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Mount Maroon

Mount Maroon

Titel: Mount Maroon
Autoren: Ethan Bayce
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dem Laufenden. Und es gab keinerlei Hinweise auf etwaige Maßnahmen gegen den Mount Maroon.“
    - „Ah, natürlich. Bleibt die Variante eines terroristisch motivierten Anschlages …“
    Bartlett richtete sich noch einmal auf und sprach ausschließlich in Shanes Richtung.
    - „Auch ein Terrorist hätte hier irgendwie reinkommen müssen. Wir haben alle Sicherheitssysteme gründlich überprüft. Es gibt weder Hinweise auf Störungen oder Fehlfunktionen noch irgendwelche Beschädigungen an Zäunen, Lichtschranken und Bewegungsmeldern. Die Kameras haben auch nichts registriert. Mit anderen Worten, Sir, hier ist in den letzten Wochen nichts eingedrungen, das größer war als eine Maus.“
    - „Mein lieber Mr. Bartlett“, Shane sprach die Worte betont ruhig, „der Mann war im inneren Kreis und er muss da irgendwie hineingekommen sein. Oder irre ich mich etwa? Also finden Sie bitte das Leck.“
    Er machte eine Pause, seine Brauen bewegten sich dabei auf und ab wie Dirigentenstöcke. Dann hatte er augenscheinlich die richtigen Worte gefunden.
    - „Im Übrigen hat Washington Wind von der Sache bekommen. Das Bryce-Modul hat erstmals einen automatischen Report abgesetzt.“
    Bartletts Neugier war geweckt. Überwachungstechnik fiel in seinen Bereich und er interessierte sich für Neuheiten auf diesem Gebiet. Er wandte sich an Dr. Myers.
    - „Das Bryce-Modul?“
    - „Das Bryce-Modul ist die Black Box für unsere quantenmechanischen Experimente. Es hat die Aufgabe Unregelmäßigkeiten im Ablauf des Verfahrens zu registrieren und diese an eine Stelle außerhalb des Labs weiterzumelden … nur für den Fall, dass wir dazu … nicht mehr in der Lage wären. Das Ministerium hat also einen Bericht bekommen, mit dem es wahrscheinlich relativ wenig anfangen konnte. Immerhin wissen wir noch nicht einmal selbst, was genau passiert ist.“
    Robert Shane unterbrach Myers unwirsch, was sich nicht gegen ihn richtete, sondern die Tatsache, dass sich eine Behörde in die inneren Angelegenheiten des Laboratory einmischte.
    - „Jedenfalls werden sie jemanden herschicken, der unangenehme Fragen stellen wird. Wir sollten bis dahin Antworten haben.“
    Unmittelbar nachdem Shane das letzte Wort ausgesprochen hatte, legte er den Rückwärtsgang ein, fuhr ein Stück vom Tisch weg, drehte sich auf der Stelle und stand nun so, dass er zum Fenster hinaus in den Park blicken konnte. Das war im Allgemeinen das Zeichen dafür, dass die Unterredung beendet war.
    Beim Hinausgehen zog Raymond Myers Dr. Jenkins beiseite.
    - „Wir müssen unbedingt herauskriegen, wer der Mann ist. Das mit dem Autounfall halte ich für keine gute Idee, aber wenn ihr keine andere Möglichkeit seht … Wir müssen jedenfalls schnellstens in Erfahrung bringen, wer dahinter steckt.“
    - „Ich habe Marty auf ihn angesetzt, Raymond. Der wird Licht ins Dunkle bringen.“

5. DER GUTE MARTY
     
    Mit flatterndem Kittel hastete Marty Chambers durch die Gänge des St. George Hospital. Wie gewohnt war er spät dran. Und wie gewohnt war es nicht seine Schuld. Wieso glaubte eigentlich jeder auf dieser Station, dass Marty seine Probleme lösen könnte? Kaum zeigte er sich irgendwo, sah er sich in ein Gespräch verwickelt. Selbst die wenigen Neider, die ihm seine bevorzugte Stellung als Protegé von Dr. Jenkins nicht gönnten, machten sich seine Intelligenz und Inspiration nur allzu gern zu Nutze. Marty nahm einen Umweg, um nicht auch noch am Schwesternzimmer vorbei zu müssen. Auch das konnte wertvolle Minuten kosten. Andererseits genoss er es, im Mittelpunkt zu stehen. Er merkte, wie sich die Blicke und Gedanken auf ihn zu bewegten, wenn er den Raum betrat, und an ihm hängen blieben, wenn er ihn verließ. Marty war ein unbeschwerter, freundlicher und hilfsbereiter Mann, der sich auch mit seinen 38 Jahren die jugendliche Frische eines 25-Jährigen bewahrt hatte. Er war charmant, hatte Humor, sah gut aus und darüber hinaus umgab ihn die natürliche Lässigkeit eines Mannes, der immer am rechten Ort war, weil sich alles wie von selbst um ihn herum zu organisieren schien. Jeder erwartete von ihm eine Einschätzung, eine witzige Bemerkung oder zumindest ein Lächeln und in der Regel wurde keiner enttäuscht. Alle bekamen genau das, was sie von Marty erwarteten, ohne dass dieser dadurch berechenbar erschien. Jetzt betrat er das Büro, in dem Peter Saunders auf ihn wartete.
    - „Es tut mir leid, Mr. Saunders. Ich hatte noch etwas Dringendes zu erledigen.“
    Die Tür, die er gerade
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