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MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)

MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)

Titel: MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)
Autoren: Annette Krus-Bonazza
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Vierländerinitiative (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Österreich) Centrope im doppelten Wortsinne wirtschaftlich und kulturell „zusammen wachsen“ soll.

Kunst- und Kulturgeschichte
    Schlosspark Schönbrunn: auch ein Skulpturenpark
     
    Seit dem hohen Mittelalter kamen Baumeister und Bildhauer, Maler und Musiker, Dichter und Denker aus ganz Europa nach Wien, um im Auftrag von Kaiser und Klerus, Adel und Bürgertum ihr schöpferisches Potential zu entfalten. Ihre Anwesenheit schuf ein kreatives Klima, in dem spätestens seit dem ausgehenden 17. Jh. auch viele einheimische Talente gediehen, die ihrerseits ästhetische Maßstäbe setzten und internationale Sogwirkung auf Künstlerkollegen und Bewunderer ausüb(t)en.
    Das gilt in besonderem Maße für die sozioökonomische und politische Umbruchphase zwischen 1870 und 1930, die zur Zeit des viel gerühmten (Wiener) Fin de Siècle ihren glanzvollen kulturellen Kulminationspunkt erreichte.
    Vor dem Hintergrund der rasanten Industrialisierung, dem Aufkommen des europäischen Nationalismus und dem Entstehen von Massenparteien startete die dem Untergang geweihte Habsburgermonarchie gemeinsam mit dem zu Wohlstand gelangten liberalen Bürgertum an der vorletzten Jahrhundertwende ihre letzte städtebauliche Offensive. Die monumentalen Ringstraßenbauten stimulierten ihrerseits die Gründung eines avantgardistischen Künstlerzirkels namens Secession, der wiederum die ästhetische Brücke zur Moderne schlug. Kommentiert wurden diese Prozesse von der schöngeistigen und gesellschaftskritischen Konversation in den legendären Wiener Kaffeehäusern, die auch das sozialdemokratisch regierte „Rote Wien“ begleitete, bis „Austrofaschismus“, „Anschluss an Hitler-Deutschland“ und Zweiter Weltkrieg das bis dahin von Künstlern und Wissenschaftlern aus allen Teilen der aufgelösten Donaumonarchie beatmete Kultur- und Geistesleben zeitweilig erstickten.
    Doch bereits 1949 schrieb die Stadt wieder europäische Kulturgeschichte. Während das zerbombte Nachkriegswien die Kulisse für Orson Welles’ Filmklassiker „Der dritte Mann“ abgab, formierten sich in seinen Ruinen die ersten Künstler- und Literatenzirkel der Zweiten Republik. Mitte der 1950er Jahre waren Staatsoper und Burgtheater wieder aufgebaut, sodass Wien seinen Ruf als Kulturmetropole bald erneuerte und bis heute behauptet, zumal im Zuge der EU-Erweiterungen wieder frischer kultureller Ostwind in die österreichische Hauptstadt weht.

Kunst- und Kulturgeschichte
Architektur und Design
    Abgesehen von den Resten der vorstädtischen römischen Besiedlung und den ebenso raren steinernen Spuren der Romanik beginnt die im aktuellen Stadtbild nachvollziehbare Wiener Architekturgeschichte stilistisch betrachtet mit der Gotik (Mitte 12. bis Anfang 16. Jh.), deren typisches Gepräge z. B. am Stephansdom zu erkennen ist.
    Von den 1530er Jahren bis zum Beginn des 17. Jh. nahm die in Italien entwickelte, an der Antike orientierte Formensprache der Renaissance, die etwa an der zwischen 1558 und 1565 errichteten Stallburg abzulesen ist, Einfluss auf das vornehmlich von auswärtigen Architekten inspirierte Wiener Baugeschehen.
    Italienische Baumeister spielten dann auch die Ouvertüre zu dem nach der zweiten Türkenbelagerung (1683) einsetzenden hochbarocken Crescendo, das zwischen 1740 und 1785 punktuell zum Rokoko gesteigert ausklang und die Kirchen, Schlösser und Stadtpaläste hervorbrachte, die heute zu den größten Touristenattraktionen Europas zählen. Als Bauherren fungierten Hof, Klerus und Hochadel, zu den herausragenden Architekten gehörten der Italiener Domenico Martinelli sowie die großen österreichischen Barockbaumeister Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lukas von Hildebrandt.
    Die schlichte und nüchterne Formensprache des Klassizismus (etwa 1780–1850) löste wie anderswo in Europa die Stilepoche des Barock ab, fand in Wien aber vornehmlich beider Errichtung von Zweck- und Verwaltungsbauten Gehör. Paradebeispiel ist der damals bahnbrechende, von Isidore Canevale („Ganneval“) geplante Gebäudekomplex des Alten Allgemeinen Krankenhauses (1784), der heute universitären Zwecken dient.
    Der Wiener Stararchitekt der ersten Hälfte des 19. Jh. heißtJosef Georg Kornhäusel. Er entwarf das Theater in der Josefstadt (1822) und die Synagoge in der Seitenstettengasse, hat sich aber vor allem um den Wiener Bürgerwohnungsbau verdient gemacht. Kornhäusel repräsentiert das Wiener Biedermeier, das
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