gar nicht gedacht, dass sie so scharf ist! Und wenn ich mir die beiden so vorstelle... hmm, da wird mir ja ganz warm!“
    Ich konnte auf seine dummen Kommentare momentan sehr gut verzichten, fand sie absolut unangemessen und konnte auch nicht lachen.

Aufgrund der ganzen Aufregung hatte ich völlig vergessen, dass mein Chef Wigalds Vater war. Als ich Herrn Schmitt heute Morgen sah, ist es mir wieder wie Schuppen von den Augen gefallen. Ich nahm mir vor, ihn nach der Mittagspause auf seinen Sohn anzusprechen.

Gesagt, getan. Ich nahm allen Mut zusammen und klopfte also an Herrn Schmitts Tür.
    „ Herein“, rief dieser und ich trat ein. „Frau König, was kann ich für sie tun?“ Er deutete auf den Stuhl am Kopfende seines schweren Schreibtisches.
    „ Nehmen sie Platz.“
„Herr Schmitt“, druckste ich, „ich habe ein persönliches Anliegen.“
    Er sah mich leicht geschockt an. Schwanger??? stand dick und fett auf seiner Stirn geschrieben. Wie soll ich sie ersetzen?
    „ Also, ich habe ihren Sohn kennen gelernt. Wigald.“
„Wigald“, sagte Herr Schmitt und es schossen ihm Tränen in die Augen. „Wo haben sie ihn gesehen?“
„Er ist bei mir im Haus eingezogen.“
„Er ist hier in der Stadt?“ fragte Herr Schmitt aufgeregt.
„Ja, er ist Vertretungslehrer am Gutenberg-Gymnasium und deshalb vor einigen Wochen hierher gezogen. Herr Öztürk, der Caterer und Vater meines Mitbewohners, hat das Bild von ihnen und ihrem Sohn in ihrem Wohnzimmer gesehen. Und als er Wigald dann auf der Hochzeit unserer Freunde gesehen hat, hat er ihn wieder erkannt.“
„Was hat er gesagt, als sie ihm von mir erzählten?“ Herr Schmitt war ganz zappelig.
„Ehrlich gesagt, hat Wigald gar nichts zu mir gesagt. Er weiß, dass sie mein Chef sind, da ich ihm von ihnen erzählt habe. Aber er hat nichts dazu gesagt. Er weiß auch nicht, dass ich es jetzt weiß. Er hatte mir nur erzählt, dass er sich mit ihnen wohl wegen der Scheidung und des Selbstmordes ihrer Exfrau zerstritten hat. Und ich dachte mir jetzt: Vielleicht kann ich sie wieder zusammen bringen?“
„Das wäre schön, Frau König. Ich habe schon alles versucht, aber er reagiert einfach nicht auf meine Anrufe oder Briefe. Und dann ist er umgezogen und ich wusste noch nicht einmal, wo er jetzt wohnte“, sagte Herr Schmitt traurig.
    Er erzählte mir viel von Wigald, was sie gemeinsam erlebt hatten, wie er als Kind gewesen und welche Krankheiten er gehabt hatte.
    Er muss ihn sehr lieben, dachte ich mir.
Gemeinsam schmiedeten wir einen Plan, wie und wo sich die beiden wieder begegnen sollten.

- 18 -
    Das Aufeinandertreffen

Der nächste Freitagabend war gekommen. Wigald war wohlbehalten von seiner Klassenfahrt zurück und wir hatten uns für 20.00 Uhr verabredet. Da ich es nicht mehr aushalten konnte ihn zu sehen und auch ihn und seinen Vater wieder zusammen zu bringen, hatte ich mit Herrn Schmitt vereinbart, dass das große Aufeinandertreffen am Freitag Abend statt finden sollte. Ich war schon ganz aufgeregt und gespannt, wie sehr sich Wigald freuen würde, seinen Vater wieder zu sehen.

Herr Schmitt kam schon eine Stunde früher, um 19.00 Uhr zu mir, und wir besprachen noch einmal, wie der ganze Abend ablaufen sollte. Kemal war mit Josh, der immer noch bei uns wohnte, im Biergarten und ich hatte „sturmfrei“.
Pünktlich um acht klingelte es an der Tür. Wigald stand wie ein junger Gott vor mir. Seine Augen leuchteten verführerisch in seinem
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