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Mondschein, Kuesse Und Amore

Mondschein, Kuesse Und Amore

Titel: Mondschein, Kuesse Und Amore
Autoren: Kate Hardy
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Ich konnte es mir nicht leisten, meinen Freundinnen Geburtstagsgeschenke zu kaufen, aber ich konnte ihnen eine Geburtstagstorte backen. Meine Mutter war eine tolle Köchin, und sie hat mir viel beigebracht. Und ich habe als Schülerin samstagmorgens in einer Bäckerei gejobbt.“
    Das klang, als hätte sie es in ihrer Jugend nicht leicht gehabt. Doch er hatte das Gefühl, dass sie etwas besaß, das man mit Geld nicht kaufen konnte. Das Leuchten in ihren Augen, wenn sie von ihrer Mutter sprach, verriet ihm, dass Ella zumindest bedingungslos geliebt worden war. Etwas, das er selbst nie erfahren hatte. Alle wollten immer nur etwas von ihm. Seine Mutter wollte durch ihn seinen Vater unter Druck setzen. Sein Vater wollte durch ihn an den Treuhandfonds herankommen, der ihm sein Luxusleben ermöglichte. Seine Großeltern wollten einen Nachfolger für die Firma.
    Wie mochte es sein, um seiner selbst willen geliebt zu werden?
    Er verdrängte den Gedanken. „Was hält deine Mutter von deiner Geschäftsidee?“
    Ellas Augen glänzten verdächtig, und sie blinzelte. „Ich glaube, es hätte ihr gefallen, wie ich es mache. Dass ich meinen Traum verwirkliche, aber auch noch einen Plan B habe, falls es nicht funktioniert.“ Sie schluckte schwer. „Rom hätte Mum gefallen. Ich wünschte nur, ich hätte schon vor einem Jahr im Lotto gewonnen.“
    „Deine Mutter … Ist sie gestorben?“, fragte er vorsichtig.
    „Vor einem Jahr ungefähr. Sie hatte Brustkrebs. Sonst hätte ich sie mit nach Rom genommen und verwöhnt – so wie sie es verdient hatte.“
    Ihren Vater erwähnte Ella mit keinem Wort. Doch Rico wagte nicht nachzufragen, weil er fürchtete, das Gespräch könnte auf seinen eigenen Vater kommen.
    Er konnte nachvollziehen, dass Ella ihre Mutter furchtbar vermisste: eine Frau, die sie aus tiefstem Herzen geliebt hatte, und die jedes Quäntchen dieser Liebe erwidert hatte. „Ach, bellezza .“ Er nahm sie in den Arm und hielt sie fest. „Es tut mir leid, dass du Rom nicht mit deiner Mum teilen kannst. Aber ich freue mich trotzdem, dass ich Rom mit dir teilen darf.“
    „Ja.“ Sie holte tief Luft. „Verzeih. Ich will versuchen, nicht so rührselig zu sein, wenn ich an Mum denke. Sie selbst war so ein positiver Mensch. Egal, was das Schicksal ihr zugemutet hat, sie nahm es mit Humor.“ Ganz anders als meine Mutter, dachte Rico. Egal, wie gut das Schicksal es mit ihr meinte, sie fand immer einen Grund, sich zu beklagen. Er strich Ella übers Haar. „Ich wette, deine Freundinnen haben sich über deine Torten gefreut.“ Er jedenfalls wäre über so ein persönliches Geschenk gerührt gewesen, in das jemand statt eines Haufen Geldes viel Zeit und Mühe investiert hatte.
    „Kann man so sagen.“ Sie lächelte. „Die Freundin, die die Internetseite für mich entworfen hat, lässt sich in Cupcakes bezahlen. Und ich backe ihr einen Weihnachtskuchen, an dem nicht einmal ihre Schwiegermutter etwas auszusetzen haben wird.“
    „Ja, die Familie hat immer etwas zu mäkeln.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch. „Das klingt, als würdest du aus Erfahrung sprechen.
    „Nicht jeder hat eine wunderbare Familie.“
    „Stehst du deiner Familie nicht nah?“
    Das war die Untertreibung des Jahrhunderts. „Nein.“ Und er wollte nicht darüber reden. „Aber das ist okay. Ich liebe meinen Job.“
    „Und was ist dein großer Traum? Den ultimativen Reiseführer zu schreiben?“
    „Nicht ganz.“ Eigentlich hatte er keinen Traum. Im letzten Jahr war er ganz auf die Expansion seiner Hotelkette konzentriert gewesen. Erst London, dann Paris.
    „Okay. Dann vielleicht etwas Verrücktes? Vielleicht ein Rockstar werden?“, schlug sie vor. „Oder den besten italienischen Sportwagen der Welt zu konstruieren?“
    Er lachte. „Nein, ich bin ganz zufrieden mit dem, was ich habe.“ Obwohl er noch im selben Moment wusste, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Es fehlte etwas in seinem Leben. Auch wenn er nicht wusste, was. Der Gedanke daran behagte ihm nicht. Er mochte seinen Job. Er leitete das Familienunternehmen. Er war sein eigener Herr. Was sollte ihm fehlen? Zeit, das Thema zu wechseln, dachte er. „Hey. Wir haben so getrödelt, dass wir Rom bei Sonnenuntergang zu sehen bekommen. Hol deine Kamera raus.“
    Ella war begeistert, danach ging Rico mit ihr zum Trevi-Brunnen, damit sie ihn bei Nacht erleuchtet sehen konnte, und machte noch mehr Fotos für sie.
    „Rom ist einfach ein Traum“, seufzte sie glücklich. „Du hast es so gut,
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