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Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Titel: Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)
Autoren: Lucy Jones
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sprechen nie darüber. Deshalb bin ich überrascht, dass sie dir von ihm erzählt hat. Ich werde das Huguette kurz mitteilen. Lass uns zurückgehen. Es wird bald Abendessen geben.“
    Daniel Wietermann übernimmt wieder die Kontrolle: Problem gelöst. Thema erledigt.
    Dicht an dicht kehren wir zum Landsitz zurück, denn es ist kalt geworden. Diese zufällige Nähe lässt in mir ein plötzliches Verlangen aufsteigen: Wir küssen uns lange unter dem Vordach. Wie bei jedem Mal, wenn unsere Körper aufeinander reagieren, fällt es uns schwer, sie nicht zu befriedigen. Ich schmiege mich an ihn wie eine Katze, er schiebt mich in ein Eck des Salons, um mich zu streicheln.
    Huguette überrascht uns in dem Moment, als Daniel sich daranmacht, mich auszuziehen. In einem steifen Tonfall erklärt sie uns, dass das Essen angerichtet ist. Unter schallendem Gelächter begeben wir uns auf die Terrasse. Wir dinieren zu zweit und betrachten dabei den Sonnenuntergang. Der Anblick ist bezaubernd. Einmal mehr verstehe ich, warum Daniel diesen Ort liebt.
    Als wir den letzten Bissen eines köstlichen Apfelkuchens verzehrt haben, begleitet mich Daniel zum Gästezimmer.
    „Mein Zimmer ist nicht weit weg“, sagt er mir mit einem Lächeln.
    Er legt einen keuschen Kuss auf meine Lippen und wünscht mir eine gute Nacht.
    Ein wahrer Gentleman!
    Ich bin ein bisschen enttäuscht, nicht die Nacht mit ihm zu verbringen, aber letztendlich ist mir die Spontaneität unserer gemeinsamen Momente lieber: Nichts ist vorher vereinbart und dadurch sind sie umso inniger.
    Das Zimmer ist geräumig und mit Bad und Dusche ausgestattet. Es ist spät und ich merke, dass der Tag lang war. Der heiße Wasserstrahl tut mir gut. Wird Daniel zu mir kommen? Leider nein.
    ***
    Bevor ich mich schlafen lege, stelle ich eine schnelle Rechnung an: In Frankreich ist es 22 Uhr, also ist es in New York 16 Uhr. Tom hat bestimmt noch Dienst. Ich wähle die Nummer des Hotels. Ich habe Glück und lande direkt bei meinem guten Freund:
    „Hi Tom! Julia speaking.“
    „Julia! Where are you calling from?“
    „I am calling from France. How are you?“
    „Julia, my life is fantastic! Sarah is so ... But I am working. I can't speak with you now ...“
    „Actually, Tom could you let me know if you see Camille Wietermann again?“
    „Yes, he is at the hotel.“
    „Please, could you leave him a message?“
    „Julia, I am not sure it is a good idea...“
    „Tom, it is a message from Agathe. Daniel's sister. I don't know why, but she could not see her father for years. Her greatest wish is to see him again. Do you understand why I ask you to forward this message?“
    Tom schweigt einen Moment. Als ich schon glaube, die Verbindung sei unterbrochen, antwortet er schließlich.
    „Ok, Julia. Don't worry. I will inform Camille Wietermann.“
    „Thank you very much Tom!“
    „You're welcome. I have to go now. Take care, Julia. Bye!“
    „Take care Tom. Bye!“
    Ich bin froh, dass ich auf meinen Instinkt gehört habe. Auch wenn ich keine Garantie dafür hatte, dass Camille in New York ist, war mir das Schicksal hold. Mehr kann ich vorläufig nicht tun, um Agathe zu helfen.
    Allein auf meinem Bett habe ich Schwierigkeiten einzuschlafen. Bisher habe ich Daniel noch nie angelogen. Warum habe ich ihm nicht gesagt, dass seine Schwester Camille sehen möchte? Sie hat das gute Recht, Daniels Gefühle ihrem Vater gegenüber nicht zu teilen. Trotzdem habe ich auf dem Felsen, als ich ihm davon hätte erzählen können, lieber seinen Bruder erwähnt. Lag das daran, wie sich Daniel verhalten hat, als er mich aus Agathes Zimmer geholt hat? Wahrscheinlich, jetzt, wo ich darüber nachdenke. Sein überfreundliches Lächeln und seine betont heitere Stimme haben mir nicht gefallen. Er hat ziemlich schlecht eine Rolle gespielt, die absolut nicht zu ihm passt. Irgendetwas ist faul in Sterenn Park, davon bin ich nun überzeugt.
    Noch nie hat mir Daniel so sehr vertraut wie jetzt. Dennoch stellen sich mir noch mehr Fragen als bei meiner Ankunft: Ist der Tod des Bruders das, was die Familie unbedingt geheim halten will? Wie ist er gestorben? Das hat mir Daniel nicht erzählt. Hat Camille deswegen Frau und Kinder verlassen? Nein, das macht keinen Sinn, denn Daniel ist ja erst nach dem Tod seines Bruders geboren ... Und Agathes Gesundheitszustand? Was war das für ein Schock, den Daniel erwähnt hat? Mir schwirrt der Kopf.
    Ich muss wieder an Agathe denken. Von einem „zurückgezogenen Leben“, wie Daniel
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