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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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dürfte. Sie werden dort in einem erlesenen Team zusammen mit den besten Mikrobiologen arbeiten, über die unsere Firma zur Zeit verfügt.« Carson war auf einmal ganz aufgekratzt. Schon der Name Mount Dragon allein war in der Firma so etwas wie eine magische Geheimformel, eine Art wissenschaftliches Shangri-La. Jemand von außerhalb des Bildschirms legte neben Scopes eine Pizzaschachtel auf den Tisch. Er öffnete den Deckel und warf einen Blick hinein. »Aha! Sardellen. Wissen Sie, was Churchill einmal über Sardellen gesagt hat? >Eine Delikatesse, die von englischen Lords und italienischen Huren gleichermaßen geschätzt wird. <«
    Nach einer kurzen Pause fragte Carson: »Dann werde ich also nach New Mexico gehen?«
    »Sie haben's erfaßt, Guy. Das ist doch Ihr Heimatstaat, stimmt's?«
    »Ja, ich bin dort aufgewachsen. In einer Ortschaft namens Cottonwood Tanks.«
    »Ich erinnere mich dunkel daran, den Namen in Ihrer Personalakte gelesen zu haben. Womöglich finden Sie als Einheimischer ja Mount Dragon nicht ganz so schlimm wie viele andere, denen es in der Wüste viel zu heiß und zu einsam ist. Aber Ihnen macht das Leben dort vielleicht sogar Spaß. Wir haben dort zum Beispiel einen Stall mit einigen Pferden. Ich schätze mal, daß Sie als Sohn eines Ranchers ein ziemlich guter Reiter sind.«
    »Sie haben recht, ich kenne mich wirklich ein wenig mit Pferden aus«, sagte Carson. Scopes hatte sich offenbar gründlich über ihn informiert.
    »Allerdings werden Sie dort kaum Zeit zum Reiten haben, denn Sie müssen arbeitsmäßig wirklich ranklotzen, anders kann ich es nicht ausdrücken. Aber Sie werden finanziell voll dafür entschädigt. Ich zahle Ihnen für diese sechs Monate ein ganzes Jahresgehalt und außerdem eine Prämie von fünfzigtausend Dollar bei erfolgreichem Abschluß des Projekts. Darüber hinaus ist Ihnen meine persönliche Dankbarkeit sicher.« Carson konnte es kaum fassen. Die Prämie allein war schon mehr, als er in einem ganzen Jahr verdiente. »Sie wissen vermutlich, daß meine Managementmethoden ein wenig unorthodox sind«, fuhr Scopes fort. »Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein, Guy: Diese Medaille hat nämlich auch eine Kehrseite. Sollten Sie es nicht schaffen, innerhalb dieser sechs Monate das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluß zu bringen, muß ich Sie leider entlassen.« Er grinste und entblößte dabei seine etwas zu großen Schneidezähne. »Aber ich setze mein volles Vertrauen in Sie. Ich würde Ihnen diese Stelle nie anbieten, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, daß Sie ihr auch gewachsen sind.«
    »Ich frage mich natürlich, wieso Sie unter all den vielen Talenten hier in der Firma ausgerechnet mich ausgewählt haben.« Carson konnte nicht anders, er mußte diese Frage stellen. »Nicht ein mal das kann ich Ihnen jetzt beantworten. Aber bei Ihrem Einstellungsgespräch am Mount Dragon wird Ihnen alles klar werden, das verspreche ich Ihnen.«
    »Wann soll ich anfangen?«
    »Noch heute, Guy. Unsere Firma braucht das Produkt, deshalb haben wir keine Zeit zu verlieren. Ich möchte, daß Sie noch vor dem Mittagessen im Flugzeug nach New Mexico sitzen. Ich werde dafür sorgen, daß sich jemand um Ihre Wohnung, Ihr Auto und all die anderen lästigen Kleinigkeiten kümmert. Haben Sie eine Freundin?«
    »Nein«, antwortete Carson.
    »Das vereinfacht die Sache.« Scopes strich sich seine widerspenstige Stirnlocke glatt.
    »Was ist mit Fred Peck, meinem Vorgesetzten? Soll ich dem...«
    »Dazu ist jetzt keine Zeit. Nehmen Sie einfach Ihren Laptop und gehen Sie. Draußen wartet ein Fahrer, der Sie zu Ihrer Wohnung bringen wird, wo Sie ein paar Dinge zusammenpacken können. Ich werde diesem -wie war doch gleich der Name? Peck? - eine Nachricht zukommen lassen, die alles erklärt.«
    »Brent, ich würde Ihnen noch gerne sagen, daß...« Scopes hob die Hand. »Bitte nicht. Dankbarkeitsbezeugungen sind mir zuwider. Am Schluß ist ja doch Undank der Welt Lohn, wie schon das Sprichwort sagt. Sie haben zehn Minuten, um sich mein Angebot zu überlegen, Guy. Aber bitte bleiben Sie hier im Konferenzraum.«
    Bevor der Schirm schwarz wurde, sah Carson noch, wie Scopes mit der Hand in die Pizzaschachtel griff. Als das Licht wieder anging, verwandelte sich das unwirkliche Gefühl, das Carson bei dem Gespräch mit Scopes gehabt hatte, in eine nie gekannte Hochstimmung. Zwar fragte Carson sich nach wie vor, weshalb Brent Scopes unter den rund fünftausend promovierten Wissenschaftlern in Diensten von GeneDyne
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