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Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte

Titel: Montgomery & Stapleton 04 - Der Experte
Autoren: Robin Cook
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Research Institute of Infectious Disease stand, also ein Institut der Armee, das Infektionskrankheiten erforschte; doch sie hatte keine Ahnung, was die anderen beiden Abkürzungen zu bedeuten hatten.
    »Würden Sie uns bitte mal durchlassen!« brüllte Agent Williams in den Wagen. Er bedeutete Jack und Laurie, ihm durch die Menschenschar hindurch zu folgen. An einer Innentür angelangt, klopfte er an, lugte kurz hinein und bat die beiden dann einzutreten.
    Als Agent Williams die Tür hinter ihnen schloß, herrschte relative Stille. Sie befanden sich in einem zweieinhalb mal vier Meter großen Büro, in dem drei weitere Männer anwesend waren. Die Mitarbeiter des Krisenstabs hatten Dutzende von provisorischen Telefonleitungen gelegt. Die rechte Seite des Raums wurde von einem großen Schreibtisch ausgefüllt, auf dem etliche Telefone standen. Im Gegensatz zu dem Chaos im Vorraum und dem Tumult draußen auf den Straßen wirkten die drei auf Stühlen sitzenden Männer ausgesprochen ruhig. Jack erkannte nur einen: Stan Thornton, den Leiter des städtischen Amts für die Durchführung von Notstandsmaßnahmen.
    »Setzen Sie sich«, forderte Thornton sie auf und deutete auf zwei freie Stühle. Jack und Laurie folgten der Aufforderung. Obwohl Thornton saß, war seine Größe nicht zu übersehen. Er trug ein legeres Tweedjackett und wirkte mit seinem zerzausten Haar, der etwas zerknitterten Kleidung und seinem intellektuellen Gesichtsausdruck eher wie ein College-Professor als wie ein hochrangiger Beamter.
    Er machte Jack und Laurie mit den anderen beiden Herren im Raum bekannt: Robert Sorenson, der aufsichtführende Special Agent des FBI, und Kenneth Alden, ein Beamter der FEMA, der bundesstaatlichen Behörde für die Bewältigung von Krisen.
    »Möchten Sie Kaffee?« fragte Thornton. »Nach dem, was Sie durchgemacht haben, können Sie bestimmt ein warmes Täßchen gebrauchen.«
    Jack und Laurie lehnten dankend ab und wunderten sich, daß ihnen inmitten des herrschenden Chaos so beiläufig Getränke angeboten wurden.
    »Könnten Sie uns vielleicht ins Bild setzen, wie die Situation im Augenblick aussieht?« bat Jack.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Thornton. »Sie haben bei diesem Zwischenfall eine so wichtige Rolle gespielt, daß Sie absolut berechtigt sind zu erfahren, was los ist. Wie Sie ja auf Ihrem Weg hierher sicher gesehen haben, ist es uns nicht gerade gelungen, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Die Panik, die im Nu ausbrach, hat uns schier überwältigt – was uns ohne jeden Zweifel bewiesen hat, daß ein wirkliches Unglück gänzlich andere Reaktionen hervorruft als eine Übung. Wir waren nicht imstande, die Leute in dem Gebäude zu halten. Und da aus den Entlüftungsschächten des Gebäudes alles nach draußen geblasen wurde, ist die gesamte Gegend Manhattans westlich von hier mit dem Pulver übersät.«
    Thornton hielt inne. Jack und Laurie musterten die Gesichter der vor ihnen sitzenden Männer. Was der Leiter des Amts für die Durchführung von Notstandsmaßnahmen ihnen gerade mitgeteilt hatte, war absolut furchtbar – doch die drei machten einen seltsam gefaßten Eindruck.
    »Aber dann hat es eine Entwicklung gegeben, die uns Anlaß zu großer Hoffnung gegeben hat«, fuhr Thornton fort. »Haben Sie eine Idee, was ich damit meinen könnte?«
    Jack und Laurie sahen sich irritiert an und schüttelten die Köpfe.
    »Zuerst dachten wir, es sei zu schön, um wahr zu sein«, berichtete Thornton weiter. »Unsere HMGs beziehungsweise Handmeßgeräte haben in Manhattan nämlich nicht angeschlagen. Ganz im Gegensatz zu Brighton Beach, wo Sie eingesperrt waren. Man muß dazu sagen, daß man mit dieser Art von Handmeßgeräten nur auf die vier am ehesten vermuteten Biowaffen testen kann. Um wirklich sicher zu sein, mußten wir deshalb warten, bis besseres technisches Equipment zur Bestätigung der Diagnose herbeigeschafft war. Vor ein paar Minuten haben wir die endgültige Bestätigung erhalten. Bei dem Pulver handelt es sich nicht um Anthrax. Es handelt sich um gar keinen biologischen Kampfstoff. Was hier herumfliegt, ist nichts weiter als sehr fein gemahlenes Mehl, Kuchenmehl, um genau zu sein. Die leichte Färbung hat es durch die Beimischung von Zimt erhalten.«
    Jack und Laurie staunten mit offenen Mündern.
    »Wir gehen allerdings nicht davon aus, daß es sich lediglich um einen sorgfältig ausgeklügelten Streich handelt. Schließlich ist der Pestizid-Verstäuber in der Garage in Brighton Beach bis zum Rand
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