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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr
Autoren: Lee Goldberg
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Monk ist.«
    »Sie sagten, es sei eine lange Geschichte, was ihn angeht.« Joe sah mich an. »Die würde ich mir gern mal anhören.«
    »Hier sind die Nummern, unter denen Sie mich erreichen können«, erwiderte ich und gab ihm einen Zettel. »Rufen Sie mich bitte an, wenn Ihnen etwas einfällt, das Mr Monk bei seinen Ermittlungen helfen könnte.« Ich atmete tief durch. »Oder wenn Sie die Geschichte hören wollen.«
    »Das werde ich«, meinte er lächelnd.
    Ich wusste nicht, was ich sonst noch sagen sollte, also erwiderte ich sein Lächeln und ging zurück zu Monk, der sich die ganze Zeit über nicht von der Stelle gerührt hatte.
    »Wie viel haben Sie mitbekommen?«, fragte ich.
    »Nur das über Einläufe, Kunstrasen und Wayne Newtons Haare.«
    »Über nichts davon haben wir gesprochen.«
    »Verstehe«, sagte Monk. »Dann muss ich wohl das gesehen haben, was sich unterschwellig abgespielt hat.«
    Dass da etwas Unterschwelliges war, stimmte zwar, aber mit diesen Themen hatte es nun wirklich nichts zu tun.
     
     
    Zum Abend gab es für Julie, Monk und mich Hühnerbrust Dijon, feine Erbsen und Püree. Monk half mir, indem er die Erbsen abzählte, die auf jedem Teller landeten (jeder von uns bekam genau vierundzwanzig Erbsen), und sie in Reihen anordnete. Außerdem servierte er das Püree mit einem Eiskugelformer, damit es ordentliche Kugeln waren, die er dann mit einem Buttermesser sorgfältig glatt strich.
    Julie beobachtete wie gebannt sein Verhalten, was sie zumindest von der Trauer um Sparky ablenkte.
    Während wir aßen, berichtete ich ihr, was wir bislang herausgefunden hatten. Für mich klang es nicht sehr berauschend, aber sie schien davon beeindruckt zu sein. Sie umarmte Monk, dann ging sie in ihr Zimmer, um ihren Freundinnen eine Mail zu schicken.
    Einmal erwähnte ich ihr gegenüber, als ich in ihrem Alter war, habe es so etwas wie E-Mails nicht gegeben, und wir hätten damals einfach telefoniert.
    Wissen Sie, was sie daraufhin zu mir sagte?
    »Bin ich froh, dass ich in der Neuzeit lebe.«
    Ich kam mir vor wie ein Dinosaurier.
    Monk bestand darauf, nach dem Essen abzuwaschen, und ich hatte nichts dagegen einzuwenden. Während er damit beschäftigt war, saß ich am Tisch und entspannte mich bei einem Glas Wein. Dabei kam ich zu dem Schluss, dass es auch seine Vorteile hatte, einen Sauberkeitsfanatiker als Hausgast zu haben. Ich überlegte, was wohl nötig wäre, um ihn auch dazu zu bewegen, sich um die Wäsche zu kümmern. Doch dann musste ich mir vorstellen, wie er versuchte, meine Unterwäsche zu sortieren, ohne sie anzufassen oder auch nur anzusehen, und da wurde mir klar, dass das nicht funktionieren würde. Es wäre jedoch mit Sicherheit lustig gewesen, ihm dabei zuzusehen.
    Das Telefon klingelte, und ich fragte mich, was irgendein anonymer Anrufer aus einem Callcenter in Bangladesch mir heute Abend mal wieder verkaufen wollte. Ich war versucht, Monk das Gespräch annehmen zu lassen und den Anrufer die Hölle durchleben zu lassen, die er mehr als verdient hatte. Doch ich zeigte mich gnädig und nahm selbst den Hörer ab.
    »Hallo«, meldete ich mich.
    »Natalie Teeger? Hier ist Joe Cochran. Ich hoffe, ich störe nicht.«
    Er störte schon, aber auf eine angenehme Weise. Ich griff nach dem Weinglas und nahm rasch einen Schluck, um mein Herz frühzeitig davon abzuhalten, schneller zu schlagen, doch es half nichts.
    »Keineswegs«, schwindelte ich.
    »Ich habe mir überlegt, dass ich Sie gerne zum Abendessen einladen würde«, sagte er.
    »Das wäre nett von Ihnen«, erwiderte ich und gab mir alle Mühe, gelassen zu klingen, obwohl ich am liebsten vor Freude gejubelt hätte.
    »Ist morgen Abend zu früh? Ansonsten dauert es erst wieder eine Weile, bis ich dienstfrei habe.«
    »Morgen passt mir gut.« Mir hätte es sogar in zehn Minuten gut gepasst, aber ich wollte auch nicht zu übereifrig klingen. Wir vereinbarten eine Uhrzeit, dann gab ich ihm meine Adresse.
    Als ich aufgelegt hatte, sah mich Monk lange an, während er die Teller abtrocknete.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Sie haben ein Date mit Feuerwehrmann Joe?«
    »Sieht ganz so aus«, sagte ich und lächelte.
    »Und wer wird auf Julie aufpassen?«
    Viel besorgter war ich eigentlich, wer auf ihn aufpassen würde. Ich musste mich unbedingt mit Julie zusammensetzen und ihr genau sagen, worauf sie zu achten hatte.
    »Ich hatte gehofft, Sie würden das erledigen«, sagte ich und fügte eine Lüge an: »So kurzfristig ist es sehr schwierig, einen Sitter
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