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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich
Autoren: Kim Schneyder
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Lissy gleich wieder ernst.
    »Molly, ich habe echt Angst, dass das Haus bald verkauft wird. Wer weiß, wo ich dann hinziehen muss. Eine teure Miete kann ich mir bei meinem Gehalt jedenfalls nicht leisten.«
    »Ach was, Tessas Vater hat doch noch eine Menge anderer Immobilien, da werden wir sicher irgendwo unterkommen. Außerdem …« Ein freudiges Kribbeln durchläuft mich. »… werde ich wahrscheinlich schon bald genug verdienen, dass wir uns so ein Haus auch selber leisten können«, verkünde ich zuversichtlich.
    Lissy sieht mich einen Moment lang aus großen Augen an. »Und dann würdest du wieder mit mir zusammenwohnen wollen?«
    Ich nicke überzeugt.
    »Ach, Molly, du bist so eine gute Freundin.« Sie umarmt mich spontan, und mir wird ganz warm ums Herz.
    Dann rückt sie verlegen wieder von mir ab und streicht sich einen imaginären Fussel von der Hose. »Molly, eines kapier ich nicht. Wieso ziehst du eigentlich nicht bei Frederic ein? Der hat doch genügend Platz in seinem Penthouse, und ihr liebt euch doch, nicht wahr?«
    »Ja, sicher …«
    Eigentlich hat sie recht. Frederics Penthouse ist wirklich super, echt riesig und … na, ein Penthouse eben. Andererseits sind wir uns in Sachen Einrichtung nicht ganz einig.
    Frederic ist nämlich extrem stilbewusst. Bei ihm muss alles zusammenpassen, seine Kleidung, sein Auto, seine Wohnung, einfach alles. Das würde mich nicht weiter stören, wäre seine Lieblingsfarbe nicht ausgerechnet Schwarz. Dementsprechend sind auch die spärlichen Möbel (Frederic nennt das minimalistischen Neoklassizismus) und die Fußböden in seiner Wohnung schwarz. Das ist ziemlich cool, aber irgendwie auch gruselig. Um es mal bildlich auszudrücken: Der kuscheligste Platz in Frederics Wohnung ist die Ladestation seines Handys.
    Aber dass wir uns lieben und so, das stimmt natürlich. Ich meine, einen Mann wie Frederic muss man einfach lieben. Er sieht ohne Übertreibung aus wie eines dieser Models auf den Unterwäscheplakaten, und er duscht mindestens dreimal täglich mit der kompletten Pflegeserie von Kouros. Das ist wirklich … atemberaubend.
    Und der Sex erst. Ich will nicht zu viel verraten, aber sagt Ihnen der Begriff Tausendjährige Lotusblüte etwas? Die haben wir nämlich bald erreicht. Na bitte, wenn das nicht toll ist …
    »Eben. Wieso zieht ihr dann nicht zusammen?«, unterbricht Lissy meine Gedanken.
    »Na ja, weil … wenn man zusammenzieht, dann ist das ja so was wie …« Ich mache eine raumgreifende Geste. »… ein ewiges Bündnis, und ich finde, da sollte man nichts überstürzen.«
    Lissy guckt mich an, als wäre ich total verblödet. »Aber was könnte es denn Besseres geben als ein ewiges Bündnis mit dem Mann, den man liebt?«
    »Ja, stimmt schon, das wäre natürlich das … Allerbeste«, bestätige ich schnell. »Trotzdem will ich noch ein bisschen warten … auf den richtigen Zeitpunkt, verstehst du?«
    »Hm.« Sie mustert mich nachdenklich. »Um ehrlich zu sein, nein. Ich an deiner Stelle hätte Angst, dass mir eine andere Frederic wegschnappt. So ein Traumtyp läuft einem schließlich nicht jeden Tag über den Weg.«
    »Ich weiß.«
    Weiß ich wirklich. Frederic ist ein Traummann. Das sagt nicht nur Lissy, das sagen auch alle anderen. Und ich meine, alle können sich doch nicht irren, oder?
    »Übrigens …«, Lissy beginnt verlegen an Rudi Rattes Brillengestell herumzunesteln. »Wie weit seid ihr denn schon?«
    »Mit was?«, frage ich beiläufig zurück, obwohl ich ganz genau weiß, was sie meint.
    Neulich hatte ich eine Kleinigkeit zu viel intus (insgeheim glaube ich, dass Lissy und Tessa mich absichtlich abgefüllt haben, damit ich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudere), und da konnte ich dann irgendwie meine Klappe nicht halten.
    »Mit dem Buch.«
    »Was für ein Buch?«, stelle ich mich blöd.
    »Na, dieses indische …«, druckst sie herum.
    »Keine Ahnung, was du meinst«, behaupte ich.
    »Das Kamasutra«, würgt sie endlich hervor.
    »Ach, das Buch meinst du.« Ich betrachte konzentriert meine Fingernägel. »Ich weiß gar nicht so genau … schätze aber, dass wir es bald durchhaben.«
    Vor einigen Wochen hatte Frederic die Idee, unser Liebesleben zu perfektionieren. Nicht, dass es vorher schlecht gewesen wäre, aber irgendetwas fehlte anscheinend. Was lag also näher, als das berühmteste Werk in Sachen Liebeskunst heranzuziehen? Frederic hat sich das Ding gleich aus dem Internet heruntergeladen, und jetzt kommt er jeden Tag mit neuen
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