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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck
Autoren: Kim Izzo
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meine Tage damit, über die neuesten Mascara-Erfindungen, Lippenstiftfarben und Anti-Aging-Produkte zu schreiben. Oder genauer, ich bin eine provisorische Beautyredakteurin, mit der Betonung auf »provisorisch«, die ideale Lösung für jede Schwangere, die sich vor der Geburt, den schlaflosen Nächten und dem Windelwechseln noch Sorgen um ihre Karriere macht. Die meisten Frauen, die spät Kinder bekommen, sehen ihre Karriere als Erstgeborenes an, daher bekommen sie Panik, wenn sie die Zügel an eine Fremde abgeben müssen. An dieser Stelle komme ich ins Spiel. Ich bin ein Karriere-Vertragsspieler, und es gefällt mir, weil jeder Vertrag zeitlich absehbar ist, und das bedeutet Freiheit: Ich muss mich keiner Büropolitik unterwerfen, wechsele oft die Umgebung, kann freiberuflich arbeiten und von jetzt auf gleich verreisen. Dass ich weder viel gereist bin noch freiberuflich gearbeitet, geschweige denn die Umgebung oft gewechselt habe, ist nicht wichtig. Ich könnte, wenn ich wollte. Aber nichts davon zählte jetzt, weil mein System der Kurzanstellung sich jetzt änderte. Darlene, für die ich vor drei Schwangerschaftsvertretungen bei StyleView , einem Schwestermagazin von Haute , eingesprungen war, hatte sich entschlossen, Vollzeitmutter zu werden. Die Zeitschrift musste jemanden als Vollzeitkraft einstellen. Und dieser Jemand wäre ich. Früher hatte ich immer das Angebot einer festen Stelle abgelehnt, daher wusste ich, dass das Unternehmen mich wollte. Bloß der Gedanke brachte mich zum Lächeln. Jetzt zahlten sich all die Jahre aus, in denen ich mich rargemacht hatte, ich bekam ein überdurchschnittliches Gehalt, ein eigenes Büro und – davon war ich überzeugt – ein Antrittsgeld. Eine Bargeldspritze, die ich dringend brauchte, weil ich pleite war. Es war nicht meine Schuld. Oder wenigstens nicht ganz. Sagen wir es so: Ich hatte einen Mann falsch eingeschätzt, aber später mehr darüber. Außerdem kommt im Leben jeder Frau, selbst einer so unerschrockenen wie ich, eine Zeit, in der Stabilität so sexy ist wie ein Abenteuer. Dieser Job würde mir das geben, was ich zum Glücklichsein brauchte.
    Im Moment jedoch war ich hungrig. Während ich immer noch die Ultraschallbilder in der Hand hatte, entdeckte ich die Magnolia-Cupcakes auf dem Tisch und wollte mich gerade darauf stürzen, als ich eine Hand auf meinem Arm spürte. Es war Marianne. Sie trug eine Tunika mit Empire-Taille und Leggings, wobei sie in Umstandsmode viel cooler aussah als jede andere.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich den Kinderwagen bekommen habe.« Sie strahlte. »Du musst ihnen was gesagt haben.«
    »Vielleicht«, gab ich zu. Marianne hatte ein Auge auf diesen sehr teuren Kinderwagen aus Deutschland geworfen, der in Amerika noch nicht zu haben war. Aber die Zeitschrift hatte viele europäische Mitarbeiter, also telefonierte ich ein bisschen herum und sammelte die nötige Summe unter den Angestellten ein, Marianne war schließlich der Boss.
    »Bist du sicher, dass du ihn dir leisten kannst?«, fragte sie sanft. Sie riet richtig, ich hatte die am Ende noch fehlende Summe ergänzt. Aber das war vor dem Zwischenfall gewesen, bevor mein Urteilsvermögen mich fehlgeleitet hatte und ich pleitegegangen war.
    »Denk gar nicht erst darüber nach«, sagte ich beruhigend und schaute immer noch auf die Cupcakes, ich wählte einen dunkelroten mit Vanilleguss aus.
    »Hast du was von ihm gehört?«, fragte sie.
    »Kein Wort und keinen Penny«, antwortete ich tapfer.
    Also, das ist passiert: Ich habe drei Jahre lang an der Upper West Side mit einem Typen namens Chris zusammengewohnt. Wir waren zufrieden, manchmal sogar glücklich. Ich hatte nie den dicken Ring, die üppige Hochzeit oder, schlimmer noch, die Ehe gewollt, Zusammenwohnen war für mich das Optimale. Für uns. Ich dachte, dass wir so etwas wie ein Ehepaar waren. Ich glaubte so fest daran, dass ich, als Chris seinen Grafikdesignjob verlor und seinen Lebenstraum, Cutter zu werden, verwirklichen wollte, ihm anbot, die Filmhochschule zu finanzieren. Schließlich waren wir ein Paar, und ich hatte genug angespart. Er war außer sich vor Begeisterung, und wir räumten in der Wohnung Platz für seine hypermoderne Schneideanlage frei.
    Es war perfekt.
    Bis er eine sexy Tussi aus der Nachproduktion traf. Er zog fast sofort aus, schwor, mir die über fünfzehntausend Dollar zurückzuzahlen, die ich ihm geliehen hatte, ganz zu schweigen von den Schulden, die sich auf meinen Kreditkarten angehäuft hatten,
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