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Mörderischer Blues

Mörderischer Blues

Titel: Mörderischer Blues
Autoren: Carter Brown
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hier?«
begann sie die Unterhaltung.
    »Ich habe vergessen, Ihnen von
der Party zu erzählen, die heute abend stattfindet.
Sie sind natürlich eingeladen«, sagte ich ihr und erzählte ihr etwas über die
spanische Galleone , aber sie schien nicht sonderlich
beeindruckt davon zu sein.
    »April, Honey«, sagte ich
ernsthaft. »Sie müssen kommen. Ich brauche Ihre Hilfe. Diesmal fangen wir
bestimmt den Mörder.«
    »Sie sind ein Wüstling, Danny
Boyd, ein richtiggehender Wüstling«, erwiderte sie mit dünner Stimme. »Nachdem
was mir gestern abend passiert ist mit diesem Bailey,
haben Sie doch tatsächlich den Nerv, heute morgen hierherzukommen und mir ein
neues, halbseidenes Angebot...«
    »Diesmal wird es Ernst«,
unterbrach ich sie. »Alles, was Sie zu tun haben, ist, eine Perücke und einen
Bikini zu tragen.«
    »Das klingt ja verlockend!« Sie
schloß für einen Moment die Augen, während ein Schauer über ihren Körper lief.
»Wenn ich daran denke, welche Wirkung schon das schwarze Samtkleid auf Bailey
hatte, dann bin ich geradezu fasziniert von der Aussicht, heute
abend im Bikini auftreten zu dürfen. Doch was tun Sie? Vielleicht
Eintrittskarten verkaufen oder sonstwas ?«
    »Okay, schon gut«, sagte ich
müde. »Vergessen Sie es. Entschuldigen Sie, daß ich überhaupt gefragt habe.
Wenn Sie es nicht tun wollen, dann werde ich eben ein anderes Mädchen nehmen,
das ist alles.«
    Ich kam bis zur Tür und war
gerade dabei, sie zu öffnen, als sie rief: »Was für ein anderes Mädchen?«
    »Gloria natürlich«, erwiderte
ich unschuldig. »Sie sagte mir vor ein paar Minuten in meiner Kabine, sie würde
alles für mich tun, wirklich alles, was ich von ihr wünsche. Und sie sagte, sie
wäre ein Girl, das ihre Versprechen hält, sagte sie.«
    »Was immer Sie auch vorhaben,
Gloria wird die Szene schmeißen, das ist sicher«, erwiderte April überzeugt.
»Wenn Sie wirklich glauben, daß Sie diesmal auf der richtigen Spur sind, Danny,
dann überlege ich es mir eben und helfe Ihnen. Ich meine, ich möchte nicht im
Wege stehen, wenn es gilt, daß die Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen soll,
verstehen Sie?«
    »Schön«, sagte ich glücklich.
»Die Einzelheiten sage ich Ihnen später, Honey. Zuerst muß ich Valdez etwas von
der Party erzählen, die er heute abend gibt und zu
der er eingeladen ist. Es wird wirklich eine große Überraschung für ihn
werden!«
     
     
     

11
     
    Nachts hatte Bahia Mar etwas
Unwirkliches an sich. Es wirkte so, als hätte jemand einen gigantischen
Samtvorhang, bestickt mit goldenen Sternen und einem Halbmond aus Glanzpapier
darauf, über die Bucht geworfen; aber die Leute, die es hierher zog, die also
schienen das zu mögen.
    Ich hörte ein schwaches
Geräusch in meinem Rücken, als Valdez zu mir an die Reling trat.
    »Leutnant Harding ist am
Telefon«, sagte er rasch. »Ich habe den Apparat in die Küche gestellt, bevor
die Party angefangen hat, damit Sie völlig ungestört sprechen können, Mr.
Boyd.«
    »Danke«, sagte ich. »Wie läuft
die Party?«
    »Ich glaube, meine
Pfefferminzcocktails verfehlen ihre Wirkung nicht«, antwortete Valdez. »Sie
wissen nicht, wie dankbar ich Ihnen bin für diese Party, Mr. Boyd. Ich meine,
sich vorzustellen, daß ich eine so weltbekannte Persönlichkeit wie Gloria Van
Raven an Bord meines Bootes habe und sogar Muscat Mullins kennenlernen darf.«
    »Das ist fein«, murmelte ich
und ging hinunter in die Kombüse, wobei ich mich nervös fragte, ob Valdez wohl
auch dann noch so glücklich sein würde, wenn im späteren Verlauf des Abends das
eintraf, was ich mir vorstellte.
    »Was soll diese Party auf
diesem drolligen Boot bedeuten?« krächzte Hardings Stimme in mein Ohr, als ich
den Hörer auf genommen und mich gemeldet hatte.
    »Es war nur so eine Idee von
mir«, sagte ich lahm. »Um ein bißchen Abwechslung in die Eintönigkeit des
Lebens hier zu bringen.«
    »Irgendwie kommen Sie mir
unheimlich vor, Boyd, wie etwa...«
    »Bahia Mar bei Nacht, nicht
wahr?« unterbrach ich ihn.
    »Jedenfalls je verrückter so
ein Einfall von Ihnen ist, desto einleuchtender klingt er, wenn Sie ihn
vortragen. Ich ließ mich gestern abend sogar fest
davon überzeugen, daß es richtig wäre, diesen Baron laufen zu lassen, damit er
uns zum Mörder führt. Wenigstens so lange, bis ich den Hörer aufgelegt hatte
und wieder klar denken konnte.«
    »Sie meinen, Sie hätten alle
drei eingesperrt?« fragte ich enttäuscht.
    »So wie Sie es mir gesagt
haben, leiden Sie an
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