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Mord fuer Mord

Mord fuer Mord

Titel: Mord fuer Mord
Autoren: Thomas Gehring
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die Türe und hänge meine Jacke an die Garderobe. Ich schaue mich ein wenig um, doch von Kommissar Karl keine Spur. Tja, da kann man wohl nichts machen.
    Ich setze mich an einen der freien Tische und bestelle noch einen Milchkaffee, als die Bedienung mit meinem Kuchen erscheint. Eindeutig zu viel Kuchen und zu wenig ausgewogenes Essen. denke ich mir, als ich den ersten Bissen gen Mund führe. Doch was macht es schon für einen Unterschied.
    Ich lasse mir ewig Zeit, lese noch eine der bereitgelegten Klatschblätter, sodass ich erst gegen 17:00 Uhr mein Auto wieder erreiche.
    Ich bin etwas verärgert, nun doch umsonst hierher gefahren zu sein und überlege, das Sinnlose mit dem Nützlichen zu verbinden.
    Warum nicht einfach noch mal in diese Klaubmühle fahren und dem Addi auf den Zahn fühlen?
    Gesagt, getan.
    Ich fahre also die Strecke bis Neubrunn und biege dann nach der Ortschaft Richtung Dörflis ab.
    Nach dem Passieren von Wäldern und Wiesen taucht linker Hand schon bald die Mühle auf, auf deren großem Platz ich zum Halten komme.
    Der rote Golf ist inzwischen verschwunden, aber auch sonst befindet sich kein Auto hier.
    Ich klingele an der Haustüre.
    Nach längerer Zeit öffnet mir Kerstin.
    »Ach, die Frau Hauptkommissarin.«
    »Ich… ich war gerade in der Gegend und hätte gern noch mal mit dem Addi gesprochen.«
    »Mit dem Addi?«
    Mein Gott, immer diese Wiederholungsfragen, sie erwartet doch nicht wirklich eine Antwort auf diesen Blödsinn.
    »Ich … es gibt da ein paar Ungereimtheiten und die hätte ich gerne geklärt.«
    Sie schaut mich ganz unschuldig an.
    »Der Addi ist aber gerade nicht zu Hause. Ich weiß auch nicht, wo der hin ist.«
    »Ach so, ja dann, vielleicht können Sie mir ja sagen, warum er verschwiegen hat, dass er der Sohn von einem Adam Karl ist und dass er außerdem noch mit unserem Kommissar Karl verwandt ist?«
    »Das haben Sie ihn doch gar nicht gefragt.«
    Ich muss zugeben, sie hat nicht ganz Unrecht.
    »Nun ja, aber es wäre doch hilfreich, wenn uns die Zeugen auch Dinge mitteilten, die wir nicht direkt abfragen.«
    »So ein Quatsch«, meint Kerstin, »was gibt das für einen Unterschied, ob der Addi und dieser Thomas Karl verwandt sind?«
    »Einen ganz großen. Vor allem im Hinblick auf Motive. Immerhin ermitteln wir nicht nur in einem Mordfall, da wäre es sicher nicht verkehrt, alles Wissen mit den Behörden zu teilen.«
    »Ich werde es ihm ausrichten.«
    »Haben Sie eigentlich Addis Vater noch gekannt?«
    »Nein, habe ich nicht. Der ist ja auch schon seit einigen Jahren tot. Der ist umgebracht worden, nicht wahr?«
    »Er hat sich erhängt.«
    »Da erzählt der Addi aber was anderes.«
    »So was erzählt er denn?«
    Kerstin schaut mich unverwandt an, so als habe sie etwas Falsches gesagt.
    »Nichts… nichts Genaues, am besten Sie fragen ihn selber.«
    »Was haben Sie denn auf einmal?«
    »Ich… ich kann Ihnen da wirklich nicht weiterhelfen«, sagt sie noch und knallt mir dabei die Tür vor der Nase zu.
    Da habe ich wohl in ein Wespennest gestochen.
    Ich beschließe die Heimreise anzutreten und Addi und Kerstin spätestens für Dienstag ins Präsidium zu bestellen.
    Als gerade die Ausfahrt Knetzgau erscheint, piept mein Handy, jemand hat mir anscheinend eine Nachricht geschickt.
    Kommissar Karl schießt es mir durch den Kopf.
    Ich fahre ab und halte an dem dortigen Autohof, krame mein Handy aus der Tasche und klicke die Nachricht an.
    Sie ist tatsächlich von Besagtem.
    »Doro, komm bitte schnell zum alten Edeka Markt in Eltmann hinter dem Schwimmbad. Gefahr im Verzug.«

35.
    Kaspar Dinkel liegt in seinem Krankenbett, welches sich noch immer im Leopoldina in Schweinfurt befindet. Auf seinem Schoß hat er ein Laptop, auf dessen Bildschirm er permanent starrt.
    In der linken Hand hält er sein Handy.
    »Sie ist anscheinend wieder auf dem Rückweg«, spricht er in den Apparat hinein.
    Der am anderen Ende ist erleichtert.
    »Dann können wir die ganze Aktion abblasen?«, meint Wittig.
    »Scheint so. Aber warten wir es erst einmal ab.«
    »Ich verstehe ja schon Ihre Sorgen, Herr Dinkel, aber ich habe nun schon einen Dienst hinter mir. Es wäre mir also lieber, wenn sich das alles beruhigen würde.«
    »Glauben Sie mir nicht?«
    »Doch … natürlich, schon. Soll ich nun losfahren oder nicht?«
    »Warten Sie… Halt stopp, was machen Sie denn da. Sie können doch nicht einfach…«
    Ein kleiner Tumult am anderen Ende der Leitung, etwas fiel zu Boden, dann war die Leitung
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