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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit
Autoren: C. K. Cambray
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weiß nicht. Ich habe nie mit ihnen gearbeitet.« Sie sank auf den Boden, drückte ihr Gesicht auf den Teppich, rollte sich zusammen und schluchzte.
    »Beth. Arme Beth.«
    »Laß mich allein! Bitte. Laß mich einfach nur allein!«
    An der Tür blieb Dawn stehen. »Alles in Ordnung? Ja?«
    »Ich werd’s überleben.«
    Aus Dawn sprudelten die Worte heraus. »Ich will bleiben. Ich könnte dir sagen, was für ein Mann Hector wirklich ist, daß -«
    »Nein! Ich will das jetzt nicht hören.«
    Dawn ging, machte die Tür hinter sich zu. Wir haben es hier, dachte sie, mit einem gebrochenen Herzen zu tun. Sie trocknete sich die ersten Sympathietränen, als sie hörte, wie das Schloß zuschnappte. Im Moment hatte Beth es alleine auszutragen. Dawn lehnte an der Wand, wollte zu sich kommen. Mit dem Ärmel ihres besten Kostüms wischte sie ein paar Tränen weg. Bis jetzt war es
    kein guter Tag für Kostüme gewesen. Sie schloß die Augen, atmete viermal tief. Als sie sie wieder öffnete, stand Karl Clausman vor ihr. Sie erschrak. Er war so plötzlich erschienen! Er trug eine enge Trainingshose und ein Dos-Equis-T-Shirt; groß genug, um ein Kinderzelt daraus zu machen. »Was ist denn mit dem kleinen Hüpfer los?« Er deutete auf die geschlossene Tür.
    »Eine Herzensangelegenheit«, sagte Dawn. »Jemand hat sie total enttäuscht.« Sie blickte den Flur entlang, wünschte, es käme jemand. Zur Hölle mit diesem fast vereinsamten Club. Aus irgendeinem Grund flößte Karl ihr Angst ein. Sie machte sich auf den Weg in Richtung Lobby. Er ging ihr nach.
    »Bist du okay?« fragte er. »Ich meine wegen Peters Selbstmord und so?«
    »Nicht okay, Karl. Schaffe es gerade. Ich komme mir vor wie ein Elefant, der auf Zehenspitzen auf dem Eis spazieren geht. Bin mir nicht sicher, wie lange ich damit durchkomme.«
    »Ich werde dich nach Hause bringen. Jetzt sofort!«
    Sie versuchte zu erkennen, was sich in seinem Gesicht abspielte... Mit Sicherheit keine Bedrohung!
    In seinem Abschiedsbrief hatte Peter zugegeben, im Wald von Maine herumgelungert und den Brief an die Fischerhütte geklemmt zu haben. Der anhängliche Karl hatte nichts damit zu tun. Wenn man sich so lange verfolgt gefühlt hatte wie sie, dann konnte man das nicht einfach so abstellen. »Danke, Karl. Aber ich werde noch ein bißchen hier bleiben. Später werde ich mir noch ein Training gönnen.«
    Oben waren die Gesetzeshüter mit ihrer Arbeit fertig und zogen ab. Detective Morgan war schon vor einer Weile weggegangen. Zu einem anderen Fall. Daniels erkundigte sich nach Peters Verwandten und teilte mit, wo die Leiche aufgebahrt würde, nachdem der Pathologe sie untersucht hätte. Als er fertig war, ging sie einen Schritt auf ihn zu und fragte ihn sanft: »Es ist also wirklich vorbei, Daniels? Mein Kopf sagt ja, aber der Rest von mir ist nicht so sicher.«
    »Es ist vorbei. Ihr Partner ist ausgeflippt, um sich den Club unter den Nagel zu reißen. Was wir noch an Laborzeug haben, ist nur Schaufensterdekoration. Vorbei? Yeah. Es ist alles vorbei.« Er sah sie prüfend an. »Wenn ich Sie wäre, würde ich erst mal Ferien machen. Und zwar sofort.«
    »Das kann ich nicht. Daniels. Ich muß endlich anfangen, SHAPE wieder rentabel zu machen.«
    Daniels strich sich mit einer Hand über sein müdes Gesicht. Dann winkte er Karl herüber. »Kommen Sie mit mir nach draußen. Ich möchte im Auto was mit Ihnen besprechen.« Das kurze Aufflackern in Karls Augen verriet, daß er und die Polizei noch immer auf Kriegsfuß standen. Die lange Vernehmung, die Karl über sich hatte ergehen lassen müssen, dazu seine früheren Vergehen, waren schlimm für ihn gewesen. Sie dachte daran, wie wütend der große Mann gewesen war, als sie den Drohbrief entdeckt hatten. Wut ohne Ventil. Als er wiederkam, fragte ihn Dawn, was Daniels gewollt hatte.
    »Kümmere dich nicht darum«, sagte er. Diesmal verriet seine Stimme ihr nichts. Er schlenderte davon. Das war es wohl, was ihn anging. Wo aber war Jeff?
    An diesem Abend stand sie selbst an der Rezeption, zählte die Gäste so genau wie ein Broadwayproduzent. Sie verglich die Zahlen mit denen der vergangenen Mittwochabende. Etwas steigend.
    Einige Teilnehmer aus den gestrigen Aerobic-Kursen kamen. Sie machten lange, kritische Gesichter, bis Dawn sich bereit fand, die Klasse zu leiten. Broadway, in der Tat: Die Show muß weitergehen! Eine Stunde Kraftanstrengung zu ihren Lieblingskassetten, eine Runde an den Nautilusgeräten und sie würde angenehm müde sein. Genug,
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