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Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu

Titel: Monkeewrench 05 - Sieh mir beim Sterben zu
Autoren: P.J. Tracy
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Bauchtänzerinnen zuzusehen.
    «Detectives.»
    Magozzi zuckte zusammen, als er die Stimme hörte und die Hand auf seiner Schulter spürte, und wirbelte herum. Hinter ihm stand Special Agent John Smith, der Mann, der Grace so verdammt nahe gewesen war.
    «Ich möchte Ihnen sagen, dass es für mich ein Privileg und eine große Ehre war, echte Gesetzeshüter bei der Arbeit beobachten zu dürfen, und ich möchte Ihnen beiden dafür danken, dass Sie mir die Gelegenheit dazu gegeben haben. Und Sie, Detective Magozzi, sind ein äußerst glücklicher Mann. Sie haben die Zuneigung einer höchst ungewöhnlichen Frau, was allein bereits mehr ist, als mancher im Leben erreicht.»
    Magozzi kam sich vor wie eine Comicfigur, weil ihm der Mund einfach offenstehen blieb. Er konnte nur stumm nicken, wie einer dieser albernen Plastikvögel, die manchmal auf dem Glasrand eines gemeingefährlichen tropischen Cocktails sitzen. Glücklicherweise kam im selben Moment der Barkeeper zurück und brachte eine Servierplatte mit riesigen Frikadellen und eine ganze Sauciere mit dem weißlichen, grün gesprenkelten Zeug. Gino stürzte sich darauf, ohne auch nur einmal Luft zu holen.
    «Also, Jungs, ich hab zwar keine Ahnung, was das ist, aber schlecht ist es nicht. Barmann, Sie sind mein Held. Bringen Sie uns drei große Gläser von irgendeinem Alkohol, der zu dem Zeug hier passt.»
    Der Barmann, der Ginos Revolver anscheinend noch vor Augen hatte, verbeugte sich fast. «Das sind Lamm-Kebabs, Sir, mit Gurken-Raita. Üblicherweise trinkt man Ouzo dazu.»
    «Na, wie auch immer, ist jedenfalls verdammt lecker. Dann bringen Sie uns mal was von diesem Ou-Zeugs.»
    Als Magozzis Handy in seiner Hosentasche vibrierte, hielt er gerade ein schmales Glas mit dem «Ou-Zeugs» in der Hand. Er zog das Telefon heraus, las stirnrunzelnd, was auf dem Display stand, und hielt es dann ans Ohr, ohne sich zu melden.
    Wenn man als Polizist auf seinem Privathandy von einer unbekannten Rufnummer angerufen wurde, sagte man besser gar nichts, solange man nicht wusste, wer am anderen Ende war. Vor fünf Jahren hatte ein Deputy in Alexandria genau diesen fatalen Fehler gemacht, als er auf der Suche nach Minderjährigen beim Alkoholgenuss seine übliche Runde durch die örtlichen Kneipen drehte. Er hatte sich am Telefon mit seinem Namen gemeldet, worauf ihm ein Exhäftling, der nachtragend und betrunken genug war und den Namen des Bullen, der ihn nach Stillwater gebracht hatte, nie vergessen konnte, in den Rücken schoss. Der besoffene Schütze hatte zwanzig Jahre dafür bekommen und der Deputy ein Begräbnis mit Dudelsackmusik.
    «Guten Abend, Detective Magozzi. Hier spricht Richter James Bukowski.»
    Magozzis Laune verschlechterte sich sofort. Der Mann wurde immer aufdringlicher, er nutzte ihn aus. «Woher haben Sie diese Nummer, Richter Bukowski?»
    Er hörte den Richter noch seufzen, dann drängte sich ein Bauch nebst dazugehöriger Tänzerin an die Theke, um John Smith mit Glöckchen und Metallkastagnetten zu umschmeicheln. Magozzi entfernte sich ein paar Schritte.
    «Wie ich an Ihre Privatnummer gekommen bin, Detective, tut nichts zur Sache. Nehmen wir doch für einen Augenblick an, ich sei ein Mann mit einem wichtigen Anliegen, und Sie hörten mir aufmerksam zu. Uns bleibt nicht viel Zeit.»
    «Ich höre.»
    «Würden Sie mir freundlicherweise verraten, wo Sie sich ungefähr aufhalten?»
    «St. Paul, Innenstadt.»
    «Vielen Dank. Unglücklicherweise ist das ein wenig weiter, als ich gehofft hatte, also muss ich mich wirklich kurz fassen.»
    «Das ist Musik in meinen Ohren, Herr Richter.»
    «Davon bin ich überzeugt. Wissen Sie, wo sich der Golfplatz des Woodland Hills Country Club befindet?»
    «In der Nähe von Minnehaha, nicht?»
    «Ganz genau. Ich werde dort in Kürze am achtzehnten Grün den Mann treffen, der Alan Sommers umgebracht hat – die Braut aus dem Fluss, wie Sie ihn zu nennen belieben.»
    Magozzi verdrehte die Augen und bereitete sich schon darauf vor, das Handy wieder zuzuklappen. «Na fein. Richten Sie ihm aus, er soll mich morgen früh anrufen, ja?»
    «Laut der falschen Rolex, die er trug, starb Alan Sommers um 23 Uhr 17. Das Uhrwerk wurde durch das Wasser beschädigt.»
    Magozzi umklammerte das Handy etwas fester, weil er spürte, wie seine Hand feucht und rutschig wurde. Davon wusste kein Mensch, nur er, Gino und Anant. Sie hatten die Uhr als Beweismittel zurückgehalten. «Großer Gott», murmelte er.
    «Na, bestens. Jetzt habe ich wenigstens Ihre
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