Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderisches Paradies

Mörderisches Paradies

Titel: Mörderisches Paradies
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
sexy. Mit schier endlosen Beinen.
    Fraglos eine ungeheuer attraktive Frau.
    Und ein bisschen verrückt.
    Nein. Verängstigt.
    Seinetwegen?
    Keith war zum ersten Mal auf Calliope Key. Aber er hatte seine Rolle doch nicht schlecht gespielt. Warum war er ihr dann so verdächtig vorgekommen?
    Wenn sie sich auf so einer Insel fürchtete, wäre sie wohl kaum mit den Mädchen hergekommen. Also …?
    Sie mussten etwas entdeckt haben.
    Er sah sich auf der Lichtung um. Auf den ersten Blick erkannte er nichts, was jemanden verstören konnte. Aber was auch immer sie gefunden hatten, es musste genau dort sein, wo sie gestanden hatten.
    Für einen Moment zog sich etwas in ihm zusammen und brannte. Wut erfüllte ihn – diese wogende Wut, weil die Welt so ungerecht war und er daran rein gar nichts ändern konnte.
    Genau deshalb war er hier, auch wenn er das lieber für sich behielt. Immer das Ziel im Auge behalten, so lautete die Dauerlosung. Und sein Auftrag war eindeutig. Zu finden, was sie suchten, und dabei diskret vorzugehen. Dann würde sich der Rest ganz von selbst ergeben. Das hoffte er jedenfalls. Er war sich nicht sicher, dass irgendjemand sonst daran glaubte, und er hätte auch für nichts in der Welt gesagt, was er selbst glaubte.
    Jemand rief seinen Namen. Lee.
    Keith atmete einmal tief durch, um seine Gefühle in den Griff zu bekommen.
    “Ich bin hier drüben”, rief er zurück.
    Kurz darauf tauchten Lee Gomez und Matt Albright auf der Lichtung auf. “Was ist denn los?”, fragte Lee. Als halber Ecuadorianer und halber Nordamerikaner hatte er strahlend blaue Augen, tiefdunkles Haar und dazu eine Haut, die die Sonne geradezu einzufangen schien.
    “Nichts, eigentlich. Ich habe eine Frau und zwei Mädchen getroffen – sie sind mit dem Bruder der Frau hier und vielleicht noch mit anderen. Wollen über Nacht auf der Insel campen”, erklärte Keith.
    Fluchend schüttelte Matt den Kopf. Er war der Choleriker der Truppe und regte sich schnell auf, um sich dann noch schneller dafür zu entschuldigen. “Es gibt noch mehr Gäste. Zwei recht große Boote, die nicht weit von uns vor Anker gegangen sind. Ich habe ein Schlauchboot herkommen sehen mit ein paar Leuten drin.”
    “Na, was soll man machen”, meinte Keith. “Hier kommen schon Boote vorbei seit … na, wahrscheinlich seit Menschengedenken.”
    “Ja, schon, verdammt, aber sie kämen besser nicht jetzt”, murrte Matt.
    “Kommt, wir wussten doch, dass wir in aller Öffentlichkeit arbeiten müssen – egal, wer auftaucht oder was auch passiert. Hier sind nun mal Leute, also lasst uns einfach das Beste draus machen”, sagte Keith. “Und schließlich ist das doch keine so große Überraschung. Wir haben Wochenende, und diese Insel ist ideal für Segler, die mal ein Stückchen rausfahren wollen.”
    “Vielleicht sollten wir uns als Pygmäen verkleiden und sie einfach alle von der Insel verjagen, wie wäre das?”, schlug Lee trocken vor.
    “Pygmäen?”, fragte Matt.
    “Irgendwelche Eingeborenen, Kannibalen oder so?”, spann Lee seinen Spaß weiter.
    Keith lachte. “Ja, genau, damit wir uns so richtig verdächtig machen. Und außerdem – solange sie sich auf der Insel vergnügen, sind sie nicht auf ihren Booten und spionieren bei den Riffs herum. Es ist Wochenende. Lasst uns einfach Touristen spielen. Leute kennenlernen. Wir könnten herausfinden, was sie wissen – und was sie denken.” Und wovor sie Angst haben, dachte er, behielt den Gedanken, dass jemand auf dieser Insel sie für verdächtig halten könnte, aber für sich.
    Lee zuckte mit den Schultern. “In Ordnung.”
    “Dann holen wir ein paar Sachen und das Zelt und machen es uns gemütlich wie alle anderen auch”, schlug Matt vor. Plötzlich lachte er. “Ist doch gar nicht so schlecht. Auf dem Boot war eine Frau, und die sah wirklich erstklassig aus. Zumindest aus der Entfernung.”
    Eine von den Leuten auf dem Boot, dachte Keith. Du hättest mal diese Frau auf der Lichtung sehen sollen. Und die stand direkt vor mir. Gerade mal eine Armlänge entfernt.
    “Die kann so scharf sein, wie sie will, heute Abend dürfen wir den Leuten hier nicht zu nahe kommen”, warnte Lee.
    “Ach komm, ich spiele einfach nur den netten Kerl, der sich ein bisschen amüsieren will, so ein treudoofer Segeltyp”, versprach Matt.
    “Den kannst du später spielen. Ich werde den ganzen Kram nicht allein vom Boot laden”, brummte Lee. “Wenn wir hier auf Pfadfinder machen und die Camper mimen, könnt ihr auch ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher