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Mobbing

Mobbing

Titel: Mobbing
Autoren: Christian Stock
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Alternative zu ihrer aktuellen Beschäftigung und halten daher an ihr fest. Sie haben schlicht Existenzängste. Wenn eine schlechte Atmosphäre herrscht und die Solidarität und Unterstützung von Kollegen fehlt, breitet sich Frustration aus und es werden Schuldige und Sündenböcke gesucht.
Hoher Zeitdruck und unklare Aufgabenzuteilung führen dazu, dass Konflikte nicht angesprochen werden können und auch nicht gelöst werden.
Mängel in der Arbeitsorganisation bzw. unklare Verantwortungsbereiche bewirken, dass man Verantwortung negieren kann („Ich bin nicht zuständig“) und Fehler auf andere abwälzt („Herr M. ist Schuld“).
Führungskräfte sind im Umgang mit Konflikten oft nicht geschult und zum Teil überfordert. Mit der Übernahme einer Führungsposition sind nicht automatisch auch Kenntnisse in Menschenführung, Teamleitung und der optimalen Zusammensetzung von Arbeitsgruppen verbunden. Defiziteim Führungsverhalten gelten als eine der Ursachen für das Entstehen von Mobbing.
Eine weitere häufig genannte Ursache ist die fehlende Transparenz von Entscheidungen. Das geschieht nicht immer absichtlich. Oft können Personen im mittleren Management den Informations- und Veränderungswünschen der Beschäftigten gar nicht nachkommen, weil sie selbst nicht ausreichend informiert sind oder nur eingeschränkte Einflussmöglichkeiten haben. Es entsteht die sprichwörtliche „Sandwichposition“.
    Mobbing als Kündigungsstrategie
    Es ist kein Geheimnis, dass Mobbing auch als Instrument zum Personalabbau genutzt wird. In diesem Fall wird es von der betreffenden Unternehmungsleitung geduldet, auch wenn dies schon aus rechtlichen Gründen niemals zugegeben würde.
    Ältere Arbeitnehmer
    Schätzungen besagen, dass nur ca. 50% aller deutschen Unternehmen Mitarbeiter über 50 Jahren beschäftigen. Es gibt in der Tagespresse zahlreiche Berichte über Menschen, die „zu alt“ und „zu teuer“ für ein Unternehmen geworden sind. Wenn jemand jahrzehntelang gute Arbeit geleistet hat und es auf einmal seinem Vorgesetzten nicht mehr recht machen kann, sollte man also hellhörig werden, denn es könnte ein solcher Fall vorliegen. Es ist jedoch oft schwierig, dies zweifelsfrei festzustellen, denn die Belastbarkeit desMitarbeiters könnte mit höherem Lebensalter tatsächlich abgenommen haben.
    Beispiel: Mobbing von oben?
    Herr R. ist inzwischen 55 Jahre alt und damit der älteste Mitarbeiter in seiner Abteilung. Die jüngeren Kollegen können allesamt schneller als er mit dem Computer umgehen. Einige neue Aufgaben scheinen Herr R. zu überfordern. Für Außendiensteinsätze meldet er sich nur selten. Das überlässt er den Jüngeren. Er vertraut auf seine lange Berufs- und Lebenserfahrung, die ihm als unersetzlich und für die Firma sehr wichtig erscheint. Die jüngeren Mitarbeiter können seiner Meinung nach viel von ihm lernen. Umso mehr wundert sich Herr R., als ihm sein Vorgesetzter eine Abfindung anbietet und ihm Altersteilzeit vorschlägt.
    Schwer loszuwerden?
    Anstatt teure Abfindungen zu zahlen oder die Sozialverträglichkeit einer betrieblichen Kündigung zu prüfen, kann es vorkommen, dass ein Unternehmen auch andere Möglichkeiten prüft, einen Mitarbeiter loszuwerden. Dabei lohnt ein Blick auf die Perspektive der Firmenleitung. Wirtschaftsunternehmen stehen durch konkurrierende Firmen und Globalisierung unter Wettbewerbsdruck. Kosten müssen gesenkt werden, um auf dem Markt zu bestehen. Diesen Druck geben Vorgesetzte an ihre Mitarbeiter weiter. Das berechtigt sie natürlich nicht zu Mobbinghandlungen. Oft sind es gerade die rechtlichen Schutzmechanismen, die das Mobbing herausfordern. Denn jemand, der weitgehend unkündbar ist, eine lange Betriebszugehörigkeit aufweist und vielleicht nochschwerbehindert ist, kann man scheinbar gar nicht anders los werden als durch verstärkten Druck. Dies ist ein Paradox. Natürlich beruft sich der Betroffene auf seine Rechte und rechnet sich seine Chancen aus, woanders eine gleichwertige Stelle zu finden. Je schlechter er diese Chancen einschätzt, desto mehr hält das Mobbingopfer an seiner Stelle fest, was wiederum der Gegenseite keine andere Wahl lässt, als schärfere Geschütze aufzufahren.
    Wichtig
    Wenn sich das Mobbing gegen mehrere Personen richtet, die einer bestimmten Altersgruppe angehören, einen „alten“, mit guten Leistungen ausgestatteten Vertrag innehaben oder zu einer bestimmten, langjährig bestehenden Abteilung gehören, ist die Wahrscheinlichkeit hoch,
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