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Mitten in der großen Krise. Ein »New Deal« für Europa (German Edition)

Mitten in der großen Krise. Ein »New Deal« für Europa (German Edition)

Titel: Mitten in der großen Krise. Ein »New Deal« für Europa (German Edition)
Autoren: Stephan Schulmeister
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werden aber in der Folge aber auch andere und neu gegründete Unternehmen motivieren, auf Umwelttechnik zu setzen. Die weitere technische Verbesserung solcher Anlagen und damit die Steigerung ihrer internationalen Konkurrenzfähigkeit werden zusätzlich durch Maßnahmen der Technologieförderung unterstützt.
    Neben dem Eigenwert einer Umweltverbesserung sind diese Vorschläge dadurch motiviert, dass sie die österreichische Wirtschaft am Weltmarkt als besonders ökologiebewusst positionieren würde (was auch dem touristischen Image zugute käme) und überdies die Corporate Identity der Bürger deshalb stärken würde, weil Erhaltung und Verbesserung der Umweltqualität in der Bevölkerung höchste Priorität haben.
16.4. Investitionen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur
     
    Die enorme Zunahme des Straßentransitverkehrs in Österreich, insbesondere für Gütertransporte, machen nicht nur aus ökonomischen und ökologischen Gründen, sondern – angesichts des Widerstands der BürgerInnen – auch aus politischen Gründen eine nachhaltige Verlagerung des Verkehrsaufkommens von der Straße auf die Schiene unumgänglich.
    Verteuerungen der Benützung der Straße relativ zur Schiene im Sinne einer Kostenwahrheit, die alle Kostenarten von der Beeinträchtigung des Verkehrsflusses bis zu Schadstoff- und Lärmemissionen berücksichtigt, können nur dann die gewünschten Verlagerungsseffekte herbeiführen, wenn zuvor die Leistungsfähigkeit der Schienennetze sowie die komplementäre Logistik wesentlich verbessert werden.
    Die dafür erforderlichen Investitionen in Österreich sollten – mit erheblicher finanzieller Unterstützung durch die EU – insbesondere auch deshalb beschleunigt durchgeführt werden, weil mit dem Aufholprozess der neuen EU -Länder der Transitverkehr nach Osteuropa steigt und zusätzlich auch jener auf den Balkan expandieren wird als Folge der künftigen Anbindung an die EU .
16.5. Zusätzliche (Infrastruktur-)Investitionen von Gemeinden
     
    Der Bund bzw. die von ihm ausgegliederten Gesellschaften im Bereich der Infrastruktur ( ASFINAG , ÖBB , SchiG) können ihre Investitionen primär in Form von Großprojekten steigern, deren Impulse regional stark konzentriert sind und die überdies lange Vorlaufzeiten haben (je größer das Projekt, desto länger).
    Regional wesentlich breiter gestreut und rascher umsetzbar wären Investitionen von Gemeinden und (eingeschränkt) Ländern. Diese umfassen eine Unzahl kleinerer Projekte, die in vielen Fällen (nahezu) baureif sind und nur aus Mangel an Finanzierungsmitteln erst in den kommenden Jahren schrittweise in Angriff genommen werden sollen. Ein Vorziehen solcher Investitionen wäre ein ideales Instrument zur Bekämpfung der Krisenausbreitung.
    Der Bund sollte sich daher einen Überblick über alle kommunalen Investitionsprojekte verschaffen, die in den kommenden 18 Monaten begonnen werden könnten und ihre rasche Realisierung vorfinanzieren, und zwar unter Bedachtnahme auf die unterschiedliche Krisenbetroffenheit der Regionen. Davon würden verschiedenste Unternehmen(stypen) landesweit profitieren.
16.6. Förderung des gemeinnützigen Wohnbaus
     
    Die heranwachsende Krise verschlechtert die ökonomische und soziale Lage der Jungen besonders stark. Der Hauptgrund dafür ist der überdurchschnittliche Anstieg der Arbeitslosigkeit bzw. der atypischen Beschäftigung unter den 20- bis 30-Jährigen. Viele werden sich daher Wohnraum zu Marktpreisen nicht leisten können. Gleichzeitig wird sich die Krise in der Bauwirtschaft verschärfen.
    Eine spürbare Förderung des gemeinnützigen Wohnbaus, sei es in Form zusätzlicher Wohngebäude von Gemeinden oder von gemeinnützigen Genossenschaften, würde die Wohnmöglichkeiten der Jungen verbessern und gleichzeitig auch die Lage in der Bauwirtschaft stabilisieren.
16.7. Soziale Integration im Vor- und Pflichtschulbereich
     
    In Anbetracht der in Österreich besonders ausgeprägten Unterschiede in den Bildungschancen zwischen »inländischen« Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund sowie der Tatsache, dass Letztere in städtischen Ballungsräumen wie Wien bereits die Hälfte aller Kinderjahrgänge stellen, muss die Integration dieser Kinder im Vor- und Pflichtschulbereich nachhaltig verbessert werden:
Der Anteil von SozialarbeiterInnen mit Migrationshintergrund sollte in der Kinder- und Jugendfürsorge deutlich erhöht werden. So wird eine türkischstämmige Sozialarbeiterin eine ebenso aus der Türkei
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