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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren
Autoren: Linda Mignani
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war umzingelt von den Echsenwesen. Sie brachten ihndurch ihre pure Zahl zu Fall, schnürten ihn wie ein Paket. Erst jetzt trat April Wind aus den Schatten. Sie trat Mephistopheles ins Gesicht. Kendrick konnte nicht ausweichen, als sie sich neben ihn hockte, ihn an der Wange berührte und den Konturen folgte. Die Hand blieb auf seinem Brustkorb liegen.
    „Dein Herz rast, Söldner. Dich werde ich besonders leiden lassen, da du es gewagt hast, meine Tochter zu entehren. Wegen dir bereitete sie mir ungeahnte Schwierigkeiten. Es hat ihr wenig genutzt. Das Urchaid hat sie fast überwältigt.“ Ihr Atem traf sein Gesicht, denn sie beugte sich näher. Wahnsinn leuchtete in den Augen. „Aber das weißt du längst, da es dich schwächt.“ Sie lachte schrill. „Dein Herz wird köstlich sein, es ist mit Angst durchströmt.“
    Sie leckte sich die Lippen. „Das, was ich nicht kosten will, gebe ich meiner Schöpfung, fressen sie doch alles.“
    Sie richtete sich auf.
    „Bringt sie ins Lager. Die Ainmhidhs könnt ihr später fressen, wenn die Angelegenheit erledigt ist.“
    Ein harter Schlag traf Kendrick.
    Ein kleiner Schatten huschte den Küchentisch entlang.
    Oh, bitte nicht.
    Der Stuhl landete krachend auf dem Boden. In ihrer Hast vor dem ekligen Viech zu flüchten, stolperte sie über den Stuhl und fiel fluchend auf das Parkett. Die Spinne sprang auf ihren Arm, das widerliche, handtellergroße Ding, das aus den Teppichen gekrochen war. Behaarte Beine, der Körper die Größe einer Fifty Pence Münze, die schrecklichste Kreatur auf der Erde. Ihr Schrei vermischte sich mit dem Biss. Das Gift wirkte sofort und bewegungslos starrte sie dem Monster hinterher.
    Ein fremder Wille drängte das Bewusstsein aus ihrem Kopf, ersetzt von den Gedanken ihrer Mutter. Sie kämpfte dagegen an, die Sinnlosigkeit ließ sie mental schreien. Vor ihren Augen sah sie Kendrick, ihren Vater und Lior in Fesseln hängen. Sie bluteten aus unzähligen Wunden. Ein Luachrach schlug seine Zähne in Mephistopheles Schenkel, er spannte sämtliche Muskeln an, versuchte, nicht zu brüllen, es gelang ihm nicht. Der Ausdruck seiner Augen zerriss sie, Hoffnungslosigkeit und Aufgabe.
    Bitte, gib nicht auf
.
    „Siehst du das, Tochter?“ Aprils grausame Stimme zerrte an ihr. „Du kommst zu mir, allein, oder ich töte sie, grauenvoll langsam.“ Sie kicherte. „Zwischendurch gewähre ich ihnen genügend Zeit, um ein wenig zu heilen. Du benutzt das Portal in den Ruinen von Ravenscraig Castle. Es bringt dich direkt auf die andere Seite zu mir. Nur ich besitze das Gegengift für den Biss der Spidra, falls du dich widersetzt, wird es deine Innereien verflüssigen.“
    Das Urchaid bäumte sich in ihrem Körper auf und hinterließ tiefe Spuren.„Ich brauche nicht zu betonen, dass du zu niemandem ein Wort sagen darfst.“
    Pure Agonie raste in ihren Adern, ein letzter Versuch, zu widerstehen. „Ein sinnloses Unterfangen, Morven. Lass los, dann hört es auf.“
    Die Pein stieg brennend in ihrem Inneren an, verätzte ihre Organe, und sie konnte noch nicht einmal durch einen Schrei Linderung finden. Die Leere siegte, der Kampf war beendet. Das Urchaid brach an die Oberfläche.
    Von einem Moment zum anderen erlangte sie das Gefühl über ihre Glieder. Balsamgleich verdrängte Hass den Schmerz, das Leid, Freude und Leben. Selbst er verging, zurück blieb kühle Leere, die nichts forderte.
    Dàn und Gordon betraten die Küche.
    „Alles in Ordnung?“ Dàn sah sie durchdringend an. Gordon stand einen Schritt hinter ihm. „Wir hörten dich schreien.“
    Sie nickte lächelnd.
    „Ich brauche mehr Schlaf.“ Sie sah ihn scheu an. „Am Küchentisch einzunicken, gehört nicht zu meinen Gewohnheiten. Ich hatte einen Albtraum und gehe zu Bett.“
    „Soll ich deine Bettdecke zurückschlagen?“
    „Das hättest du wohl gerne, Dàn.“ Sie grinste ihn an. Ein rotes Schimmern überzog ihren Körper, durchzogen von schwarzen Funken. Dàn schrie eine Warnung, doch es war zu spät und beide Söldner sanken leblos zu Boden. Sie verschwendete keinen Blick, um sich zu vergewissern, dass sie noch lebten, und öffnete leise die Hintertür.
    Eisige Nachtluft schlug ihr entgegen. Selbst die Sterne konnte sie kaum ausmachen, sie lagen verborgen hinter dunklen Wolken. Ihre Mutter zeigte ihr den Weg und unbemerkt von den Wachen schlich sie Richtung Ravenscraig durch den Wald. Das Urchaid wütete in ihr, diesmal begrüßte sie seine Kälte, denn es drang lindernd in ihr Inneres.
    Sie fand
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