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Morton Rhu - Leben und Werk

Morton Rhu - Leben und Werk

Titel: Morton Rhu - Leben und Werk
Autoren: Nicola Bardola
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Spitze der Gleichaltrigen mithalten. Mit sechzehn Jahren hörte Morton Rhue komplett auf, Tennis zu spielen, was eine Rebellion gegen seinen Vater war. Er warf den Schläger hin, was nebst langer Haare, Rockmusik und gelegentlich leichter Drogen einer weiteren Form der Ablösung vom Elternhaus gleichkam.
    Allerdings ist Morton Rhue bis heute sehr sportlich geblieben. Mit zweiundzwanzig fing er nämlich wieder an, Tennis zu spielen. Mindestens einmal die Woche trifft er sich heute noch mit den immer drei gleichen Freunden auf dem Tennisplatz.
    Sein derzeitiger Lieblingssport ist allerdings das Surfen. »Als ich mit dem Surfen angefangen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Bis heute nicht. Dieser Sport begeistert mich. In den ersten Jahren las ich Bücher und Zeitschriften und sah mir Videos an – alles rund ums Surfen. Ich entwickelte mich zum Surf-Experten«, erinnert sich Morton Rhue. Und auch hier macht er sich mehr Gedanken als die meisten anderen Sportler. In seinen »Impact Zone«-Romanen thematisierte er die Kommerzialisierung des Sports. Er ließ die Wettkampfsurfer gegen die Genusssurfer antreten, die Techniker und Perfektionisten gegen die gefühlvollen Naturliebhaber – die »Soul Surfer«. Kein Zweifel: Morton Rhue ist ein Seelensurfer.
    Die digitale Revolution
    Morton Rhue ist auf Facebook und Twitter und aktualisiert regelmäßig seinen Blog. Mit Interesse verfolgt er auch die Entwicklungen beim Videokanal Youtube.
    Jugendliche lassen sich im Rahmen des Schulunterrichts oder auch außerhalb immer wieder von seinen Büchern zu kleinen Filmen inspirieren: »Cooler neuer Trailer für die ›Drift-X‹-Reihe. Die Kids, die ihn mit viel Rauch und Musik produziert haben, kommen aus Texas«, schreibt Morton Rhue beispielsweise auf seiner Webseite. Und weiter: »Dieser Trailer ist eine britische Version mit einem anderen Umschlag, aber die Story ist dieselbe.«
    Auf Youtube gibt es auch ein witziges, von Morton Rhue selbst inszeniertes Video, in dem der Autor sich und seine Bücher in zwei Minuten mit einer Technik vorstellt, wie sie Bob Dylan in seinem legendären Video »Subterranean Homesick Blues« berühmt gemacht hat. Auf Pappen hat Morton Rhue Stichworte aufgeschrieben, die das von ihm Erzählte verstärken.
    Morton Rhue nutzt die neuen Medien auch für seine Geschichten: »Das Internet im Roman ist für mich als Erzähler eine Möglichkeit, Informationen einzuflechten, ohne dass der Hauptfigur klar ist, wer sich damit beschäftigt. Früher hätte ein Autor beispielsweise ein Tagebuch verwendet, das dann heimlich von Dritten gelesen wird. Das Interessante am Bloggen ist ja, dass es so leicht eingesehen werden kann«, sagt Rhue.
    Viele seiner Kollegen sehen in den neuen Medien in erster Linie nicht eine Erweiterung erzählerischer Möglichkeiten, sondern eine ganz konkrete Gefahr für die eigenen Texte, für ihr Urheberrecht. Die Entwicklungen bei der Musikindustrie haben schon gezeigt, wohin die mediale Öffnung führen kann. Piraterie im Internet und Download-Tauschbörsen haben die Verkäufe von CD s dramatisch zurückgehen lassen. Viele Musiker, die früher gut vom Absatz ihrer Alben leben konnten, bestreiten heute ihr Einkommen vorwiegend durch Live-Konzerte. Aber wie sieht die Zukunft für Schriftsteller aus?
    Morton Rhue äußert sich hier sehr positiv und fortschrittlich. Das mag teilweise an seinem Zielpublikum liegen, das ihn in jeder Hinsicht jung hält, teilweise aber auch an seiner Mentalität, die sich durch Offenheit und Neugier auszeichnet. »Natürlich mache ich mir Sorgen, dass meine Texte durch die Digitalisierung plötzlich kostenlos erhältlich sein könnten, so wie es mit der Musik passiert ist. Aber im Gegensatz zu Musikern, die notfalls eben die Möglichkeit haben, mehr Konzerte zu geben, würde kaum jemand zu mir kommen, um mich lesen zu hören. Jedenfalls könnte ich damit nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten. Deshalb sehe ich durchaus die Gefahr, dass künftig weniger gute Literatur entsteht, sofern man nicht Wege findet, wie Autoren angemessen bezahlt werden.«
    Dennoch nutzt der Autor bereits die neuen Publikationswege und betont auch deren Vorteile. »Diese schnellen Formate sind für mich fantastisch. Viele vergriffene Bücher können so wieder erscheinen. Backlist wird wieder lieferbar. Zudem lese ich die Texte vorher durch und aktualisiere sie. Fehler werden ausgebügelt und manchmal möchte ich den Büchern sogar den Titel geben, den ich mir ursprünglich
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