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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit
Autoren: C. K. Cambray
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persönlich gegenüber zu treten. Beth würde der Vermittler sein. Als er erschien, sprachen sie über seine Beweggründe. Oh, er war überrascht, wieviel sie wußte! Bevor er dahinter kam, daß Beth den Brief abgefangen und die Morde auf dem Gewissen hatte, betäubte sie ihn, legte die Pistole in seine Hand und drückte mit seinem Finger ab. Schmutzige Arbeit, aber es hatte sich gelohnt. Sein Tod und das gefälschte Geständnis waren ihr Freifahrtschein in die Freiheit, weg von jeglichem Verdacht. Nur die Neuigkeit über Hectors neue Liebe hatte sie gezwungen, ihre Pläne zu ändern. Sie hatte keine Zeit, den »Unfall« so zu arrangieren, daß sie nicht selber Verhaftung und Bestrafung riskierte. Der Hammer war Beths ganze Genugtuung! Sie hatte vor, noch diese Nacht nach Kalifornien zu fliegen.
    Während Beth fröhlich vor sich hin redete, wurde Dawns Herz schwer wie Blei. Wenn sie mit ihrer Rede fertig war, und das konnte nicht mehr lange dauern, würde sie die fiese kleine Betäubungspistole einsetzen und dann... den Hammer.
    Aus dem Gerät kam sie nicht heraus. Die Schnalle war eine mechanische Katastrophe. Wie konnte sie sich retten? Sie hatte gehofft, Karl oder Jeff würden wieder zu sich kommen. Aber sie blieben unbeweglich liegen. Ärger stieg in ihr hoch. Sie schob ihn weg. Was konnte sie tun? Zu ihren Füßen lag die Polizeitrillerpfeife. Ihr erstickter Schrei hatte keine Hilfe gebracht. Die Pfeife würde Daniels mit Sicherheit hören...
    Sie sah Beth an. Die zierliche Frau rannte nervös hin und her, während sie die letzten schrecklichen Einzelheiten ihrer vorsichtig geplanten Rache ausbreitete -ausgedacht und durchgeführt mit der Überzeugungskraft einer Wahnsinnigen. Dawn streckte ihr linkes Bein nach der Pfeife aus. Zu kurz. Sie hatte noch ein bißchen Spielraum im Gurt. Wenn sie sich streckte - nur ein bißchen. Die Pfeife rutschte weg! Sie versuchte es noch einmal. Tränen stiegen ihr in die Augen. Nur nicht weinen. Dazu war keine Zeit. Sie stemmte sich gegen den Gurt. Ihr Bein schmerzte. Sie atmete heftiger. Verfluchter Lumpen. Sie versuchte es noch einmal. Die Pfeife rollte in ihre Richtung! Sie schob sie näher zu sich heran. Als Beth sich umdrehte, stellte sie ihren Fuß darauf, versteckte sie. Beth starrte sie finster an, die Hände hatte sie sich in die Seiten gestemmt. Dawn erstarrte. Beth war so bleich wie die Wand. Zwei rote Flecken brannten auf ihren Wangen. Ihr Gesicht war eine unheilverkündende Monstermaske. Es schien, als hätten sich ihre Gesichtsmuskeln verschoben. Die böse Beth war zurück. »Hat Spaß gemacht, dich kaputt zu machen.« Dawn rang nach Luft, erstickte beinahe am Knebel. »Du hast mein Leben zerstört, ich deines. Mit dem Mord an dir bin ich mit meiner Arbeitfertig. Jetzt!«
    Dawn hob ihre Arme, als könne sie den Tod irgendwie aufhalten. Sie wimmerte. Ihre Situation war hoffnungslos. Die Pfeife zu weit weg, um sie mit ihren Händen erreichen zu können. Beth hob die Betäubungspistole, stellte sich hinter Dawn. Dawn rutschte im Sitz hin und her, versuchte, sich zu drehen, sich vor der tödlichen Berührung zu schützen. »Wenn du eingeschlafen bist, schlage ich mit dem Hammer zuerst in dein Gesicht!« krächzte Beth.
    Dawn schrie in den Knebel, versuchte, die Betäubungspistole zu greifen. Beth hielt sie weiter weg. Sie zerrte Dawns T-Shirt aus den Shorts, hob es hoch, um ihren Rücken freizulegen. Sie stöhnte vor Wut heiser auf, als sie sah, daß Dawn darunter noch den Turndreß vom Aerobictraining trug. »Dann eben in den Nacken. Wespen kennen sich am besten aus.« Dawn spürte das kalte Metall. Sie schlug die Waffe fort, schrie hysterisch in den Knebel. Sie mußte sich fast übergeben.
    »Halt! « Beth schlug mit dem Metallinstrument gegen Dawns Schläfe. Ihr wurde schwarz vor Augen. »Hör jetzt auf!« Sie schlug noch einmal zu. Benommen versuchte Dawn, mit ihren Händen ihren Nacken zu schützen. Beth nahm einen ihrer Finger. »Hände weg! « schrie sie. Dawn wehrte sich. Bevor sie reagieren konnte, bog Beth den Finger nach hinten - brach ihn! Ein rasender Schmerz ließ Dawn aufbrüllen. Sie erstickte beinahe. Ihr wurde übel. »Wenn die böse Beth sagt, Hände weg, dann heißt das Hände weg!« Beth verdrehte den gebrochenen Finger.
    Rotes Licht glühte in Dawns Augenwinkeln. Vorbote einer Ohnmacht.
    »Willst du, daß ich noch einen breche?« schrie Beth.
    Dawn ließ zu, daß sie die kaputte Hand wegschob. Sie fühlte das tödliche Metall auf ihrem Rücken.
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